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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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gegen den Kaiser zu stellen. Im Falle einer Entlarvung verlieren sie alles. Dazu braucht es Mumm. Mehr Mumm, als Centurio Lurco meiner Ansicht nach aufzubringen in der Lage ist .«
    Septimus schwieg einen Moment. »Was schlägst du vor ?«
    »Der Mann, den ihr verhört habt, hat euch einen falschen Namen genannt. Um euch von der richtigen Fährte abzulenken. Das wundert mich nicht. Ich an seiner Stelle hätte das Gleiche getan .«
    »Dann ist Lurco also unschuldig ?«
    »Nun, ganz sicher bin ich mir nicht. Ich sage nur, ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass er für die Liberatoren tätig ist. Nehmen wir mal an, der Mann, den ihr verhört habt, wollte euch eins auswischen. Er wollte den Namen seines wahren Herrn nicht preisgeben und hat Lurco genannt, weil er Centurio Sinius schützen wollte .«
    »Das klingt einleuchtend .« Septimus runzelte die Stirn. »Aber das erklärt nicht, weshalb Sinius Lurco beseitigen will .«
    »Er hat gemeint, er wolle uns auf die Probe stellen .«
    »Da gibt es bessere Möglichkeiten. Weshalb verfällt er ausgerechnet auf einen höheren Offizier? Warum nicht ein einfacher Soldat, dessen Tod weniger Aufmerksamkeit erregen würde ?«
    »Vielleicht geht es ja genau darum « , meinte Cato. »Nämlich den Einsatz hochzuschrauben, damit Macro und ich auf jeden Fall bei der Stange bleiben. Abgesehen davon habe ich den Eindruck, dass noch mehr hinter der Auswahl des Opfers steckt. Aus irgendeinem Grund will man Lurco beseitigen .«
    »Aber warum ?«
    Cato schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung. Noch nicht .«
    Septimus verschränkte die Arme und lehnte sich an die Wand, deren Putz rissig geworden war. »Wie sollen wir jetzt verfahren, was meinst du ?«
    »Ich glaube, wir haben keine Wahl « , erwiderte Cato. »Jedenfalls dann nicht, wenn wir die Verschwörung aufdecken wollen. Mir müssen tun, was Centurio Sinius verlangt .«
    Septimus riss die Augen auf. »Du willst Lurco töten ?«
    »Nein, natürlich nicht. Aber Lurco muss verschwinden, und zwar auf eine Weise, dass Sinius keinen Verdacht schöpft. Und es gibt noch etwas, was Narcissus erfahren sollte .«
    »Ja ?«
    »Sinius hat mir und Macro eine Belohnung versprochen. Er hat mir eine kleine Truhe mit frisch geprägten Denaren gezeigt .«
    Septimus beugte sich vor. »Stammen die von dem Überfall auf den Münztransport ?«
    »Ich glaube, ja .«
    »Dann gibt es also tatsächlich eine Verbindung zwischen dem Überfall und den Liberatoren, genau wie wir vermutet haben .«
    Cato nickte. »Narcissus dürfte alle Hände voll zu tun bekommen. Erst die Verschwörung, dann die Hungerunruhen und der versuchte Anschlag auf die Kaiserfamilie .«
    Überraschung spiegelte sich in der Miene des Mannes wider. »Wovon redest du ?«
    Jetzt war die Überraschung ganz auf Catos Seite. »Er hat dir nichts gesagt? Als der Kaiser von den Spielen zur Feier der Thronbesteigung zum Palast zurückkehrte, geriet er auf dem Forum in einen Hinterhalt. Die Kolonne wurde von Bewaffneten angegriffen, von denen einige den Kordon der Leibwächter durchbrochen haben. Einer versuchte Nero zu töten, bevor er zurückgedrängt wurde .«
    »Ah, ja. Von diesem … Vorfall habe ich gehört « , sagte Septimus vorsichtig. »Narcissus lässt nach den Aufrührern suchen .«
    »Ich nehme an, dieser Cestius wurde noch nicht ergriffen ?«
    »Cestius ?«
    »Der hat den Überfall angeführt und hätte es um ein Haar geschafft, Nero zu töten. Wahrscheinlich gibt es eine Verbindung zwischen ihm und den Liberatoren .« Cato überlegte kurz. »Ihr erster Versuch ist gescheitert. Es könnten weitere folgen .«
    »Ich werde Narcissus warnen .« Septimus schwieg einen Moment. »Gibt es noch mehr zu berichten ?«
    Cato schüttelte den Kopf. »Was wollte Narcissus mir mitteilen ?«
    Septimus verlagerte die Haltung und massierte sich das Kreuz. »Wie du weißt, hat Claudius letztes Jahr der Verlobung seiner Tochter Octavia mit Nero zugestimmt. Eigentlich wollte er sich damit Zeit lassen, damit es nicht so aussieht, als sollte Nero als Nachfolger installiert werden. Die Kaiserin aber hat ihn dazu gedrängt. Und vor ein paar Tagen hat der Kaiser seinen Beratern mitgeteilt, er denke daran, Nero den Titel eines Prokonsuls zu verleihen .«
    »Prokonsul ?« Cato vermochte sein Erstaunen nicht zu verbergen. Der Titel war den wenigen privilegierten Senatoren vorbehalten, die das erste Jahr als Konsul hinter sich hatten. Auch wenn die Verleihung von Ehrentiteln seit dem Ende der Republik

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