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Caylebs Plan - 6

Titel: Caylebs Plan - 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einem gewissen Mylz Halcom, seines Zeichens ehemaliger Bischof von Margaret Bay.«
    Ungläubig starrte Sharleyan ihn an. Doch Seahamper stieß einen Grunzlaut aus, als begreife er allmählich, was vor sich ging.
    »Anscheinend hat dieser freundliche Bischof den Tempelgetreuen aus Charis schon seit seinem Aufbruch aus Hanth Town eine Organisation und auch entsprechende Führungskräfte zur Verfügung gestellt. Ich halte es für eine gute Idee, seinen Kopf nach Tellesberg mitzunehmen, sodass seine Mit-Bischöfe ihn zweifelsfrei identifizieren können. Und während das geschieht, solltet Ihr vielleicht Baron Wave Thunder darüber informieren, dass es Traivyr Kairees Taschen sind, aus denen das Geld an Halcom und an die Tempelgetreuen fließt. Berichtet ihm, dass ich das bislang noch nicht zu beweisen vermag! Aber ich bin mir sicher, dass er alle erforderlichen Beweise finden wird, wenn er nur in den richtigen Rattenlöchern herumstochert. Und sagt ihm bitte auch, dass er sich ganz besonders mit der Mannschaft von Kairees Schoner, der Sunrise, befassen möge!«
    Und wenn das geschieht, kann ich Euch vielleicht die schmerzhafte Wahrheit über Euren Onkel ersparen. Vielleicht wünsche ich mir das, weil ich feige bin. Aber im Augenblick ist mir das herzlich egal.
    »Ich denke, das werden wir wohl hinbekommen«, erwiderte Sharleyan. Ihr Ton war hart wie Merlins. »Und die zweite Bitte, die Ihr äußern wolltet?«
    »Edwyrd ist Euch sehr zugetan, Majestät«, sagte Merlin sanft. »Im Augenblick hat er Angst davor, als was ich mich noch entpuppen könnte. Deswegen möchte ich Euch bitten, zwei weitere Dinge zu tun, sobald Ihr nach Tellesberg zurückgekehrt seid. Zum einen solltet Ihr unter vier Augen mit dem Erzbischof sprechen. Berichtet ihm alles, was ich Euch erzählt habe, und bittet ihn um seinen Rat hinsichtlich der Frage, ob Ihr weiter auf mich hören solltet oder nicht! Und zweitens wäre ich Euch sehr dankbar, wenn Ihr dafür sorgen könntet, dass auch Edwyrd anwesend ist, wenn Cayleb und ich in Tellesberg auftauchen. Niemand im Palast wird es überraschen, wenn Ihr jetzt, nach einem derartigen Zwischenfall, das Bedürfnis nach zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen hättet. Deswegen könntet Ihr sicher darauf bestehen, dass Colonel Ropewalk Edwyrd als Wachposten auf Eurem Balkon abstellt. Ich möchte nämlich, dass er alles mit anhört, was Cayleb und ich Euch zu sagen haben. Ich möchte, dass er selbst und unbeeinflusst entscheidet, wem er trauen möchte. Er muss wissen, dass Ihr nicht bedroht werdet und Euch keine Gefahr droht.«
    »Das kann ich beides tun«, versicherte Sharleyan ihm und versuchte nicht einmal, die Erleichterung darüber zu verbergen, dass der Erzbischof erwähnt worden war.
    »Ich danke Euch, Eure Majestät.«
    Merlin verneigte sich tief. Dann richtete er sich wieder auf und blickte Seahamper direkt in die Augen.
    »Sie haben heute Nacht ausgezeichnete Arbeit geleistet, Sergeant«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Ihre Majestät kann sich glücklich schätzen, Sie an Ihrer Seite zu wissen.«
    Seahamper schwieg, und Merlin gestattete sich ein Grinsen.
    »Ich weiß, dass Sie sich immer noch nicht darüber im Klaren sind, was Sie von mir halten sollen, Edwyrd. Das überrascht mich nicht. An Ihrer Stelle hätte ich mir wahrscheinlich schon längst das Bajonett in den Bauch gerammt. Trotzdem möchte ich Ihnen, sofern Sie einverstanden sind, etwas raten.«
    Seinem Tonfall nach war der letzte Satz klar erkennbar eine Bitte. Nach kurzem Schweigen nickte Seahamper.
    »Ich bin mir eigentlich sicher, alle am Angriff heute Nacht beteiligten Tempelgetreuen aufgespürt und ausgeschaltet zu haben - oder Letzteres zumindest schon bald zu erledigen. Absolute Sicherheit aber gibt es nicht. Und Ihnen, Sergeant, stehen meine Möglichkeiten zur Aufklärung des Geländes nun einmal nicht zur Verfügung. Sie können nur wissen, dass Sie und der Rest der Leibgarde Ihrer Majestät die Angreifer haben ausschalten können. Dagegen können Sie nicht wissen, ob sich noch Tempelgetreue, bereit zum Angriff, in den Wäldern aufhalten. Unter diesen Umständen wäre zu erwarten, dass Sie eine der Ehrwürdigen Schwestern - oder den Gärtner, wenn es der Äbtissin gelingt, ihn aus seinem Versteck unter dem Bett hervorzuholen - zur Dancer schicken und Captain Hywyt eine Nachricht übermitteln. Darin lassen Sie ihn wissen, dass er für die Rückkehr Ihrer Majestät zum Schiff ein Eskorte schicken soll, am besten eine bis an die Zähne

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