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Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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reden, dass die Stadtwachen einen Teil der Kanäle mit Dämmen versehen hatten, damit sie sich mit Regenwasser füllten. Morgen Abend würden die Dämme geöffnet und dadurch im ganzen Kanalsystem eine Flut ausgelöst, die kräftig genug war, um den ganzen angesammelten Müll in den Avery River zu schwemmen. Das hatte man offenbar schon öfter gemacht – wenn die Abwasserkanäle nicht hin und wieder durchgespült wurden, setzte sich der Dreck fest und stank noch mehr. Celaena hatte vor, sich hoch, hoch über den Straßen aufzuhalten, wenn diese Dämme geöffnet wurden, denn bestimmt wurden auch manche Straßen überflutet, bevor alles abfloss, und sie hatte nicht das Bedürfnis, da hindurchzulaufen.
    Als der Leibwächter am Übergang zum heruntergekommenen Armenviertel schließlich ein Wirtshaus betrat, warteten sie auf der anderen Straßenseite. Durch die zersprungenen Fensterscheiben konnten sie sehen, wie er an der Theke saß und ein Bier nach dem anderen trank. Celaena begann sich inbrünstig zu wünschen, sie könnte stattdessen das Straßenfest besuchen.
    »Also, wenn er eine Schwäche für Alkohol hat, können wir uns das vielleicht zunutze machen«, bemerkte Sam. Sie nickte, sagte aber nichts. Sam sah zum gläsernen Schloss, dessen Türme sich im Nebel verbargen. »Ich frage mich, ob Bardingale und die anderen den König tatsächlich überzeugen können, ihre Straße zu finanzieren«, sprach er weiter. »Und ich frage mich auch, warum Bardingale sich überhaupt für den Bau stark macht, wo ihr doch so viel daran liegt, dass Melisande so lange wie möglich vom Sklavenhandel verschont bleibt.«
    »Das bedeutet womöglich, sie vertraut vollkommen darauf, dass wir nicht versagen«, erwiderte Celaena. Da sie nichts hinzufügte, verstummte Sam. Eine Stunde verging und der Leibwächter, der mit niemandem geredet hatte, bezahlte mit einer Silbermünze, bevor er zu Donevals Haus zurückging. Trotz des Biers, das er getrunken hatte, waren seine Schritte fest, und als Sam und Celaena die Villa erreichten, war Celaena ziemlich angeödet – und natürlich völlig durchgefroren und überzeugt, ihre tauben Zehen wären in den Stiefeln abgefallen.
    Von der nächsten Straßenecke aus beobachteten sie, wie der Leibwächter die Stufen zum Haupteingang hinaufstieg. Er musste weit oben in der Hierarchie stehen, wenn er nicht die Hintertür benutzte. Auf dem zwanzigminütigen Marsch zurück zum Unterschlupf der Assassinen kam Celaena sich trotz der vielen kleinen Informationen, die sie heute zusammengetragen hatten, ziemlich erfolglos und kläglich vor. Auch Sam war einsilbig, als sie ihr Zuhause erreichten, und sagte nur, sie würden sich in ein paar Stunden sehen.
    Am Abend sollte die Erntemondfeier stattfinden – und in drei Tagen die Übergabe der Papiere. Im Grunde genommen hatten sie heute nicht gerade viel in Erfahrung gebracht, vielleicht würde sie für diesen Auftrag doch ein bisschen härter arbeiten müssen, als siegedacht hatte. Arobynns »Geschenk« entpuppte sich womöglich als Fluch.
    Wie unnötig.
    Celaena verbrachte eine ganze Stunde in ihrer Badewanne und ließ das heiße Wasser laufen, bis für die anderen in der Villa wahrscheinlich kein Tropfen mehr übrig war. Arobynn hatte das fließende Wasser selbst einbauen lassen; die Anlage hatte genauso viel gekostet wie das Gebäude selbst, aber Celaena war unendlich dankbar dafür.
    Als ihre Knochen endlich aufgetaut waren, schlüpfte sie in den schwarzen Seidenmorgenrock, den sie heute Morgen von Arobynn bekommen hatte – noch ein Geschenk, aber längst nicht genug, um ihm so bald zu verzeihen. Sie tappte in ihr Schlafzimmer. Eine Dienerin hatte Feuer gemacht und Celaena wollte sich gerade für die Erntemondparty anziehen, als sie den Papierstapel auf ihrem Bett entdeckte.
    Er war mit einem roten Band zusammengebunden und ihr Magen flatterte, als sie nach dem Zettel griff, der zuoberst lag.
    Pass auf, dass du sie beim Spielen nicht mit deinen Tränen ruinierst. Ich musste eine Menge Bestechungsgeld lockermachen, um sie aufzutreiben.
    Sie hätte vielleicht die Augen verdreht, wenn sie nicht erkannt hätte, was vor ihr lag.
    Noten. Für die Aufführung, die sie gestern Abend gesehen hatte. Mit der Musik, die ihr selbst einen Tag später nicht aus dem Kopf ging. Sie blickte wieder auf den Zettel. Das war nicht Arobynns elegante Schrift, sondern Sams hastiges Gekritzel. Wann hatte er heute bloß die Zeit gefunden, diese Noten zu besorgen? Er musste direkt nach

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