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Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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gerichtet. Im Schatten der Säulen, die die eine Hälfte des Saals säumten, hatte man auf Podesten kleine Sitzbereiche eingerichtet, die mit schwarzen Samtvorhängen voneinander abgetrennt waren – Séparées für Bardingales erlesenste Gäste. Celaena hatte bemerkt, wie Doneval, dicht gefolgt von seinem bulligen Leibwächter, sich einen Weg zu einem dieser Séparées bahnte. Kaum hatte er sich in die Plüschkissen fallen lassen, hefteten sich vier der leicht bekleideten Mädchen mit Dauerlächeln an ihn.
    »Sieht er nicht zufrieden aus«, sinnierte Sam. »Ich frage mich, mit wie viel Umsatz Clarisse auf dieser Party rechnet.« Das erklärte, wo die Mädchen herkamen. Celaena hoffte nur, dass Lysandra nicht hier war.
    Einer der schönen Servierjungen bot Doneval und den Kurtisanen Champagner an. Der Leibwächter, der am Vorhang stand, nippte zuerst, bevor er Doneval zunickte. Doneval, dessen Arm bereits um die bloßen Schultern des Mädchens neben ihm lag, dankte weder seinem Leibwächter noch dem Servierjungen. Celaena spürte, wie ihre Lippen sich kräuselten, als Doneval der Kurtisane einenKuss auf den Hals drückte. Das Mädchen konnte höchstens zwanzig sein. Es überraschte sie ganz und gar nicht, dass dieser Mann den Sklavenhandel verlockend fand – und dass er bereit war, seine Gegner auszuschalten, damit sein Geschäft ein Erfolg wurde.
    »Ich habe das Gefühl, der steht nicht so schnell wieder auf«, sagte Celaena. Als sie sich Sam zuwandte, merkte sie, dass er finster dreinblickte. Er hatte immer Mitgefühl und Sympathie für die Kurtisanen gehabt – und einen Hass auf ihre Freier. Das Leben seiner Mutter hatte kein gutes Ende genommen. Vielleicht hielt er es deswegen mit der unausstehlichen Lysandra und ihren geistlosen Freundinnen aus.
    Jemand hätte Celaena von hinten fast umgerannt, aber sie spürte den wankenden Mann näher kommen und wich ihm mühelos aus. »Das ist ein Irrenhaus«, murmelte sie und sah nach oben zu den Mädchen, die auf den Schaukeln durch den Raum schwebten und sich so weit nach hinten bogen, dass ihre Brüste nur durch ein Wunder nicht aus den Korsetts sprangen.
    »Wie viel Bardingale für diese Party wohl ausgegeben hat?« Sam war so nah, dass sein Atem über ihre Wange strich. Celaena interessierte es eigentlich mehr, wie viel die Gastgeberin dafür ausgab, Doneval abzulenken; sie scheute ganz offensichtlich keine Kosten, wenn sie Celaena angeheuert hatte, um Donevals Geschäft platzen zu lassen und diese Unterlagen wieder in sichere Hände zu bringen. Doch vielleicht steckte hinter diesem Auftrag noch mehr als nur das Sklavenhandelsabkommen und die Erpressungsliste. Vielleicht hatte Bardingale es satt, den dekadenten Lebensstil ihres Exmannes zu ertragen. Daraus konnte Celaena ihr keinen Vorwurf machen.
    Obwohl Donevals weich gepolstertes Séparée eigentlich vor neugierigen Blicken geschützt sein sollte, wollte er bestimmt gesehen werden. Und nach den Champagnerflaschen zu urteilen, die vorihm auf dem niedrigen Tischchen standen, hatte er nicht die Absicht, bald wieder aufzustehen. Ein Mann, der wollte, dass die anderen auf ihn zukamen – der sich mächtig fühlen wollte. Er ließ sich gern umwerben. Und auf einer Party seiner Exfrau hatte er die Stirn, sich mit diesen Kurtisanen zu zeigen. Das war unfein – und grausam, wenn sie es sich recht überlegte. Aber was nützte ihr dieses Wissen?
    Er schien kaum mit anderen Männern zu sprechen. Doch wer sagte eigentlich, dass sein Geschäftspartner ein Mann sein musste? Vielleicht war es eine Frau. Oder eine Kurtisane.
    Jetzt sabberte Doneval auf den Hals des Mädchens auf seiner anderen Seite, seine Hand glitt über ihren nackten Oberschenkel. Aber wenn Doneval mit einer Kurtisane verbündet war, warum sollte er dann noch drei Tage warten, bis sie die Unterlagen austauschten? Es konnte zumindest keins von Clarisses Mädchen sein. Oder Clarisse selbst.
    »Meinst du, er trifft sich heute Abend mit seinem Mitverschwörer?«, fragte Sam.
    Celaena wandte sich ihm zu. »Nein. Mein Gefühl sagt mir, dass er nicht so dumm ist, hier irgendwelche Geschäfte zu machen. Zumindest nicht mit jemandem außer Clarisse.« Sams Gesicht verdüsterte sich.
    Wenn Doneval Vergnügen an weiblicher Gesellschaft fand, passte das doch eigentlich zu ihrem Plan, ihm heute näherzukommen, nicht wahr? Celaena begann, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen.
    »Was hast du vor?«, fragte Sam. Er schaffte es, mit ihr Schritt zu halten.
    Sie warf ihm

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