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Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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Tagen Doneval ausschalten würde, und er hatte sie nicht gedrängt. Er war freundlich und liebenswürdig gewesen, hatte ihr das Essen persönlich serviert und sanft mit ihr gesprochen, als wäre sie ein verängstigtes Haustier.
    Sie betrachtete noch einmal ihre Haare und Nägel. Ein ziemlich ungepflegtes, verwildertes Haustier.
    Sie stand auf und ging in ihren Ankleideraum. Die Entscheidung in Sachen Doneval konnte warten. Jetzt würde nicht einmal der Regen sie davon abhalten, sich ein bisschen zu verwöhnen.
    In dem Schönheitssalon, dem sie sich am liebsten anvertraute, begrüßte man sie überschwänglich – und war völlig entsetzt über den Zustand ihrer Haare. Und ihrer Nägel. Und ihrer Augenbrauen! Hätte sie nicht wenigstens ihre Augenbrauen zupfen können, während sie weg war? Einen halben Tag später, nun mit frisch geschnittenem, glänzendem Haar und glatt gefeilten, schimmernden Nägeln, betrat Celaena wieder die nassen Straßen der Stadt.
    Obwohl es regnete, waren viele Leute unterwegs, als die riesige Abordnung aus Melisande eintraf. Celaena stellte sich unter die Markise eines Blumenladens, dessen Besitzer die lange Prozession von der Tür aus beobachtete. Die Melisander schlängelten sich die Prachtstraße entlang, der sich vom westlichen Stadttor durch die ganze Innenstadt bis zum Schloss erstreckte.
    Da waren die üblichen Jongleure und Feuerschlucker, denen der vermaledeite Regen die Arbeit ungeheuer erschwerte; die Tänzerinnen, deren flatternde Hosen bis zu den Knien durchnässt waren; und dann die Reihe mit sehr wichtigen, sehr reichen Leuten, die alle unter Umhängen steckten und keinen so großen Auftritt hatten, wie sie es sich wahrscheinlich vorgestellt hatten.
    Celaena steckte die vor Kälte tauben Finger in die Taschen ihrer Tunika. In leuchtenden Farben gestrichene Planwagen rumpelten vorbei. Wegen des Wetters waren sämtliche Klappen geschlossen – und das bedeutete, dass sie sich gleich auf den Rückweg in die Villa machen würde.
    Melisande war für seine Tüftler bekannt; für geschickte Hände,die nützliche kleine Dinge anfertigten: Uhrwerke, die so präzise tickten, dass man fast dachte, sie wären lebendig, Musikinstrumente, die so rein und schön klangen, dass es einem zu Herzen ging, Spielsachen, die einen so verzauberten, dass man hätte meinen können, die Magie wäre doch nicht ganz vom Kontinent verschwunden. Wenn die Wagen, in denen diese Dinge befördert wurden, alle geschlossen waren, verlor diese kläglich verregnete Parade für sie jegliches Interesse.
    Da noch immer massenhaft Menschen zur Prachtstraße strömten, bog Celaena in eine kleine, gewundene Gasse ein. Sie fragte sich, ob Sam wohl gerade zu der Prozession unterwegs war – und ob Lysandra bei ihm war. So viel also dazu, dass Sam unerschütterlich zu ihr hielt. Wie lange hatte es nach ihrer Abreise in die Wüste gedauert, bis er und Lysandra enge, enge Freunde geworden waren?
    Es war alles so einfach gewesen, als sie sich noch genüsslich ausmalen konnte, wie sie ihm den Bauch aufschlitzte. Offenbar war Sam für ein hübsches Gesicht genauso anfällig wie Arobynn. Sie wusste nicht, warum sie gedacht hatte, er wäre anders. Mürrisch ging sie schneller, die eiskalten Arme über der Brust verschränkt,die Schultern hochgezogen gegen den Regen.
    Zwanzig Minuten später tropfte sie den Marmorboden in der Eingangshalle der Assassinenvilla nass und kurz darauf den ganzen Teppich in Arobynns Arbeitszimmer, als sie ihm mitteilte, sie würde Doneval, seine Liste von Sklavereigegnern und seinen unbekannten Mitverschwörer übernehmen.
    Am nächsten Morgen sah Celaena an sich hinunter und wusste nicht, ob sie lächeln oder den Kopf schütteln sollte. Ihr neuer Anzug hüllte sie von Kopf bis Fuß in denselben schwarzen Stoff ein – so robust wie Leder, aber ohne dessen Glanz. Er war wie eine Rüstung, nur hauteng und eben aus diesem seltsamen Stoff anstatt aus Metall.Die Waffen, die darin eingearbeitet waren, konnte sie nur am Gewicht spüren – sie waren so geschickt verborgen, dass jemand sie sogar beim Abtasten für harmlose Korsettstäbe halten konnte. Probehalber bewegte sie die Arme.
    »Vorsicht«, sagte der kleine Mann vor ihr mit weit aufgerissenen Augen. »Das könnte mich den Kopf kosten.«
    Arobynn, der hinter ihnen an die getäfelte Wand des Trainingsraums gelehnt stand, lachte in sich hinein. Sie hatte keine Fragen gestellt, als er sie hatte rufen lassen, um den schwarzen Anzug sowie dazu passende, mit

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