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Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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Schaffell gefütterte Stiefel anzuprobieren.
    »Wenn du die Klingen ziehen willst«, sagte der Erfinder und machte einen großen Schritt zurück, »schwingst du den Arm nach unten und knickst das Handgelenk ab.« Er machte die Bewegung mit seinem eigenen mageren Arm vor und Celaena ahmte sie nach.
    Die schmale Klinge, die sogleich aus einem verborgenen Fach in ihrem Unterarm schoss, entlockte ihr ein Grinsen. Da sie fest mit dem Anzug verbunden war, kam es ihr vor, als wäre ein kurzes Schwert an ihren Arm geschweißt. Dieselbe Bewegung mit dem anderen Handgelenk ließ die Zwillingsklinge auftauchen. Es musste da einen verborgenen Mechanismus geben – eine ausgeklügelte Vorrichtung aus Federn und Zahnrädern. Celaena vollführte ein paar tödliche Armschwünge durch die Luft, freute sich am Wusch- wusch-wusch der Schwerter. Sie waren auch gut gearbeitet. Bewundernd hob sie die Augenbrauen. »Und wie lasse ich sie wieder verschwinden?«
    »Ah, das ist ein bisschen schwieriger«, sagte der Erfinder. »Das Handgelenk nach oben abwinkeln und den kleinen Knopf hier drücken. Das sollte den Mechanismus auslösen, der … Genau so.« Celaena beobachtete, wie die Klinge in den Ärmel zurückglitt, und ließ sie dann noch mehrmals aus- und einfahren.
    Der Handel zwischen Doneval und seinem Partner sollte in vier Tagen stattfinden; gerade genug Zeit, um den neuen Anzug zu testen. Vier Tage waren reichlich, um die Sicherheitsvorkehrungen am Haus zu erkunden und herauszufinden, um welche Uhrzeit das Treffen angesetzt war, zumal sie bereits wusste, dass es in einem abgeschiedenen Arbeitszimmer stattfinden sollte.
    Schließlich sah sie Arobynn an. »Wie viel kostet der Anzug?«
    Er stieß sich von der Wand ab. »Der ist ein Geschenk. Die Stiefel auch.« Celaena klopfte mit der Fußspitze auf den gefliesten Boden und befühlte den gezackten Rand und die Rillen in den Sohlen. Ideal zum Klettern. Das Schaffellfutter würde ihre Füße warm halten, hatte der Erfinder gesagt, selbst wenn sie völlig durchnässt waren. Von so einem Anzug hatte sie noch nicht einmal gehört gehabt. Er würde die Art, wie sie ihre Aufträge ausführte, völlig umkrempeln. Nicht dass sie den Anzug brauchte, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Aber sie war Celaena Sardothien, verdammt noch mal, hatte sie also nicht die allerbeste Ausrüstung verdient? Damit würde niemand mehr ihren Rang als Adarlans Assassinin infrage stellen. Nie mehr. Und wenn doch … möge Wyrd dem Betreffenden helfen.
    Der Erfinder wollte noch ihre genauen Maße nehmen, auch wenn die, die Arobynn ihm geliefert hatte, ziemlich exakt waren. Während er das Maßband anlegte, hob Celaena die Arme und stellte ihm belanglose Fragen über seine Reise von Melisande und was er hier verkaufen wollte. Er war ein Meistererfinder, sagte er, und auf scheinbar Unmögliches spezialisiert: zum Beispiel ein Anzug, der als Rüstung und zugleich als Waffenarsenal diente und obendrein leicht genug war, um sich darin wohlzufühlen.
    Celaena sah über die Schulter zu Arobynn, der ihre Befragung des Erfinders mit einem irritierten Lächeln verfolgt hatte. »Lässt du dir auch einen machen?«
    »Selbstverständlich. Und Sam auch. Meine Besten bekommen nur das Beste.« Ihr fiel auf, dass er nicht »Assassinen« sagte – doch wofür auch immer der Erfinder sie hielt, sein Gesicht lieferte keinen Hinweis.
    Sie konnte ihre Überraschung nicht verbergen. »Du machst Sam nie Geschenke.«
    Arobynn zupfte an seinen manikürten Fingernägeln. »Oh, Sam wird für den Anzug bezahlen. Ich kann doch nicht zulassen, dass mein zweitbester Mann völlig ungeschützt ist, oder?«
    Diesmal zeigte sie ihre Überraschung nicht. So ein Anzug musste ein kleines Vermögen kosten. Nicht nur wegen des Materials, sondern auch wegen der vielen Stunden, die der Erfinder mit dem Austüfteln zugebracht hatte … Arobynn musste die Anzüge in Auftrag gegeben haben, direkt nachdem er sie in die Red Desert geschickt hatte. Vielleicht tat es ihm wirklich leid, was passiert war. Aber Sam zu zwingen, sich einen Anzug zu kaufen …
    Als die Uhr elf schlug, stieß Arobynn einen tiefen Seufzer aus. »Ich habe einen Termin.« Mit einer Handbewegung bedeutete er dem Erfinder: »Wenn du fertig bist, gib die Rechnung meinem Diener.« Der Meistererfinder nickte, ohne das Maßnehmen an Celaena zu unterbrechen.
    Arobynn kam auf sie zu, jeder Schritt so anmutig wie eine Tanzbewegung, und drückte ihr einen Kuss auf den Kopf. »Ich bin froh, dass du

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