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Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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umbringen würde. Nein, für ihn lag der Reiz darin, andere leiden zu lassen.
    »Wir sollten gehen«, sagte Celaena, als sie merkte, wie fest Sam seinen Bierkrug gepackt hielt.
    »Wir können doch nicht –«
    »Wir können «, erwiderte sie scharf. »Glaub mir, ich würde da auch gerne eingreifen. Aber das hier kann zu einer tödlichen Falle werden und ich habe nicht das Bedürfnis, hier und jetzt meinen letzten Auftritt hinzulegen.« Sam starrte noch immer auf die Tür mit der Treppe dahinter. »Wenn es so weit ist«, fügte sie hinzu und legte ihm die Hand auf den Arm, »wirst du dafür sorgen, dass er seine Schulden bezahlt.«
    Sam wandte sich ihr zu und obwohl sein Gesicht unter der Kapuze verborgen war, konnte sie an seiner ganzen Haltung ablesen, wie geladen er war. »Er wird seine Schulden für alles hier bezahlen«, zischte er. In diesem Moment bemerkte Celaena, dass manche der Mädchen weinten, manche zitterten, manche einfach ins Leere starrten. Ja, Farran war schon öfter hier gewesen und hatte in dem Raum da unten die schmutzige Arbeit für Jayne erledigt – während er allen anderen damit einschärfte, den Herrn der Unterwelt nicht zu verärgern. Wie oft hatten diese Mädchen solche Gräuel miterlebt – oder zumindest gehört?
    Als sie das Vaults verließen, drangen von unten noch immer Schreie herauf.
    Celaena hatte eigentlich nach Hause gehen wollen, aber Sam wollte unbedingt in den Park, den man in einem wohlhabenden Stadtviertel am Avery entlang angelegt hatte. Nachdem sie über die gepflegten Kieswege geschlendert waren, ließ er sich auf eine Holzbank mit Blick aufs Wasser fallen, zog die Kapuze vom Kopf und rieb sich mit seinen breiten Händen übers Gesicht.
    »Wir sind nicht so«, flüsterte er durch seine Finger.
    Celaena starrte auf ihn hinab, dann ließ sie sich neben ihn sinken. Sie wusste genau, was er meinte. Auf dem Weg hierher war ihr derselbeGedanke durch den Kopf gegangen. Als Assassinen hatten sie gelernt, wie man tötete und verstümmelte und folterte – sie wusste, wie man jemandem bei lebendigem Leib die Haut abzog. Wie man jemanden während stundenlanger Folter wach und bei Sinnen hielt. Wie man jemandem die größten Schmerzen zufügte, ohne dass er dabei verblutete.
    Arobynn war die Sache aber auch wirklich geschickt angegangen. Er hatte die widerwärtigsten Leute angeschleppt – Vergewaltiger, Mörder, skrupellose Assassinen, die Unschuldige abgeschlachtet hatten – und ihr alle Informationen gegeben, die er über sie zusammengetragen hatte. Sie hatte von all den entsetzlichen Dingen gelesen, die sie getan hatten, bis sie so aufgebracht war, dass sie nicht mehr klar denken konnte, bis sie sich danach sehnte , sie leiden zu lassen. Er hatte ihre Wut zu einer tödlichen Klinge geschliffen. Und sie hatte es mit sich machen lassen.
    Vor Skull’s Bay hatte sie alles mitgemacht und selten etwas infrage gestellt. Sie hatte behauptet, ein Gewissen zu haben, hatte sich selbst belogen und sich entschuldigt gefühlt, weil es ihr keinen Spaß bereitete, aber … trotzdem hatte sie im Kellerraum der Assassinenvilla gestanden und das Blut zum Abfluss im Boden sickern sehen.
    »Wir können nicht so sein«, sagte Sam.
    Celaena ergriff seine Hände und zog sie ihm vom Gesicht. »Wir sind nicht wie Farran. Wir wissen auch, wie es geht, aber es macht uns keinen Spaß. Das ist der Unterschied.«
    Sams braune Augen waren gedankenverloren auf den Avery gerichtet, auf das gemächlich zum nahen Meer strömende Wasser. »Wenn Arobynn uns so etwas befohlen hat, haben wir nie Nein gesagt.«
    »Früher hatten wir keine Wahl. Aber jetzt schon.« Sobald sie Rifthold verließen, würden sie nie wieder vor so einem Konflikt stehen – dann waren sie in ihren Entscheidungen frei.
    Sam sah sie mit so gequälter, niedergeschlagener Miene an, dass ihr ganz schlecht wurde. »Aber es hat auch immer den anderen Teil gegeben. Den Teil, dem es doch Spaß gemacht hat, wenn es jemand war, der es wirklich verdient hatte.«
    »Ja«, flüsterte sie. »Ja, den Teil hat es immer gegeben. Aber es gab immer auch eine Grenze, Sam, und die haben wir nie überschritten. Für jemanden wie Farran gibt es keine Grenzen.«
    Sie waren nicht wie Farran – Sam war nicht wie Farran. Da war sie sich ganz sicher. Sam würde nie wie Farran werden. Und auch nie wie sie selbst. Manchmal fragte sie sich, ob er etwas von ihrer dunklen Seite ahnte.
    Sam lehnte sich bei ihr an, bettete den Kopf an ihre Schulter. »Glaubst du, wenn wir

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