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Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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sterben, werden wir für die Dinge bestraft, die wir getan haben?«
    Celaena blickte zum anderen Flussufer, wo eine Reihe von windschiefen Häusern und Hafenanlagen zu sehen war. »Wenn wir sterben«, erwiderte sie, »werden die Götter wahrscheinlich nicht einmal wissen, was sie mit uns anfangen sollen.«
    Als Sam sie ansah, tanzte in seinen Augen ein Anflug von Heiterkeit.
    Celaena lächelte ihn an und einen flatternden Herzschlag lang fühlte sich die Welt richtig an.
    Das Messer kreischte, als Celaena es schliff, und die Vibrationen schossen sogar durch ihre Hände. Sam saß neben ihr auf dem Wohnzimmerboden, wo er über einem Stadtplan brütete und mit den Fingern Straßen nachzeichnete. Das Kaminfeuer vor ihnen überzog alles mit flackernden Schatten und verbreitete an diesem kühlen Abend eine willkommene Wärme.
    Als sie ins Vaults zurückgekehrt waren, hatten sie gerade noch gesehen, wie Farran wieder in seine Kutsche stieg. Also hatten sieden Rest des Nachmittags damit verbracht, ihm zu folgen: weitere Besuche bei der Bank und anderswo, weitere Stopps in Jaynes Haus. Dort hatte Celaena sich für zwei Stunden abgesetzt, um Jayne zu beschatten – um sich einen weiteren flüchtigen Eindruck vom Haus zu verschaffen und zu sehen, wo der Herr der Unterwelt hinging. Es waren zwei ereignislose Stunden gewesen, denn Jayne hatte das Gebäude überhaupt nicht verlassen, aber dafür wusste sie jetzt umso besser, wo seine Spione sich auf den Straßen versteckt hielten.
    Wenn Sam morgen Abend, wie geplant, Farran beseitigen wollte, dann war der beste Zeitpunkt dafür, wenn er wieder einmal das Haus verließ und mit der Kutsche irgendwo hinfuhr. Nach einem langen Tag voller Erledigungen für Jayne würde er bestimmt erschöpft und seine Sicherheitsvorkehrungen schluderig sein. Er würde nicht wissen, wie ihm geschah, bis sein Blut floss.
    Sam würde den Spezialanzug tragen, den der Meistererfinder aus Melisande für ihn angefertigt hatte und der zugleich ein Waffenarsenal war. In den Ärmeln verbargen sich eingebaute Schwerter, die Stiefel waren speziell zum Klettern entworfen und dank Celaena war direkt über dem Herzen ein Stück Spinnenseide eingearbeitet, das jeder Waffe standhalten würde.
    Celaena hatte natürlich ihren eigenen Anzug, den sie nun, da die Abordnung aus Melisande nach Hause zurückgekehrt war, nur selten einsetzte. Sollte einer der Anzüge ausgebessert werden müssen, würde es fast unmöglich sein, in Rifthold jemanden zu finden, der geschickt genug war. Doch Farran aus dem Weg zu räumen war eine Gelegenheit, die das Risiko wert war. Zusätzlich zu den im Anzug eingearbeiteten Waffen würde Sam mit den Schwertern und Messern ausgerüstet sein, die Celaena gerade schliff. Prüfend strich sie mit dem Daumen über eine Klinge und lächelte grimmig, als ihre Haut brannte. »Scharf genug, um Luft zu schneiden«, befand sie, steckte das Messer in die Hülle und legte es neben sich ab.
    »Tja«, sagte Sam, dessen Augen noch immer über den Stadtplan wanderten, »dann wollen wir hoffen, dass ich gar nicht so nah ran muss, um es zu benutzen.«
    Wenn alles planmäßig lief, würde Sam nur vier Pfeile abschießen müssen: je einen, um den Kutscher und den begleitenden Diener auszuschalten, einen auf Farran – und einen weiteren, um sicherzustellen, dass Farran wirklich tot war.
    Während Celaena nach dem nächsten Messer griff, deutete sie mit dem Kinn auf den Stadtplan. »Fluchtwege?«
    »Ein Dutzend sind schon durchgeplant«, erwiderte Sam und zeigte sie ihr. Ausgehend von Jaynes Haus hatte sich Sam in jeder Richtung mehrere Straßenecken ausgesucht, von wo aus er seine Pfeile abschießen konnte – und von überall hatte er mehrere Fluchtwege, um so schnell wie möglich zu verschwinden.
    »Sag mir noch mal, warum ich nicht mitkomme?« Das Messer in Celaenas Händen gab ein lang gezogenes Kreischen von sich.
    »Weil du hier bist und packst?«
    »Weil ich packe?« Sie ließ den Wetzstein sinken.
    Sam richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Stadtplan und sagte dann ganz vorsichtig: »Ich habe uns Passagen auf einem Schiff zum südlichen Kontinent gebucht, das in fünf Tagen ausläuft.«
    »Zum südlichen Kontinent.«
    Sam nickte, weiterhin auf den Stadtplan konzentriert. »Wenn wir aus Rifthold weggehen, können wir auch gleich den Kontinent wechseln.«
    »So war das nicht besprochen. Wir haben entschieden, in eine andere Stadt auf diesem Kontinent zu ziehen. Was, wenn es auf dem südlichen Kontinent

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