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Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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den Fuß der Treppe erreichten und zur Theke gingen, die im Schatten darunter lag. Dahinter stand ein schmächtiger Mann, der so tat, als wischte er die hölzerne Oberfläche sauber, während seine wässrigen blauen Augen auf Farran geheftet waren.
    »Zwei Bier«, brummte Sam, doch sie wurden erst beachtet, als Celaena mit einer Silbermünze auf die Theke klopfte. Das war viel zu viel Geld, doch die schmalen, aufgeschürften Hände des Barkeepers ließen die Münze im Handumdrehen verschwinden.
    Es hielten sich immer noch genügend Gäste im Vaults auf, dass Celaena und Sam sich unter sie mischen konnten – hauptsächlich Betrunkene, die das Lokal nie verließen, und Leute, die offenbar gern in so einer elenden Umgebung zu Mittag aßen. Während Celaena und Sam taten, als würden sie ihr Bier trinken – wenn keiner hinsah, schütteten sie es auf den Boden –, beobachteten sie Farran.
    Auf dem Tisch neben ihm und dem untersetzten Ringrichter stand eine verschlossene Holzkassette, die aussah, als würde sie die Einnahmen vom Vorabend enthalten. Farrans Aufmerksamkeit warmit katzenhafter Intensität auf Helmson fixiert und die Kassette anscheinend vergessen. Es war praktisch eine Einladung.
    »Wie wild würde er wohl werden, wenn ich die Kassette stehle?«, überlegte Celaena.
    »Schlag dir das sofort aus dem Kopf.«
    Sie schnalzte mit der Zunge. »Spielverderber.«
    Was auch immer Farran und Helmson besprachen, es war schnell erledigt. Doch anstatt die Treppe wieder hinaufzusteigen, ging Farran zu den Mädchen hinüber. Alle richteten sich auf, während er an den Nischen und Kammern entlangging. Wer schlief, wurde hastig geweckt, und bis Farran auftauchte, war jedes Anzeichen von Schläfrigkeit verschwunden. Er musterte sie kritisch und machte Bemerkungen zu dem Mann, der ihm folgte wie ein Schatten. Helmson nickte, verbeugte sich und warf den Mädchen Anweisungen an den Kopf.
    Sogar von der weit entfernten Theke aus war deutlich zu erkennen, wie verängstigt die Mädchen waren.
    Celaena und Sam hatten beide Mühe, entspannt zu bleiben. Farran durchquerte den großen Raum und inspizierte die andere Seite. Dort warteten die Mädchen bereits. Als er fertig war, nickte er Helmson über die Schulter zu.
    Helmson war die Erleichterung anzusehen, dann wurde er jedoch blass und verdrückte sich rasch, als Farran sich fingerschnalzend einem der Wachposten an einer kleinen Seitentür zuwandte. Der riss die Tür augenblicklich auf und ein anderer Wachposten zerrte einen gefesselten, vor Schmutz starrenden, muskulösen Mann heraus. Der Gefangene sah bereits halb tot aus und als er Farran entdeckte, begann er, zu betteln und sich im Griff des Wachpostens zu winden.
    Er war nicht genau zu hören, aber Celaena schnappte genug von seinem verzweifelten Flehen auf, um das Wesentliche zu erfassen:Es handelte sich um einen Boxkämpfer im Vaults, der Jayne mehr Geld schuldete, als er je zurückzahlen konnte, und versucht hatte, sich aus dem Staub zu machen.
    Obwohl der Gefangene versprach, Jayne alles mit Zinsen zurückzuzahlen, grinste Farran nur und ließ den Mann reden, bis er endlich schaudernd Luft holte. Da deutete Farran mit dem Kinn auf eine andere, halb hinter einem zerlumpten Vorhang verborgene Tür und sein Grinsen wurde breiter, während der Wachposten den noch immer bettelnden Mann dorthin schleifte. Als die Tür geöffnet wurde, erhaschte Celaena einen Blick auf eine nach unten führende Treppe.
    Ohne auch nur einmal in Richtung der Stammgäste zu sehen, die von ihren Tischen aus alles verstohlen verfolgten, trat Farran mit dem Wachposten und seinem Gefangenen ein und schloss die Tür hinter sich. Was auch immer nun geschehen würde, entsprach Jaynes Auffassung von Gerechtigkeit.
    Tatsächlich drang fünf Minuten später ein Schrei durch das Vaults.
    Er schien eher von einem Tier als von einem Menschen zu stammen. Celaena hatte solche Schreie bereits gehört – hatte im Unterschlupf der Assassinen genug Folter erlebt, um zu wissen, dass die Leute nur am Anfang so schrien. Am Ende hatten sie meist keine Stimmbänder mehr und konnten nur noch heisere, abgehackte Laute ausstoßen.
    Celaena biss die Zähne so stark zusammen, dass ihr Kiefer wehtat. Auf eine scharfe Handbewegung des Barkeepers hin stimmten die Musiker in der Ecke sofort ein Lied an, um den Lärm zu übertönen. Dennoch drangen durch den Steinboden weiterhin Schreie herauf. Celaena wusste genug über Farran, um sicher zu sein, dass er den Mann nicht sofort

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