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Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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Taschenuhr zückte, zeigte sie ebenfalls ein Uhr. Dann zwei Minuten nach eins. Dann fünf Minuten nach eins …
    Celaena legte ein paar Holzscheite nach und schnallte ihre Schwerter und Messer ab, behielt den Anzug jedoch an. Man konnte nie wissen.
    Irgendwann begann sie, vor dem Feuer auf und ab zu gehen, was ihr aber erst bewusst wurde, als die Uhr zwei schlug und sie immer noch davorstand.
    Er würde jeden Moment nach Hause kommen.
    Jeden Moment.
    Celaena fuhr beim fernen Schlagen der Uhr hoch. Irgendwie war sie auf dem Sofa gelandet und eingeschlafen.
    Vier Uhr.
    In einer Minute würde sie noch einmal rausgehen. Vielleicht warSam für die Nacht bei den Assassinen untergetaucht. Unwahrscheinlich, aber … das war vermutlich der sicherste Ort, um sich zu verstecken, nachdem man Rourke Farran getötet hatte.
    Sie schloss die Augen.
    Celaena wurde vom Morgenlicht geblendet und ihre Augen brannten, als sie zuerst durch das Armenviertel eilte, dann durch die Viertel der Reichen, und jeden Pflasterstein, jede schattige Nische, jedes Hausdach nach einem Zeichen von Sam absuchte.
    Dann ging sie zum Fluss.
    Atemlos lief sie am Ufer auf und ab, das ans Armenviertel grenzte, auf der Suche nach irgendetwas. Nach einem Zeichen von Farran oder … oder …
    Oder.
    Sie verbot sich, diesen Gedanken zu Ende zu denken, obwohl lähmende Übelkeit in ihr aufstieg, als sie das Ufer und die Hafenanlagen und die Müllhalden durchstreifte.
    Er würde zu Hause auf sie warten. Er würde mit ihr schimpfen und sie auslachen und sie küssen. Und heute Abend würde sie Jayne erledigen und dann würden sie diesen Fluss entlangsegeln und dann hinaus aufs nahe Meer und dann würden sie fort sein.
    Er würde zu Hause warten.
    Er würde warten.
    Zu Hause.
    Mittag.
    Es konnte nicht Mittag sein, aber es war Mittag. Ihre Taschenuhr war aufgezogen und hatte sie in den Jahren, seit sie sie besaß, nie im Stich gelassen.
    Jeder ihrer Schritte die Treppe zu ihrer Wohnung hoch war schwer und leicht zugleich – schwer und leicht, das Gefühl wechseltemit jedem Herzschlag. Sie wollte nur kurz in die Wohnung, um nachzusehen, ob er wieder da war.
    Eine entsetzliche Stille umzingelte sie, eine sich auftürmende Welle, vor der sie seit Stunden weglief. Sie wusste, in der Sekunde, wenn die Stille sie endlich erreichte, würde alles anders sein.
    Sie stand am oberen Ende der Treppe und starrte auf die Wohnungstür.
    Sie war aufgeschlossen und stand einen Spaltbreit offen.
    Ein erstickter Laut löste sich aus ihrer Kehle und sie rannte das letzte Stück, nahm kaum wahr, wie sie die Tür aufstieß und in die Wohnung stürzte. Sie würde ihn anschreien. Und ihn küssen. Und ihn dann wieder anschreien. Viel mehr anschreien. Wie konnte er es wagen , sie so –
    Auf ihrem Sofa saß Arobynn Hamel.
    Celaena blieb stehen.
    Der König der Assassinen erhob sich langsam. Als sie den Ausdruck in seinen Augen sah, wusste sie, was er sagen würde, lange bevor er den Mund aufmachte und flüsterte: »Es tut mir leid.«
    Mit einem Schlag war die Stille da.

8
    I hr Körper setzte sich in Bewegung, ging schnurstracks zum Kamin, noch bevor ihr klar war, was sie tun würde.
    »Sie dachten, er würde noch bei uns wohnen«, sprach Arobynn im selben schrecklichen Flüsterton weiter. »Deshalb haben sie ihn in den Unterschlupf gebracht.«
    Sie streckte die Hand zum Kaminsims aus und griff nach der Uhr.
    »Celaena«, hauchte Arobynn.
    Sie schleuderte die Uhr so heftig durch den Raum, dass sie hinter dem Esstisch an die Wand knallte.
    Die Bruchstücke landeten auf der Anrichte, zerbrachen die Zierteller, die dort als Dekoration standen, und fegten das silberne Teeservice, das Celaena sich angeschafft hatte, auf den Boden.
    »Celaena«, sagte Arobynn noch einmal.
    Sie starrte auf die kaputte Uhr, die Scherben des Geschirrs und das zerbeulte Teeservice. Die Stille nahm kein Ende. Es würde nie ein Ende geben, nur diesen Anfang.
    »Ich will ihn sehen.« Die Worte kamen aus einem Mund, von dem sie nicht sicher war, dass er noch zu ihr gehörte.
    »Nein«, widersprach Arobynn sanft.
    Sie drehte ihm den Kopf zu, zeigte die Zähne. » Ich will ihn sehen .«
    Arobynns silbergraue Augen standen weit offen und er schüttelte den Kopf. »Nein, das willst du nicht.«
    Sie musste sich bewegen, musste irgendwohin gehen, denn jetzt, wo sie still dastand … Sobald sie sich hinsetzte …
    Sie ging aus der Tür. Die Stufen hinunter.
    Die Straßen sahen noch genauso aus, der Himmel war wolkenlos, die

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