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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Highways gerichtet.
    Schließlich konnte sie die Belastung nicht mehr ertragen und platzte heraus. »Ich hatte nichts mit dem zu tun, was heute nacht passiert ist.«
    Er drehte nur den Kopf und sah sie ungeduldig an.
    Â»Ich bin überzeugt, Junior glaubt mir«, rief sie.
    Â»Was weiß denn der schon? Sie haben ihm den Kopf verdreht. Er hat einen Blick in diese niedlichen blauen Augen geworfen und war verloren. Er steckt bis zum Hals in sentimentalem Mist von wegen Celinas Tochter, erinnert sich, wie verknallt er in sie war, und will es wiederholen — aber auf einer ganz anderen Ebene. Das Spielzeug, das er Ihnen jetzt geben will, klappert nicht.«
    Â»Sie sind widerlich.«
    Â»Es muß ja ein echter Kick für Sie gewesen sein, mit anzusehen, daß wir uns Ihretwegen fast geprügelt hätten.«
    Sie biß die Zähne zusammen. »Denken Sie, was Sie wollen, was meine Pläne mit Junior und seine mit mir angeht, aber Sie dürfen unter gar keinen Umständen glauben, ich wäre verantwortlich für den Schaden, den man heute nacht auf seiner Ranch angerichtet hat.«
    Â»Sie waren verantwortlich. Sie haben Plummet angestachelt.«
    Â»Nicht absichtlich. Plummet hat sich in den Kopf gesetzt, daß ich die Antwort auf seine Gebete wäre – daß Gott mich geschickt hätte, um Purcell von Sündern reinzuwaschen, von den Mintons, von allen, die etwas mit der Glücksspiellizenz zu tun haben.«
    Â»Er ist noch verrückter, als ich dachte.«
    Sie rieb sich die Oberarme, als bekäme sie von dem Gedanken an Plummet bereits Gänsehaut. »Und das ist erst der Anfang. Er sagt, Gott wäre wütend, weil ich Sie nicht alle eingesperrt habe. Er hat mich beschuldigt, ich würde mit dem Teufel fraternisieren, das heißt, mit Ihnen.« Die sexuellen Parallelen, die Plummet gezogen hatte, erwähnte sie nicht.
    Reede parkte vor ihrem Motelzimmer. Die Tür war immer noch geborsten und hing in den Angeln. »Ich dachte, Sie würden das richten lassen.«
    Â»Klemmen Sie bis morgen früh einen Stuhl unter den Türknopf. Es wird schon nichts geschehen.«
    Er ließ den Motor des Blazers laufen, aber im Leerlauf. Das
Polizeiradio krächzte und knisterte, die Funksprüche waren verstummt. Das Geräusch ging ihr auf die Nerven.
    Â»Das mit Double Time tut mir furchtbar leid, Reede. Ich weiß, wie sehr Sie an ihm hingen.«
    Seine Lederjacke machte ein quietschendes Geräusch, als er die Schultern zuckte. »Er war versichert.«
    Alex stieß einen leisen Protest aus, voller Wut und Schmerz. Er verbot ihr die Betroffenheit. Er würde nicht zulassen, daß sie Trauer oder Mitleid empfand, weil er sich selbst diese Gefühle nicht erlaubte. Sie hatte gesehen, wie er litt, Sekunden bevor er seinem Pferd die Kugel in den Kopf jagte. Sie hatte gehört, wie er über die armselige Beerdigung seines Vaters gesprochen hatte.
    Und genau das konnte Reede nicht verzeihen. Mehr als einmal hatte er ihr seine Seele entblößt und ihr gezeigt, daß er trotz allem ein empfindsames menschliches Wesen war.
    Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, sie preßte die Handgelenke aneinander und streckte sie ihm entgegen. Er sah sie mit düsterem Blick an. »Was hat das zu bedeuten?«
    Â»Legen Sie mir Handschellen an«, forderte sie ihn auf. »Lochen Sie mich ein. Verhaften Sie mich. Klagen Sie mich an. Sie haben gesagt, ich wäre verantwortlich.«
    Â»Das sind Sie auch«, zischte er mit zusammengebissenen Zähnen. »Angus hatte recht. Wenn Sie nicht hergekommen und mit dem Rumschnüffeln angefangen hätten, wäre das alles nicht passiert.«
    Â»Ich weigere mich, die Schuld für die Verwüstung heute nacht auf mich zu nehmen, Reede. Es war die Tat eines Verrückten und seiner irregeleiteten Anhänger. Wenn meine Untersuchung nicht ihr Auslöser gewesen wäre, dann wär’s was anderes gewesen. Ich bedauere das mit Double Time zutiefst. Was wollen Sie denn noch von mir?«
    Er warf ihr einen finsteren Blick zu. Sie riß ihre Hände zurück, als wäre sie dem Rachen einer gräßlichen Bestie zu nahe gekommen und hätte es gerade noch rechtzeitig bemerkt.

    In ihrem Mund konnte sie immer noch seinen Kuß schmecken – Whiskey und Tabak. Sie fühlte, als würde es noch einmal passieren, seine suchende, bohrende Zunge, seine besitzergreifenden Hände um ihren Kopf, die

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