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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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massive Präsenz seiner Schenkel, die gegen ihre drückten.
    Â»Sie sollten besser reingehen, Counselor«, sagte er mit belegter Stimme.
    Er legte den Schaltknüppel in den Rückwärtsgang. Sie befolgte seinen Rat und stieg aus.

24
    Alex tastete nach dem schrillenden Telefon. Sie fand es beim fünften Läuten und sagte benommen: »Hallo?«
    Â»Miss Gaither? Ich hab Sie doch nicht aufgeweckt, oder? Wenn ja, tut es mir leid.«
    Alex schob sich die Haare aus dem Gesicht, leckte sich ihre trockenen Lippen, blinzelte mit verschwollenen Augen und rappelte sich hoch. »Nein, ich war nur grade beschäftigt.« Die Uhr auf ihrem Nachttisch zeigte auf zehn. Sie hatte nicht geahnt, daß sie so lange geschlafen hatte, aber schließlich war sie erst im Morgengrauen ins Bett gekommen. »Entschuldigung, ich bin mir nicht sicher...««
    Â»Sarah Jo Minton.«
    Ein leiser Überraschungsruf entfuhr ihr. Ihr fielen mindestens hundert Leute ein, mit deren Anruf sie gerechnet hätte, nur nicht mit dem Sarah Jo Mintons. »Sind Sie... ist alles in Ordnung?«
    Â»Mir geht es gut, aber ich schäme mich furchtbar wegen all der Dinge, die ich gestern nacht geäußert habe.«
    Dieses reumütige Geständnis schockierte Alex. »Sie waren verständlicherweise sehr aufgeregt.«
    Â»Würden Sie mir die Freude machen, heute nachmittag zum Tee zu kommen?«

    Vielleicht war sie ja doch noch nicht wach und träumte bloß? Heutzutage sagten Leute: »Gehn wir einen Happen essen« oder »Lust auf ein Bier?« Aber keiner sagte: »Würden Sie mir die Freude machen, zum Tee zu kommen?«
    Â»Das ... das würde ich gerne.«
    Â»Gut. Drei Uhr.«
    Â»Wo?«
    Â»Hier auf der Ranch natürlich. Ich freue mich auf Ihren Besuch, Miss Gaither. Auf Wiedersehen.«
    Alex starrte den Hörer einige Sekunden lang an, bevor sie ihn langsam auflegte. Was, in aller Welt, hatte Sarah Jo dazu veranlaßt, sie zum Tee einzuladen?
    Â 
    Dr. Ely Collins’ Praxis war wohl das unordentlichste Zimmer, das Alex je gesehen hatte. Es war sauber, aber total unorganisiert, genauso regelwidrig wie der Veterinär selbst.
    Â»Danke für Ihre Besuchserlaubnis, Dr. Collins.«
    Â»Keine Ursache. Ich habe heute nachmittag frei. Kommen Sie rein, nehmen Sie Platz.« Er entfernte einen Stapel Fachzeitschriften von einem Holzstuhl für Alex. Dann setzte er sich hinter einen Schreibtisch, auf dem sich Berge von Papieren türmten.
    Â»Es war nicht direkt überraschend, daß Sie mich angerufen haben«, sagte er offen.
    Â»Wieso?«
    Â»Pat Chastain hat mir gesagt, daß Sie mir wahrscheinlich ein paar Fragen stellen würden.«
    Â»Ich dachte, er ist nicht in der Stadt?«
    Â»Das war vor ein paar Wochen, direkt nachdem Sie hier eingetroffen sind.«
    Â»Ich verstehe.«
    Alex hatte beschlossen, die Stunden vor ihrer Verabredung mit Sarah Jo für die Befragung des Veterinärs zu nutzen. Sie hatte ihn angerufen, und er war sofort bereit, sie zu empfangen.
    Â»Sind Sie mit dem Mord an Celina Gaither vertraut?« begann
sie, ein bewußter Versuch ihr eigenes Beteiligtsein herunterzuspielen.
    Â»Sicher, so ein süßes Mädchen. Alle traf es wie ein Schock.«
    Â»Danke. Es war doch Ihr Vater, der am Morgen dieses Tages die Geburt des Fohlens auf der Minton Ranch überwachte, nicht wahr?«
    Â»Richtig. Ich hab seine Praxis nach seinem Tod übernommen.«
    Â»Ich hätte gerne ein paar allgemeine Informationen. Arbeiten Sie ausschließlich für die Mintons?«
    Â»Nein, ich bin kein Hausveterinär. Ich habe eine Praxis. Aber wahrheitsgemäß muß ich Ihnen sagen, daß ich von den Mintons soviel Arbeit kriege, daß ich fast nur für sie arbeite. Ich bin ungefähr jeden Tag draußen.«
    Â»Und, war das bei Ihrem Vater auch so?«
    Â»Ja, aber wenn Sie damit andeuten wollen, daß ich die Mintons nicht verraten würde, weil sie meine Brötchengeber sind, liegen Sie falsch.«
    Â»Das wollte ich damit nicht sagen.«
    Â»Das hier ist ein Pferde- und Rinderland. Ich muß mehr Fälle ablehnen, als ich annehmen kann. Ich bin ein ehrlicher Mann. Und Daddy war das auch.«
    Alex entschuldigte sich ein zweites Mal, obwohl ihr tatsächlich der Gedanke gekommen war, daß er nur ungern Informationen preisgeben würde, die seinem gutzahlenden Klienten schaden könnten.
    Â»Hat Ihr Vater mit Ihnen

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