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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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so was Verrücktes versuchten. Er wußte genau, daß Celina Reede eifersüchtig machen wollte, und hat uns geraten, ihr ruhig ihren Spaß zu lassen. Und er hat uns versichert, daß es sie irgendwann langweilen und sie nach Hause zurückkommen würde – dann wäre alles wieder wie zuvor.«
    Â»Aber Angus hat sich geirrt. Als Mutter nach Purcell zurückkehrte, war sie mit mir schwanger. Alles war anders.«
    Sie spielte stumm mit ihrem Teelöffel. »Wieviel wissen Sie über meinen Vater, Junior?«
    Â»Nicht viel. Und Sie?«
    Sie zuckte die Schultern. »Nur, daß er Al Gaither hieß, daß er aus einer Kohlengrubenstadt in West Virginia stammte, daß er kurz nach seiner Hochzeit mit meiner Mutter nach Vietnam geschickt wurde, auf eine Landmine getreten und Monate vor meiner Geburt gestorben ist.«
    Â»Ich hab nicht mal gewußt, woher er stammte«, sagte Junior beschämt.
    Â»Als ich alt genug war, überlegte ich mir, nach West Virginia zu fahren und seine Familie zu suchen, aber ich hab mich dagegen entschieden. Sie haben nie den Versuch gemacht, Verbindung mit mir aufzunehmen, also hielt ich es für das beste, sie in Ruhe zu lassen. Seine sterblichen Überreste wurden zu ihnen überführt und dort begraben. Ich bin mir nicht mal sicher, ob meine Mutter bei seiner Beerdigung war.«
    Â»War sie nicht. Sie wollte es, aber Mrs. Graham hat sich geweigert, ihr das Geld für die Fahrt zu geben. Dad hat ihr angeboten,
die Reise zu bezahlen, aber auch das hat Mrs. Graham nicht zugelassen.«
    Â»Sie hat Angus für die Beerdigung meiner Mutter zahlen lassen.«
    Â»Das war wohl was anderes für sie, irgendwie.«
    Â»Al Gaither hatte genausowenig Schuld an der übereilten Hochzeit wie Mutter.«
    Â»Vielleicht doch«, wandte Junior ein. »Ein Soldat auf dem Weg in den Krieg, die Masche. Celina war ein hübsches Mädchen, das darauf aus war, ihre Attraktivität zu beweisen.«
    Â»Weil Reede nicht mit ihr schlafen wollte.«
    Â»Das hat er Ihnen erzählt, was?«
    Alex nickte.
    Â»Ja, also, ein paar von den Mädchen, mit denen Reede geschlafen hatte, haben damit vor Celina angegeben. Sie wollte beweisen, daß auch sie Frau genug war, um einen Mann einzufangen. Und Gaither hat das zweifellos ausgenutzt.
    Für Ihre Großmutter war sein Name ein Schimpfwort. Wegen ihm hat Ihre Mutter ihre Fortbildung auf dem College verpaßt. Das hat sie ihm nicht verziehen. Nein, Mr. Gaither war ein rotes Tuch für sie.«
    Â»Ich wünschte, sie hätte wenigstens ein Foto von ihm aufgehoben. Sie hatte Tausende von Fotos von Celina, aber kein einziges von meinem Vater.«
    Â»Für Mrs. Graham war er wahrscheinlich die Inkarnation des Bösen, das, was Celinas Leben total umgekrempelt hat.«
    Â»Ja«, sagte sie und dachte, daß das, was Junior von ihrer Großmutter sagte, auch auf sie anwendbar gewesen war. »Ich habe kein Gesicht, das ich mit dem Namen in Verbindung bringen kann. Nichts.«
    Â»O Gott, Alex, das muß hart sein.«
    Â»Manchmal glaube ich, daß ich einfach der Erde entsprungen bin.« Sie machte den Versuch, der Sache eine heitere Note zu geben. »Vielleicht war ich die erste selbständige Gemüsepuppe, die die Hausfrauen jetzt alle anfertigen.«

    Â»Nein«, sagte Junior und griff wieder nach ihrer Hand. »Sie hatten eine Mutter, und sie war schön.«
    Â»War sie das?«
    Â»Sie können jeden fragen.«
    Â»War sie innerlich genauso schön wie äußerlich?«
    Seine Brauen zogen sich zusammen. »So wie jeder andere auch: Sie war ein Mensch mit guten und schlechten Seiten.«
    Â»Hat sie mich geliebt, Junior?«
    Â»Geliebt? Und wie. Sie dachte, Sie wären das tollste Baby, das je geboren wurde.«
    Alex war ganz warm ums Herz, als sie mit ihm den Club verließ. Er öffnete die Beifahrertür seines Jaguar, stellte sich dicht vor sie und legte seine Hand an ihre Wange. »Müssen Sie denn heute nachmittag zurück in dieses muffige alte Gericht?«
    Â»Ich fürchte ja. Ich habe zu arbeiten.«
    Â»Es ist ein herrlicher Tag.«
    Sie zeigte zum Himmel. »Sie Lügner. Es sieht aus, als würde es gleich regnen oder schneien.«
    Er beugte den Kopf und küßte sie rasch. Sein Mund blieb auf dem ihren, und er flüsterte: »Da fällt mir noch eine Möglichkeit, sich die Zeit im Haus zu vertreiben, ein.«
    Sein Kuß

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