Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
wurde jetzt eindringlicher, und er teilte geschickt ihre Lippen. Doch als seine Zunge die ihre berührte, wich sie zurück. »Nein, Junior.« Sein ungehöriger Kuß und die Tatsache, daß er sie völlig kaltließ, machten sie wütend.
    Bei seiner Berührung durchströmte keine herrliche Wärme ihren Körper, und ihr Blut kam nicht in Wallung. Dieses fiebrige Kribbeln im Unterleib blieb aus, genauso wie dieser undefinierbare Hunger, der in ihr rumorte. Und sie dachte dabei nicht, mein Gott, wenn er nicht ein Teil von mir wird, werde ich verschmachten.
    Bei Juniors Kuß hatte sie nur einen Gedanken, nämlich, daß er ihre Freundschaft falsch interpretierte. Wenn sie dem jetzt nicht Einhalt gebot, dann würde ein Szenario entstehen, das beunruhigend der Vergangenheit glich.

    Sie drehte ihren Kopf beiseite. »Ich muß arbeiten, Junior. Und bestimmt wartet auch auf Sie Arbeit.« Er fluchte leise vor sich hin, ließ sie aber ohne Groll los.
    Sie trat einen Schritt zurück, um einsteigen zu können, und da entdeckte sie den Blazer. Er hatte sich unbemerkt herangepirscht und stand jetzt nur ein paar Meter von der Kühlerfigur des Jaguar entfernt. Der Fahrer, den sie durch die Windschutzscheibe sehen konnten, hatte die Hände über dem Steuer gefaltet und versteckte sich hinter einer verspiegelten Pilotenbrille. Er saß gefährlich reglos da, mit eisiger Miene.
    Reede machte die Tür auf und stieg aus. »Ich hab Sie gesucht, Alex. Jemand hat mir erzählt, Sie hätten das Gerichtsgebäude mit Junior verlassen, also hab ich gedacht, ich schau mal hier nach.«
    Â»Warum denn?« fragte Junior verärgert und legte seinen Arm um Alex’ Schulter.
    Â»Wir haben Fergus Plummet gefunden. Einer der Deputies bringt ihn gerade.«
    Â»Und das gibt dir das Recht, unsere Verabredung zu stören?«
    Â»Eure Verabredung ist mir scheißegal«, sagte Reede. »Sie hat gesagt, sie will dabeisein, wenn ich Plummet verhöre.«
    Â»Würdet ihr beide bitte aufhören, so zu tun, als wär ich überhaupt nicht vorhanden?« Die Spannung, die sie zwischen den beiden ausgelöst hatte, war untragbar. Es war der Dreiecksgeschichte zwischen ihnen und ihrer Mutter zu ähnlich. Sie streifte Juniors Arm ab. »Er hat recht, Junior. Ich möchte hören, was Plummet zu seiner Verteidigung zu sagen hat.«
    Â»Jetzt?« jammerte er.
    Â»Tut mir leid.«
    Â»Ich komme mit«, verkündete er fröhlich.
    Â»Das ist eine dienstliche Angelegenheit. Die Pflicht ruft, und ich steh auf der Gehaltsliste des Staates. Danke für die Einladung.«
    Â»Gern geschehn.« Er küßte sie kurz auf die Wange und
sagte, laut genug, daß Reede es hören konnte: »Ich ruf Sie später an.«
    Â»Bis dann.« Sie lief zum Blazer und kletterte hinein, obwohl ihre Pumps und der enge Rock dabei einige Schwierigkeiten bereiteten. Reede schien das gar nicht zu merken, so beschäftigt war er damit, Juniors grimmigen Blick zu erwidern, als der sich hinters Steuer klemmte. Kaum saß sie, trat er voll aufs Gaspedal und raste los.
    Nachdem sie den Highway erreicht hatten, bog er so scharf ab, daß Alex gegen die Beifahrertür geschleudert wurde. Sie biß die Zähne zusammen und klammerte sich an den Gurt, bis er den Wagen ausgerichtet hatte und den Mittelstreifen entlangrauschte.
    Â»Nettes Mittagessen?«
    Â»Reizend«, erwiderte sie spitz.
    Â»Gut.«
    Â»Sind Sie sauer, weil Junior mich geküßt hat?«
    Â»Verflucht, nein. Warum sollte ich?«
    Â»Genau.«
    Insgeheim war sie froh, daß er genau im passenden Moment gekommen war. Er hatte ihr eine strengere Abfuhr an Junior erspart. Sie hatte ein schlechtes Gewissen und bemühte sich jetzt ganz um Professionalität: »Wo wurde Plummet gefunden?«
    Â»Genau da, wo ich vermutet habe. Er hat sich im Haus eines seiner Diakone versteckt. Als er zum Luftholen auftauchte, hat ihn einer meiner Deputies erwischt.«
    Â»Ist er friedlich mitgekommen?«
    Â»Er ist doch kein Narr und weiß, daß er nur verhört wird. Wir können ihn noch nicht offiziell verhaften. Sie werden ein paar Minuten vor uns im Gericht sein.«
    Â 
    Stimmungsmäßig befand Junior sich absolut im schwarzen Loch. Nirgendwo konnte er Frieden finden, obwohl er mit seinem Jaguar wie ein Besessener durch alle Straßen der Stadt fegte.

    Angus war am Boden zerstört, seine Mutter

Weitere Kostenlose Bücher