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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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auf der Schulter rauskam. Er pflügte sich durch die Wolke von Zigarettenrauch zu dem Lichtkegel, unter dem der Pokertisch stand.
    Â»Ich muß mit Junior reden«, brüllte er.
    Junior, mit einer Zigarre im Mundwinkel, grinste zu seinem Vater hoch. »Kann das nicht warten, bis wir mit diesem Spiel fertig sind? Ich hab fünfhundert Dollar drauf gesetzt und glaube, das Glück ist mir hold.«
    Â»Dein Arsch ist auf das gesetzt, was ich dir zu sagen habe, und dein Glück hat dich grade verlassen.«
    Die anderen Spieler, von denen die meisten für ME arbeiteten, rafften hastig ihre Einsätze an sich und machten sich aus dem Staub. Sobald der letzte durch die Tür war, schlug Angus sie zu.
    Â»Bist du verrückt? Was ist hier los?« begehrte Junior auf.
    Â»Ich werde dir sagen, was hier los ist. Dein Freund Reede ist drauf und dran, wieder mal vor dir durchs Ziel zu gehen, während du hier in diesem Scheißhinterzimmer hockst und dein Leben die Kloake runterrauschen läßt.«

    Junior löschte brav seine Zigarre. »Ich hab keine Ahnung, wovon du redest.«
    Â»Weil du deinen Kopf in den Dreck steckst, anstatt in deine Angelegenheiten, wo er hingehört.«
    Angus zwang sich mit großer Mühe zur Ruhe. Wenn er brüllte, würde Junior bloß schmollen. Brüllen hatte ihn noch nie weitergebracht, aber es war hart, sich seine Enttäuschung und seine Wut nicht anmerken zu lassen.
    Â»Alex war heute nachmittag mit Reede auf dem Flugplatz ...«
    Â»Und?«
    Â»Und, wenn ich zehn Sekunden später gekommen wäre, hätten die beiden auf der Motorhaube des Flugzeugs gevögelt!« brüllte er, vergessen waren alle guten Vorsätze.
    Junior sprang vom Stuhl. »Was du nicht sagst!«
    Â»Ich weiß, wenn Lebewesen brünftig sind, Junge. Ich verdiene einen Teil meines Lebensunterhalts damit, sie zu züchten, weißt du noch? Ich kann es riechen, wenn sie scharf aufeinander sind«, sagte er und tippte sich an die Nase. »Er hat getan, was du hättest tun sollen, anstatt Geld zu verspielen, das du nicht mal verdient hast.«
    Junior zuckte zusammen. Dann sagte er trotzig: »Das letzte, was ich gehört habe, ist, daß Alex nicht in der Stadt ist.«
    Â»Inzwischen ist sie wieder da.«
    Â»Also gut. Ich ruf sie heute abend an.«
    Â»Das reicht nicht. Verabrede dich mit ihr, geh mit ihr aus.«
    Â»Okay.«
    Â»Das ist mein Ernst!«
    Â»Ich hab gesagt, es ist okay!« schrie Junior.
    Â»Und noch etwas, damit du es zuerst von mir hörst. Ich hab Reede gebeten, zurück zu ME zu kommen.«
    Â»Was?«
    Â»Du hast mich gehört.«
    Â»Was ... was hat er gesagt?«
    Â»Er hat nein gesagt, aber für mich ist das nicht das letzte Wort.« Angus stellte sich vor seinen Sohn. »Ich werde dir
noch etwas sagen. Ich hab noch nicht entschieden, wer für wen arbeiten wird, wenn er den Job annimmt.«
    Juniors Augen waren ein Spiegel seines Schmerzes und seiner Wut.
    Angus rammte ihm einen Finger in die Brust. »Du machst dich besser an die Arbeit und tust, was ich dir gesagt habe, oder es könnte eines von zwei Dingen passieren. Entweder wird Reede an deinem Schreibtisch sitzen und dir Jobs zuteilen wie Ställe ausmisten, oder wir alle werden im Gefängnis von Huntsville Nummernschilder herstellen. In keinem Fall wirst du mehr Nachmittage haben, die du mit Pokern verplempern kannst.«
    Angus trat zurück und verpaßte dem Tisch einen energischen Tritt mit seinem Eidechsenstiefel. Er fiel um, und Karten, Pokerchips, Aschenbecher und Bierflaschen krachten zu Boden.
    Dann marschierte er hinaus, und Junior blieb in dem Tohuwabohu zurück.

31
    Die Kellnerin stellte den beiden in ausgehöhlten Ananasfrüchten angerichteten, mit frischer Minze dekorierten Hühnersalate auf den Tisch. Sie fragte Junior Minton, ob er und sein Gast noch eine Portion Eistee wollten.
    Â»Danke, wir sind gut versorgt«, sagte er und schenkte ihr sein Hundert-Watt-Lächeln.
    Der Speiseraum des Country Clubs bot ein Panorama des Golfplatzes. Es war einer der wenigen Räume in Purcell County, die nicht nach Texasromantik mieften. Die beruhigenden Pastelltöne hätten überall hingepaßt. Junior und Alex gehörten zu den vereinzelten Gästen, die hier zu Mittag aßen.
    Sie spießte eine Mandel auf ihre Gabel. »Das ist fast zu
hübsch zum Essen. Es schlägt den Empfehlungsteller vom B & B um

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