Celinas Tochter
Herzen Sie während der Andacht ein Feuer entfacht hatten?«
»Ganz sicher nicht.«
»Sind Sie nicht dort hinausgefahren und haben das Haus mutwillig beschädigt, die Wände besprüht, ScheiÃe in die Tränken geschaufelt und Fenster zerbrochen?«
»Mein Anwalt sagt, ich muà keine Fragen mehr beantworten.« Er preÃte seine Arme um sich.
»Weil Sie sich selbst belasten könnten?«
»Nein!«
»Sie lügen, Plummet.«
»Gott ist auf meiner Seite.« Er rià die Augen weit auf, dann kniff er sie zusammen. »âºWenn Gott uns beistehtâ¹Â«, zitierte er theatralisch, »âºwer will sich dann gegen uns stellen?â¹Â«
»Er wird Ihnen nicht lange beistehen«, flüsterte Reede drohend. Er erhob sich von seinem Stuhl, ging um den Tisch herum und beugte sich über den Prediger. »Gott begünstigt keine Lügner.«
»Vater unser, der du bist im Himmel ...«
»Raus mit der Sprache, Plummet.«
» ... geheiligt werde dein Name. Dein ...«
»Wen haben Sie da rausgeschickt, um die Minton Farm aufzumischen?«
»...dein Reich komme, dein ...«
»Sie haben doch Mitglieder Ihrer Gemeinde da rausgeschickt, stimmtâs? Selbst sind Sie ja viel zu feige, um so was anzustellen.«
Das Gebet verstummte mittendrin, der Prediger japste nach Luft. Reede hatte einen Nerv getroffen, und jetzt bohrte er weiter. »Haben Sie Ihre miese kleine Rattenhorde da rausgeführt, oder haben Sie nur die Sprayfarbe geliefert?«
Reede hatte Alex vorher erzählt, daà er alle in Frage kommenden Läden abgeklappert hatte, aber bis jetzt konnte sich
keiner der Besitzer daran erinnern, ob an irgendeinem speziellen Tag besondere Nachfrage nach Sprühfarbe bestanden hätte.
Plummet war wahrscheinlich zu clever, um sie alle in einem Laden gekauft zu haben; vielleicht hatte er sie sogar in einer anderen Stadt geholt. Reede konnte ihn nicht unbegrenzt festhalten, weil er keine Beweise hatte, aber vielleicht konnte er Plummet weismachen, er hätte einen belastenden Hinweis am Tatort gefunden.
Doch dieser lieà sich auch ein zweites Mal nicht von Reede hereinlegen. Er hatte sich inzwischen wieder gefaÃt, richtete den Blick starr geradeaus und sagte: »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden, Sheriff Lambert.«
»Versuchen wir das Ganze noch mal«, seufzte Reede. »Hören Sie, Plummet, wir â Miss Gaither und ich â wissen, daà Sie schuldig sind. Sie haben ihr praktisch aufgetragen: Packen Sie die Sünder hart an, sonst... War der Vandalismus drauÃen auf der Minton Ranch das sonst?«
Plummet schwieg.
Reede versuchte es anders. »HeiÃt es denn nicht, daà Beichten gut für die Seele ist? Geben Sie Ihrer Seele eine Chance, Plummet. Gestehen Sie. Ihre Frau kann zu Ihren Kindern nach Hause gehn, und ich möchte auch ganz gerne heim.«
Der Prediger preÃte die Lippen zusammen.
Reede begann wieder von vorne und arbeitete systematisch noch einmal seine Liste von Fragen durch, in der Hoffnung, Plummet bei einer Lüge zu erwischen. Einige Male fragte er Alex, ob sie ihn verhören wolle, aber sie lehnte ab. Sie konnte ihn ebensowenig dieser Straftat überführen wie Reede.
Es war alles umsonst. Der Prediger blieb hartnäckig bei seiner Geschichte. Reede gelang es nicht, ihn aus dem Konzept zu bringen. Nach Beendigung einer weiteren erschöpfenden Runde von Fragen grinste Plummet ihn arglos an und sagte: »Es wird allmählich Zeit zum Abendessen. Werden Sie uns jetzt entschuldigen?«
Reede fuhr sich frustriert durchs Haar. »Ich weiÃ, daà Sie es getan haben, Sie bigotter Hurensohn. Selbst wenn Sie tatsächlich nicht dabei waren. Sie waren derjenige, der es angezettelt hat. Sie haben mein Pferd getötet.«
Plummt zuckte sichtlich zusammen. »Ihr Pferd getötet? Das ist nicht wahr. Sie haben es selbst getötet. Ich hab es in der Zeitung gelesen.«
Reede gab ein Fauchen von sich und stürzte sich quer durch den Raum auf ihn. »Sie sind verantwortlich.« Er beugte sich über Plummet, so daà sich dieser verängstigt im Stuhl zusammenkauerte. »Davon zu lesen war bestimmt ein echter Kick für Sie, Sie elender Wichser, nicht wahr? Sie werden für dieses Tier bezahlen, und wenn ich das Geständnis aus Ihrem mageren Hals rauswürgen muÃ.«
In dieser Tonart ging es mindestens noch eine Stunde weiter. Alex schlief
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