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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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praktisch an den Kopf, aber Alex war gerührt von seiner Besorgnis um ihre Sicherheit. Oben zog er sich seine Lederjacke mit dem Fellkragen an und nahm seinen Cowboyhut, dann verließen sie das Haus.
    Die Plummets hatten wohl seinen Rat befolgt und waren verschwunden. Es dunkelte bereits. Der Platz war praktisch menschenleer. Selbst das B & B Café hatte schon zu, seine Kundschaft kam zum Frühstück oder zum Mittagessen.
    Sie bibberte, als sie sich hinters Steuerrad setzte. »Lassen
Sie Ihren Motor an, damit er heizt, aber fahren Sie erst los, wenn ich mit meinem Pick-up hier bin. Ich folge Ihnen zum Motel.«
    Â»Das ist nicht nötig, Reede. Wie Sie schon sagten, er ist wahrscheinlich ein Feigling. Leute, die Drohungen ausstoßen, machen sie nur selten wahr.«
    Â»Ja, selten«, letzteres betonte er.
    Â»Ich kann auf mich selbst aufpassen. Sie brauchen sich nicht um mich zu kümmern.«
    Â»Tu ich auch nicht. Meine Sorgen betreffen mich selbst. Sie haben den Ärger heraufbeschworen, als Sie hergekommen sind, und jetzt kriegen Sie ihn. Aber in meinem Bezirk wird kein weiblicher Staatsanwalt vergewaltigt, verstümmelt oder umgelegt werden. Kapiert?«
    Er schlug die Wagentür zu. Alex sah ihm nach, wie er den dunklen Gehsteig hinunterging, und wünschte, sie hätte nie von diesem vermaledeiten Purcell County gehört. Sie verwünschte es in die lodernde Hölle, die Plummet so gerne heraufbeschwor.
    Als sie die Scheinwerfer des Blazers auf sich zukommen sah, fuhr sie den Wagen rückwärts auf die Straße und chauffierte ihn zum Motel, das schon viel zu lange ihr Zuhause war. Es paßte ihr gar nicht, daß man sie eskortierte.
    Sie sperrte ihr Zimmer auf und schloß die Tür hinter sich, ohne Reede auch nur zum Dank zuzuwinken. Zum Abendessen aß sie eine geschmacklose Pampe vom Zimmerservice. Noch einmal blätterte sie die Jahrbücher durch, aber inzwischen waren sie so vertraut, daß sie die Bilder kaum noch registrierte. Müde war sie, aber zu aufgekratzt, um schlafen zu können.
    Juniors Kuß ging ihr nicht aus dem Kopf, nicht weil er sie erregt hatte, sondern aus dem gegenteiligen Grund. Reedes Küsse verfolgten sie, weil er so mühelos erreicht hatte, wofür Junior solche Anstrengungen unternahm.
    Angus hatte kein Drehbuch gebraucht, um zu wissen, was er mit seinem Erscheinen unterbrochen hatte. Sein Gesichtsausdruck
war eine Mischung aus Überraschung, Mißbilligung und etwas, das sie nicht genau hatte identifizieren können, gewesen. Resignation?
    Sie drehte und wendete sich vor Müdigkeit, Frust und ja, Angst. Gleichgültig, wie sehr sie es abstritt, Plummet machte sie nervös. Er war irre, aber seine Worte hatten etwas Wahres.
    Inzwischen lag ihr etwas daran, was jeder ihrer Verdächtigen von ihr hielt. Ihre Anerkennung zu gewinnen war inzwischen fast so wichtig geworden wie die ihrer Großmutter. Wirklich bizarr das Ganze, und sie hatte einige Mühe, sich das einzugestehen!
    Sie traute Reede nicht, aber begehrte ihn und wollte, daß er diese Gefühle erwiderte. Trotz all seiner Trägheit mochte sie Junior, und irgendwie tat er ihr leid. Angus war die Inkarnation ihrer Kindheitsträume von einem strengen, aber liebevollen Vater. Je näher sie der Enthüllung der Wahrheit über ihre Verwicklung in den Tod ihrer Mutter kam, desto weniger wollte sie sie wissen.
    Dann verdüsterte noch die Wolke des Mordes an Pasty Hickam den Horizont. Reedes Hauptverdächtiger, Lyle Turner, war immer noch auf freiem Fuß. Bis man sie davon überzeugte, daß er tatsächlich Mintons ehemaligen Pferdeknecht getötet hatte, würde sie weiterhin an ihrer Theorie des Augenzeugenmords festhalten. Sein Mörder mußte Alex ebenfalls als Bedrohung empfinden.
    Und so kam es, daß ihr Herz vor Angst einen Satz machte, als sie mitten in der Nacht einen Wagen hörte, der langsam an ihrer Tür vorbeifuhr und dessen Lichter ihr Bett kurz beleuchteten.
    Sie schlug die Decke zurück, schlich zum Fenster und spähte durch einen Spalt im Vorhang. Ihr ganzer Körper sackte zusammen vor Erleichterung, und sie atmete hörbar auf.
    Auf dem Parkplatz schlug der Blazer des Sheriffs einen weiten Bogen, fuhr noch einmal an ihrem Zimmer vorbei und rauschte dann davon.

    Â 
    Reede überlegte, ob er wenden und zu einem Ort fahren sollte, wo er einen kräftigen Schnaps, ein einladendes Lächeln und eine willige

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