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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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langsam, aber sicher der Po auf ihrem unbequemen Stuhl ein. Einmal stand sie auf und schritt im Zimmer auf und ab, nur um ihren Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Plummets fanatischer Blick folgte ihr, was sie so verunsicherte, daß sie sich wieder setzte.
    Â»Mrs. Plummet?«
    Die Frau des Priesters zuckte zusammen, als der Sheriff unerwartet ihren Namen nannte, vor Müdigkeit war sie zusammengesunken, mit gebeugtem Kopf. Sie richtete sich auf und sah Reede voller Ehrfurcht und Respekt an.
    Â»Ja, Sir?«
    Â»Bestätigen Sie alles, was er gesagt hat?«
    Sie warf Plummet einen nervösen Blick aus dem Augenwinkel zu, schluckte und leckte sich die Lippen. Dann nickte sie eingeschüchtert: »Ja.«
    Plummets Gesicht zeigte keinerlei Regung, obwohl seine Mundwinkel triumphierend zuckten. Als nächstes sah Reede hinüber zu Alex. Sie hob kaum merklich die Achseln.
    Er starrte ein paar Sekunden lang den Boden an, dann bellte er den Namen des Deputy. Der Beamte erschien sofort in der Tür.

    Â»Laß ihn gehen.«
    Plummet klappte mit Nachdruck seine Bibel zu und stand auf. Er marschierte zur Tür wie ein Kreuzritter in voller Rüstung. Seine Frau, die demütig hinter ihm hertrabte, ignorierte er.
    Reede murmelte ein paar ziemlich obszöne Flüche, dann sagte er zum Deputy: »Sorg dafür, daß jemand das Haus im Auge behält. Laß es mich wissen, wenn etwas verdächtig aussieht oder auch nur ein bißchen dubios. Verdammt, es kotzt mich an, diesen Bastard gehen lassen zu müssen.«
    Â»Machen Sie sich keine Vorwürfe«, sagte Alex voller Mitgefühl. »Sie haben ein sehr gründliches Verhör geführt, Reede. Von Anfang an stand fest, daß es keine wirklichen Beweise gibt.«
    Er fuhr sie wütend an: »Sie hat das aber auch nie gehindert, oder?« Er stürmte hinaus, und sie blieb sprachlos zurück.
    Alex kehrte zu ihrem Kabuff zurück, kramte den Schlüssel aus ihrer Handtasche und beugte sich vor, um die Tür aufzuschließen. Plötzlich spürte sie ein Kribbeln im Nacken, und im gleichen Augenblick drang ein bedrohliches Flüstern an ihr Ohr.
    Â»Sie sind von den Gottlosen korrumpiert worden. Sie verkehren mit Satan, schamlos wie die Hure, die sich selbst verkauft.« Sie wirbelte herum. Aus Plummets Augen züngelte wieder das alte missionarische Feuer. Weißer Schaum hatte sich in seinen Mundwinkeln gesammelt. Er atmete schwer. »Sie haben mein Vertrauen mißbraucht.«
    Â»Ich habe Sie nicht um Ihr Vertrauen gebeten«, konterte Alex mit vor Angst heiserer Stimme.
    Â»Ihr Herz und Ihr Verstand sind von den Gottlosen verseucht worden. Ihr Körper ist vom Schwengel des Teufels besudelt worden. Sie ...«
    Jemand packte ihn von hinten und klatschte ihn an die Mauer. »Plummet, ich hab Sie gewarnt.« Reedes Gesicht war wutverzerrt. »Verschwinden Sie aus meinen Augen, oder Sie werden das Gefängnis von innen kennenlernen.«

    Â»Mit welcher Begründung?« flüsterte der Priester. »Sie haben nichts gegen mich in der Hand.«
    Â»Belästigung von Miss Gaither.«
    Â»Ich bin Gottes Sendbote.«
    Â»Falls Gott Miss Gaither irgend etwas mitzuteilen hat, wird er ihr das selbst sagen. Kapiert? Kapiert?« Er schüttelte Plummet noch einmal kräftig, dann ließ er ihn los und wandte sich an Mrs. Plummet, die sich verängstigt in einen Winkel gedrückt hatte. »Wanda, ich warne dich. Bring ihn nach Hause. Jetzt!« brüllte der Sheriff.
    Mit mehr Mut, als Alex von ihr erwartet hätte, packte sie ihren Mann am Arm und zog ihn buchstäblich in Richtung Treppe. Sie stolperten zusammen hinauf und verschwanden am oberen Absatz um die Ecke.
    Alex merkte gar nicht, wie sie zitterte, bis sie Reedes Blick auf ihre Hand folgte, die sie an ihr hämmerndes Herz preßte.
    Â»Hat er Sie angefaßt, Ihnen weh getan?«
    Â»Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Â»Machen Sie mir diesmal nichts vor. Hat er irgendwelche Drohungen ausgesprochen? Irgend etwas gesagt, womit ich seinen Schlabberhintern festnageln kann?«
    Â»Nein, nur irgendwelchen Quatsch, von wegen ich hätte mich an die Gottlosen verkauft. Er betrachtet mich als den Verräter im Lager.«
    Â»Holen Sie Ihre Sachen. Sie gehen nach Haus.«
    Â»Das lass ich mir nicht zweimal sagen.«
    Er nahm ihren Pelz vom Haken neben der Tür. Er hielt ihn nicht für sie auf, warf ihn ihr

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