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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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der Katze und kraulten sie hinterm Ohr. »Mir gefällt nicht, was Sie hier versuchen zu machen, es gefällt mir überhaupt nicht. Sie sind drauf und dran, meine wunderbaren Expansionspläne zu durchkreuzen.«
    Â»Soweit ich mich erinnern kann, hat NGB Incorporated vor, ein Kurhotel in der Nähe von Purcell Downs zu bauen.«
    Â»Das ist richtig. Ein Kurhotel mit Golfgelände, Übungsschlagplätzen, Rasentennis, Squash, Schwimmen. Für jeden Geschmack etwas.«
    Â»Und gibt’s zu jedem Zimmer eine Nutte?«
    Nora lachte schallend. »Nein. Aber wer weiß besser, wie man sich amüsiert, wenn nicht eine alte Nutte? Ich hab die besten Hotelarchitekten im Land zur Planung der Anlage
engagiert. Sie wird spektakulär sein, mit viel Kitsch, das mögen die Touristen meiner Erfahrung nach. Alle Texasbesucher, besonders die aus dem Osten, erwarten, daß wir laut und rauflustig sind, keinen Geschmack haben. Ich möchte meine Kundschaft nicht enttäuschen.«
    Â»Und das Geld, so etwas zu bauen?« fragte Alex, die Neugier hatte über ihren Abscheu gesiegt.
    Â»Ich hab genug angesammelt, um kreditwürdig zu sein. Schätzchen, diese Treppe sind mehr Cowboys, Trucker, Rauhbeine, Bürohengste, Staatsbeamte und zukünftige Minister raufgetrabt, als Sie ahnen«, sie deutete nach oben.
    Â»Offen gestanden könnte ich Ihnen genau sagen, wie viele, wie lange jeder geblieben ist, was er getan und getrunken hat, was er geraucht hat, was immer Sie wissen wollen. So gründlich sind meine Aufzeichnungen. Ich bin eine Hure, aber eine verdammt gewiefte. Man kommt nicht in dieses Geschäft, nur weil man sich auskennt mit Freiern. Man kommt nur rein, wenn man sich rasch einen nach dem anderen vornimmt. Außerdem muß man wissen, wie man ihn dazu bringt, mehr dazulassen, als er für den Spaß ausgeben wollte.«
    Sie setzte sich auf und streichelte die Katze. »Jawohl, ich hab das Geld. Und, was noch wichtiger ist, ich hab den Kopf, um es zu vermehren. Mit dem Kurhotel kann ich legal werden. Ich werde nie wieder einen steifen Schwanz blasen müssen, außer es ist einer, den ich mir ausgesucht habe, oder mir ewig traurige Geschichten anhören, von wegen seine Frau versteht ihn nicht.
    Ich lebe für den Tag, an dem ich hier ausziehen, mich in der Stadt etablieren und hocherhobenen Hauptes sagen kann ›Leck mich am Arsch‹, wenn jemandem meine Nachbarschaft nicht paßt.« Sie richtete ihre Zigarette auf Alex. »Und so einen Cheerleader wie Sie, der herkommt und alles kaputtmacht, brauche ich wie ein Loch im Kopf.«
    Diese Rede beeindruckte sie wirklich. Alex war unwillkürlich fasziniert, aber mitnichten eingeschüchtert. »Ich versuche nur, einen Mordfall aufzuklären.«

    Â»Aber ganz bestimmt nicht um Recht und Ordnung willen. Dem Staat ist der Mord an Celina Gaither scheißegal, damals hätten sie gleich weiterermitteln sollen.«
    Â»Also geben Sie selbst zu, daß der Fall es verdiente, wieder aufgerollt zu werden?«
    Nora hob elegant die Schultern. »Vielleicht vom legalen Standpunkt aus gesehen, aber nicht vom persönlichen. Hören Sie, Schätzchen, folgen Sie meinem Rat. Ich rede jetzt mit Ihnen, wie ich mit einem meiner Mädchen reden würde, wenn bei ihr was schiefläuft. Gehen Sie nach Hause. Lassen Sie die Dinge hier so, wie sie sind. Alle werden glücklicher sein, vor allem Sie.«
    Â»Wissen Sie, wer meine Mutter ermordet hat, Mrs. Burton?«
    Â»Nein.«
    Â»Glauben Sie, daß Gooney Bud sie getötet hat?«
    Â»Dieser harmlose Narr? Nein.«
    Â»Also verdächtigen Sie jemand anders. Wen?«
    Â»Das würde ich Ihnen nie sagen.«
    Â»Selbst unter Eid, auf dem Zeugenstand?«
    Sie schüttelte ihr prachtvolles weißes Haar. »Ich würde meine Freunde nicht belasten.«
    Â»Wie Reede Lambert?«
    Â»Wie Reede Lambert«, erwiderte Nora Gail gelassen. »Wir kennen uns eine Ewigkeit.«
    Â»Das hab ich gehört.«
    Nora Gails genüßliches Lachen ließ Alex’ Kopf hochschnellen. »Macht es Ihnen was aus zu erfahren, daß Reede und ich gefickt haben, bis die Wände wackelten?«
    Â»Warum sollte es?«
    Nora Gail ließ Alex nicht aus den Augen, blies eine Rauchfahne zur Decke und drückte ihre Zigarette aus. »Fragen Sie nur, Schätzchen.«
    Alex richtete sich auf, versuchte wieder, ganz die harte Anklägerin zu sein. »War er

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