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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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rasieren müssen, aber mit geschicktem Kämmen würden ihre Haare die Stelle verdecken.
    Â»Sind Sie schon bereit für einen Besucher? Es wartet jemand, der Sie sehen will. Da wir jetzt Feierabend haben, ist hier nicht viel los, Sie können das Zimmer benutzen, so lange Sie wollen.«
    Â»Danke, Doktor.«
    Er verließ das Behandlungszimmer. Alex versuchte sich aufzusetzen, mußte aber entdecken, daß ihr dazu immer noch zu schwindlig war. Der Anblick Pat Chastains, der jetzt durch die Tür trat, war auch nicht unbedingt zuträglich für ihr Gleichgewicht. »Ah, Mr. Chastain, lange nicht gesehn.«

    Er kam zum Behandlungstisch und sagte verlegen: »Wie geht es Ihnen?«
    Â»Ich hab mich schon besser gefühlt, aber das renkt sich wieder ein.«
    Â»Gibt es irgend etwas, was ich für Sie tun kann?«
    Â»Nein. Es wäre nicht nötig gewesen, daß Sie extra kommen. Wie haben Sie das überhaupt erfahren?«
    Er zog sich den einzigen Stuhl im Raum heran und setzte sich. »Diese Mexikaner haben ein vorbeifahrendes Auto angehalten. Der Fahrer ist zum nächsten Telefon gerast und hat einen Krankenwagen angefordert. Der Deputy, der den Unfall vor Ort untersucht hat, spricht Spanisch und hat von ihnen gehört, was geschehen ist.«
    Â»Sie haben gesehen, wie der Pick-up mich von der Straße gedrängt hat?«
    Â»Ja. Könnten Sie den Wagen identifizieren?«
    Â»Er war weiß.« Sie sah dem Staatsanwalt direkt in die Augen. »Und auf der Seite prangte das Logo von Minton Enterprises.«
    Er sah besorgt und nervös aus. »Das haben die Mexikaner auch gesagt. Der Deputy konnte Reede nicht finden, also hat er mich angerufen.« Er zeigte auf den Verband um ihren Kopf. »Kommt das wieder in Ordnung?«
    Â»In zwei bis drei Tagen. Ich kann morgen den Verband abnehmen. Es mußte genäht werden. Und das hier hab ich zur Erinnerung.« Sie zeigte ihre Hände, die von winzigen Kratzern übersät waren, aus denen man die Splitter mit einer Pinzette herausgezogen hatte.
    Â»Alex, haben Sie den Fahrer erkannt?«
    Â»Nein.« Der Staatsanwalt sah sie streng an, um zu sehen, ob sie log. »Nein«, wiederholte sie. »Glauben Sie mir, wenn ich das hätte, wär ich selbst schon hinter ihm her. Ich hab nichts gesehen außer seiner Silhouette gegen die Sonne. Ich glaube, er hatte eine Art Hut auf.«
    Â»Glauben Sie, das war ein zufälliger Unfall?«
    Sie stützte sich auf beide Ellbogen. »Sie etwa?«

    Er hob die Hand, drängte sie, sich wieder hinzulegen. »Nein, das war es wohl nicht.«
    Â»Dann strapazieren Sie mich nicht mit dummen Fragen.«
    Er raufte sich das Haar und fluchte. »Als ich meinem alten Kumpel Greg Harper sagte, Sie hätten freie Hand, hab ich nicht gewußt, daß Sie meinen ganzen Bezirk auf den Kopf stellen würden.«
    Sie war mit ihrer Geduld am Ende. »Es ist schließlich mein Kopf, der hier den Bach runter soll, Mr. Chastain. Was jammern Sie denn?«
    Â»Verdammt noch mal, Alex, Richter Wallace, der mich ohnehin nicht gut leiden kann, ist jetzt so scharf, daß ich in letzter Zeit im Gerichtssaal keinen einzigen Punkt mehr gegen ihn machen kann. Sie haben drei führende Bürger des Bezirks praktisch als Mörder bezeichnet. Pasty Hickam, eine Institution der Stadt, taucht als Leiche auf, während Sie bei ihm sind. Sie waren in Nora Gails Bordell, als eine Schießerei stattfand. Warum mußten Sie um Himmels willen in diesem Hornissennest herumstochern?«
    Sie drückte die Hand an ihre dröhnende Stirn. »Ich war nicht freiwillig da, sondern bin einer Spur gefolgt.« Sie senkte den Kopf und sah ihn an. »Keine Sorge, Ihr geheimes Interesse an Nora Gail ist bei mir sicher.«
    Er wand sich schuldbewußt auf dem Stuhl. »Ich sage Ihnen eins, Alex, Sie haben da einen Stier bei den Hörnern gefaßt, und das hat Sie heute abend fast das Leben gekostet.«
    Â»Was beweisen sollte, daß ich der Wahrheit näher komme. Jemand versucht mich abzumurksen, um sich selbst zu schützen.«
    Â»Wird wohl so sein«, stimmte er düster zu. »Was haben Sie denn in der Zwischenzeit an Erkenntnissen hinzugewonnen?«
    Â»Einwandfrei festgestellte Motive, zum einen.«
    Â»Sonst noch etwas?«
    Â»Einen Mangel an konkreten Alibis. Reede Lambert sagt, er war bei Nora Gail. Sie hat zugegeben, daß sie notfalls einen
Meineid schwören würde,

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