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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Sie verließ die Stadt und hielt sich an die Nebenstraßen. Die Landschaft war nicht übertrieben eindrucksvoll: Steppenunkraut hatte sich in endlosen Stacheldrahtzäunen verheddert; Ölfördertürme, deren Silhouetten sich schwärzlich vor der farblosen Erde abzeichneten, pumpten einsam vor sich hin.
    Das Fahren tat ihr gut, gab ihr die Abgeschiedenheit, die sie brauchte, um nachzudenken.
    Genau wie ihre Mutter war sie zwischen drei Männern eingefangen, von denen sie jeden mochte. Sie wollte nicht glauben, daß einer von ihnen der Mörder war.
    Großer Gott, was für ein Schlamassel. Sie war dabei, Schicht für Schicht die Anstriche der Tarnung abzutragen. Wenn sie das lange genug durchhielt, mußte sie doch auf die Wahrheit treffen.
    Aber ihre Zeit wurde knapp. Es blieben ihr nur noch ein paar Tage, bis Greg Ergebnisse verlangen würde. Wenn sie dann nicht etwas Konkretes vorweisen konnte, würde er die Einstellung der Ermittlungen anordnen.
    Als sie sich auf der Rückfahrt der Stadtgrenze näherte, merkte sie plötzlich, daß der Wagen hinter ihr viel zu dicht auffuhr.

    Â»Scheißkerl«, murmelte sie und warf einen Blick in den Rückspiegel. Eine weitere Meile lang hing der Pick-up wie ein Schatten an ihrem Heck. Die Sonne stand so schräg, daß sie den Fahrer nicht erkennen konnte. Ȇberhol doch, wenn du’s so eilig hast.«
    Sie tippte kurz auf die Bremse, nur so, daß die Bremslichter kurz aufleuchteten. Er verstand den Hinweis nicht. Auf dieser Landstraße waren die Bankette so schmal, daß man sie kaum als solche bezeichnen konnte. Sie fuhr trotzdem weiter nach rechts in der Hoffnung, der Fahrer des Pick-up würde überholen.
    Â»Ich danke dir herzlich«, sagte sie, als der Pick-up auf den Mittelstreifen scherte und Gas gab, um sie zu überholen.
    Er zog gleich mit ihr. Sie sah es aus dem Augenwinkel und erkannte nicht, daß der Fahrer etwas wesentlich Bösartigeres im Sinn hatte als ein kleines Gerangel mit Vehikeln. Wenig später wurde ihr klar, daß er immer noch auf gleicher Höhe fuhr, ein sehr riskantes Spiel bei der Geschwindigkeit, die sie beide draufhatten.
    Â»Du Narr!« Sie wandte den Kopf zu einem kurzen Seitenblick. Der Pick-up beschleunigte plötzlich und schwenkte dann absichtlich gegen ihren vorderen linken Kotflügel. Sie verlor die Kontrolle über den Wagen.
    Ans Steuerrad geklammert, stieg sie auf die Bremsen, aber vergeblich. Ihr Wagen schlitterte über das schmale Bankett und pflügte in den tiefen, trockenen Graben. Alex wurde von ihrem Gurt gehalten, aber doch so heftig nach vorne geschleudert, daß ihr Kopf gegen das Steuerrad knallte. Die Windschutzscheibe zerbarst beim Aufprall und ergoß einen schier endlosen Schauer von Glassplittern über ihren Kopf und ihre Hände.
    Sie hatte nicht das Bewußtsein verloren, soweit sie es beurteilen konnte, und das Nächste, was sie bemerkte, waren Stimmen, die auf sie einredeten. Sie klangen leise und melodiös, aber verstehen konnte sie sie nicht.
    Benommen hob sie den Kopf, ein stechender Schmerz
durchbohrte ihren Schädel. Sie kämpfte gegen aufsteigende Übelkeit an und zwang ihre Augen, geradeaus zu schauen.
    Die Männer, die sich um ihren Wagen drängten und sie besorgt ansahen, sprachen Spanisch. Einer öffnete die Tür und sagte etwas, das sich wie eine Frage anhörte.
    Â»Ja, ich bin okay«, erwiderte sie automatisch. Sie konnte sich nicht vorstellen, wieso die Männer sie so seltsam anstarrten, bis sie etwas Nasses auf ihrer Wange spürte. Sie hob die Hand und legte sie prüfend aufs Gesicht. Als sie hinsah, waren ihre zitternden Finger rot.
    Â 
    Â»Es wäre mir lieber, wenn Sie die Nacht hier im Krankenhaus verbrächten. Ich kann Ihnen ein Zimmer besorgen«, sagte der Arzt.
    Â»Nein, ich bin gut aufgehoben im Motel. Wenn ich zwei von denen genommen habe, sollte ich bis zum Morgen durchschlafen.« Sie schüttelte ein braunes Pillenfläschchen.
    Â»Sie haben keine Gehirnerschütterung, aber Sie sollten ein paar Tage lang kürzertreten. Keinen Sport oder so was.«
    Der bloße Gedanke an körperliche Anstrengung ließ sie zusammenzucken. »Ich verspreche es.«
    Â»In einer Woche ziehen wir die Fäden. Gut, daß die Platzwunde unter den Haaren war und nicht im Gesicht.«
    Â»Ja«, pflichtete Alex ihm etwas benebelt bei. Er hatte ein Stück Kopfhaut

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