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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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um das zu bestätigen, was mich wiederum zu der Annahme verleitet, daß er nicht die ganze Nacht bei ihr war. Junior hat überhaupt kein Alibi vorzuweisen.«
    Â»Und was ist mit Angus?«
    Â»Er behauptet, er wäre auf der Ranch gewesen, aber Celina war auch da. Wenn Angus die ganze Nacht daheim war, hätte er reichlich Gelegenheiten gehabt.«
    Â»Genau wie Gooney Bud, wenn er ihr da hinaus gefolgt ist«, sagte Pat, »und genau das würde ein guter Verteidiger den Geschworenen erzählen. Keiner kriegt lediglich auf Tatverdacht lebenslänglich. Sie haben immer noch nichts in der Hand, was beweist, daß einer von ihnen zur fraglichen Zeit mit einem Skalpell in der Hand in diesen Stall geschlichen ist.«
    Â»Ich war heute nachmittag auf dem Weg zu Ihnen ins Büro, um darüber zu reden, als man mich von der Straße drängte.«
    Â»Um worüber mit mir zu reden?«
    Â»Ãœber das Skalpell des Veterinärs. Wo ist es geblieben?«
    Er sah überrascht aus. »Sie sind schon die zweite Person in dieser Woche, die mir diese Frage stellt.«
    Alex versuchte, sich mit Hilfe eines Ellbogens aufzurichten. »Wer hat denn sonst noch danach gefragt?«
    Â»Ich«, sagte Reede Lambert, der in der Tür stand.

38
    Alex’ Inneres wollte sich in nichts auflösen. Sie hatte den Augenblick gefürchtet, in dem sie ihn wiedersehen würde. Es war natürlich unvermeidlich, aber sie hatte gehofft, daß sie wenigstens nach außen hin unbeteiligt erscheinen könnte.
    Auf einem Krankenhausbehandlungstisch zu liegen, die Haare mit Blut verklebt, die Hände von kürbisfarbener Desinfektionslösung
verfärbt, zu schwach und schwindlig, um sich aufzurichten, entsprach allerdings nicht gerade ihrer Vorstellung von Unbesiegbarkeit, die sie gerne zur Schau gestellt hätte.
    Â»Hallo, Sheriff Lambert. Es wird Sie freuen zu hören, daß ich Ihren Rat befolgt habe und nicht mehr ständig über die Schulter geschaut hab, ob mir böse schwarze Männer folgen.«
    Er ignorierte sie und sagte: »Tag, Pat. Ich hab grade mit dem Deputy über Funk gesprochen.«
    Â»Dann hast du gehört, was passiert ist?«
    Â»Mein erster Gedanke war, daß Plummet dahintersteckt, aber der Deputy sagt, ihr Wagen wäre von einem ME-Truck abgedrängt worden.«
    Â»Das ist richtig.«
    Â»ME umfaßt eine Reihe von Firmen. Praktisch jeder im Bezirk könnte sich Zugang zu einem dieser Fahrzeuge verschaffen.«
    Â»Einschließlich Ihnen«, sagte Alex.
    Reede war jetzt endlich so gnädig, ihre Anwesenheit mit einem bösen Blick zu quittieren. Der Staatsanwalt sah nervös von einem zum anderen. Ȁh, wo warst du, Reede? Keiner konnte dich finden.«
    Â»Ich war mit dem Pferd unterwegs. Jeder auf der Ranch hätte dir das sagen können.«
    Â»Ich mußte doch fragen«, sagte Pat betreten.
    Â»Das versteh ich, aber du solltest wissen, daß jemanden von der Straße zu drängen nicht ganz mein Stil ist. Abgesehen von mir, wer könnte es Ihrer Meinung nach sonst noch gewesen sein?« fragte er Alex sarkastisch.
    Sie hatte schon Schwierigkeiten, sich das vorzustellen, aber es in Worte zu fassen war noch schwerer. »Junior«, sagte sie leise.
    Â»Junior?« Reede lachte. »Warum ausgerechnet der?«
    Â»Ich hab mich heute morgen mit ihm getroffen. Er hat kein Alibi für die Nacht, in der Celina getötet wurde. Er gibt zu, daß er furchtbar wütend war.« Sie schlug die Augen nieder.
»Ich habe außerdem Grund zu der Annahme, daß er wütend auf mich ist.«
    Â»Warum?«
    Sie sah ihn trotzig an, obwohl es sie einige Mühe kostete. »Er ist heute morgen in mein Zimmer gekommen.« Mehr würde sie nicht sagen. Er konnte eigene Schlüsse ziehen.
    Seine Gesichtszüge entgleisten etwas, aber er fragte nicht, was Junior in ihrem Zimmer gemacht hatte. Entweder wollte er es nicht wissen, oder es war ihm gleichgültig. »Sonst noch jemand?« fragte er. »Oder kommen nur wir zwei in Frage?«
    Â»Möglicherweise Angus. Ich habe ihn heute nachmittag getroffen, und wir sind nicht gerade in Freundschaft auseinandergegangen.«
    Â»Wieder wir drei, was? Glauben Sie denn, wir sind an allem schuld, was in unserer Gegend passiert?«
    Â»Ich glaube gar nichts. Meine Vermutungen basieren auf Fakten.« Eine Woge von Übelkeit brandete über sie hin, und sie mußte kurz die Augen

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