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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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gemacht hat, weil sie letztes Jahr beim Halloween-Maskenfest Bingo gespielt haben? Was wollte er denn von dir?«
    Â»Er sucht Unterstützung für seine Kampagne, das Glücksspiel aus Purcell County rauszuhalten.«
    Der Richter kicherte. »Weiß er, daß er genausogut versuchen könnte, den nächsten Hurrikan aufzuhalten?«
    Â»Das hab ich ihm auch erklärt am Telefon«, sagte Stacey. »Er weiß, daß ich mehreren Frauenvereinen angehöre, und wollte, daß ich ihn dort unterstütze. Ich hab natürlich abgelehnt.«
    Joe Wallace nahm seine Aktentasche und öffnete die Haustür. »Reede ist überzeugt, daß Plummet für den Vandalismus draußen auf der Minton Ranch verantwortlich ist, aber er hat keine Beweise, um ihn einzusperren.« Der Richter diskutierte mit Stacey seine Fälle in aller Unbefangenheit, sie besaß schon seit Jahren sein Vertrauen. »Ich glaube, Plummet hat nicht den Kopf, um so etwas durchzuziehen, nicht ohne jemanden, der ihm Anweisungen gibt. Reede liegt mir ständig in den Ohren damit, aber im Augenblick ist Plummet meine geringste Sorge.«
    Stacey griff besorgt nach dem Arm ihres Vaters. »Was macht dir denn Sorgen, Dad? Alex Gaither? Wegen der brauchst du dir keine zu machen. Wie könnte sie dir schon schaden?«
    Er rang sich ein Lächeln ab. »Absolut nicht. Aber du weißt doch, daß ich alles immer gerne schön geordnet habe. Ich muß mich beeilen. Wiedersehn.«

    Â 
    Wanda Gail Burton Plummet fegte zufällig gerade ihre Veranda, als der Postbote kam. Er reichte ihr den Stapel Post, und sie dankte ihm. Sie blätterte die Briefe auf dem Weg ins Haus durch. Wie üblich war die gesamte Post an ihren Mann adressiert, meist Rechnungen und Kirchenangelegenheiten.
    Ein Umschlag unterschied sich jedoch von den anderen. Er war aus teurem beigem Papier mit aufgedrucktem Absender; aber jemand hatte ihn mit der X-Taste der Schreibmaschine unleserlich gemacht. Ihre Adresse war ebenfalls mit der Schreibmaschine getippt.
    Neugier siegte über die Anordnung ihres Mannes, er allein habe das Recht, die Post zu öffnen. Wanda riß den Umschlag auf. Er enthielt nur ein leeres Stück Papier, in das fünf Hundertdollarscheine gefaltet waren.
    Wanda starrte das Geld an, als wäre es eine Sendung von einem außerirdischen Planeten. Fünfhundert Dollar waren mehr, als nach einem gutbesuchten Bibeltreffen auf dem Kollektenteller lag. Fergus nahm sich immer nur ein Almosen davon, um seine Familie zu ernähren. Alles andere ging an die Kirche und ihre »Anliegen«.
    Das Geld war ohne Zweifel von einem Spender geschickt worden, der anonym bleiben wollte. In den letzten paar Tagen hatte Fergus ständig Leute angerufen und Freiwillige für eine Demonstration vor den Toren der Minton-Ranch gesucht. Er wollte ganzseitige Anzeigen gegen das Glücksspiel in die Zeitung setzen: Kreuzzüge mit großem Werbeaufwand waren teuer. Die meisten Leute ließen ihn gar nicht zu Wort kommen, sondern legten auf. Einige hatten ihn wüst beschimpft, bevor sie den Hörer hinknallten. Andere versprachen halbherzig, eine Spende zu schicken.
    Aber fünfhundert Dollar?
    Er hatte auch einige Zeit mit geheimnisvollen, geflüsterten Gesprächen am Telefon zugebracht. Wanda wußte nicht, worum es bei diesen heimlichen Anrufen ging; aber sie vermutete, daß sie etwas mit der Geschichte auf der Minton Ranch zu tun hatten. Eine der unangenehmsten Anweisungen,
die sie je hatte befolgen müssen, war, ihren alten Freund Reede anzulügen. Er hatte gemerkt, daß sie log, war aber souverän genug gewesen, ihr das nicht vorzuwerfen.
    Hinterher, als sie Fergus gestand, sie wäre wegen der Sünde der Lüge besorgt, hatte er ihr gesagt, sie wäre gerechtfertigt gewesen. Gott erwartete nicht, daß seine Diener ins Gefängnis gingen, wo sie nichts ausrichten könnten.
    Sie wies ihn schüchtern darauf hin, daß der Apostel Paulus erhebliche Zeit hinter Gittern verbracht hätte und dabei einige der inspiriertesten Texte für das Neue Testament entstanden wären. Fergus war von dem Vergleich nicht sehr angetan und hatte sie getadelt, sie solle nicht über Sachen reden, die für ihren Verstand viel zu kompliziert wären.
    Â»Wanda?«
    Beim Klang seiner Stimme zuckte sie zusammen und drückte instinktiv das Geld an ihren schlaffen Busen. »Was, Fergus?«
    Â»War das der

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