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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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geliebäugelt habe –, kann man Charme nicht auf die Bank tragen.«
    Â»Er kann sehr praktisch sein.«
    Â»Dad ist clever genug zu wissen, daß du alles zusammenhalten könntest, Reede. Du könntest der Puffer zwischen uns sein.« Er sah seine Hände an. »Er hätte lieber dich als mich in seiner Nähe.«
    Â»Junior...«
    Â»Nein, laß uns dieses eine Mal aufrichtig sein, Reede. Wir
werden allmählich zu alt dafür, uns gegenseitig anzulügen. Dad würde auf einen Stapel Bibeln schwören, daß er stolz darauf ist, mich zum Sohn zu haben, aber ich weiß es besser. Oh, ich weiß, daß er mich liebt, aber ich bau Mist am laufenden Band. Es wär ihm lieber, wenn ich so wäre wie du.«
    Â»Das ist nicht wahr.«
    Â»Ich fürchte doch.«
    Â»Nee, nee«, sagte Reede und schüttelte streng den Kopf. »Angus weiß, wenn es hart auf hart geht, stehst du deinen Mann. Es hat Zeiten gegeben...«
    Â»Was für Zeiten?«
    Â»Viele Zeiten«, betonte Reede, »in denen du gemacht hast, was du machen mußtest. Manchmal mußt du dieses Letzter-Atemzug-Stadium erreichen, bevor du deine Verantwortung übernimmst«, sagte Reede, »aber wenn du weißt, daß allein du zuständig bist, dann bist du da.« Er legte seine Hand auf Juniors Schulter. »Du brauchst nur immer einen Tritt in den Hintern, damit du in Gang kommst.«
    Es war Zeit, die Diskussion zu beenden, bevor sie in Sentimentalität abglitt. Reede versetzte Juniors Schulter einen freundschaftlichen Stoß, dann ging er zur Tür. »Fang ja nicht an, dein Hasch an Schulkinder zu verkaufen, sonst muß ich dich einlochen, ja?« Er hatte die Tür schon offen und war auf dem Weg nach draußen, als Junior ihn aufhielt.
    Â»Ich war neulich stinksauer, als du im Country Club aufgetaucht bist, um Alex rauszuholen.«
    Â»Ich weiß. Aber es ging nicht anders. Eine Geschäftssache.«
    Â»War es das? Und das auf dem Flugplatz, war das auch geschäftlich? Dad hatte nicht den Eindruck.«
    Reede schwieg eisern.
    Â»Oh, herrje«, hauchte Junior und fuhr sich übers Gesicht. »Passiert es etwa wieder? Verlieben wir uns beide in dieselbe Frau?«
    Reede verließ das Zimmer und schloß leise die Tür hinter sich.

40
    Stacey Wallace schob den halb gegessenen Thunfischsalat ihres Vaters beiseite und stellte eine Schüssel mit Kompott vor ihn. »Ich glaube, die wird uns nicht mehr lange Sorgen machen«, sagte sie voller Überzeugung. Gesprächsthema war Alexandra Gaither. »Hast du von ihrem Unfall gehört?«
    Â»So wie ich das verstanden habe, war es kein Unfall.«
    Â»Um so mehr Grund für sie, die Stadt zu verlassen.«
    Â»Angus glaubt nicht, daß sie abreisen wird«, sagte er und spielte mit einer Kirsche, die in zähem Sirup schwamm. »Sie soll überzeugt sein, jemand wollte ihr einen Schrecken einjagen, damit sie endlich abreist.«
    Â»Für dich ist wohl alles, was Angus sagt, das reinste Evangelium«, Stacey war erbost. »Woher weiß er, was sie tun wird?«
    Â»Er hält sich an das, was sie Junior gesagt hat.«
    Stacey legte ihre Gabel beiseite. »Junior?«
    Â»Hmm.« Richter Wallace nippte an seinem Eistee. »Er hat sie gestern besucht.«
    Â»Ich dachte, sie hätte das Krankenhaus verlassen und wäre wieder im Motel.«
    Â»Wo immer sie ist, Junior war jedenfalls ihr einziger Kontakt zur Außenwelt.« Der Richter hatte soviel eigene Sorgen, daß er Staceys plötzlich abwesenden Blick gar nicht bemerkte.
    Er erhob sich vom Tisch. »Ich muß jetzt los, sonst komm ich noch zu spät. Wir haben heute morgen eine Geschworenenauswahl und eine Anhörung wegen dieses Kerls, der neulich draußen bei Nora Gail Burton einen Mann angeschossen hat. Ich rechne damit, daß sie mir einen Kuhhandel vorschlagen wollen, aber Lambert hat Pat Chastain soweit, daß er auf versuchten Mord plädiert.«
    Stacey hörte nur mit halbem Ohr hin. In ihrem Kopf hatte sich ein Bild festgesetzt: die schöne Alex Gaither leidend auf
ihrem Bett im Motelzimmer und Junior, der sie wie ein Sklave bedient.
    Â»Ãœbrigens«, sagte der Richter, während er sich seinen Mantel überstreifte. »Hast du die Nachricht gekriegt, die ich dir gestern hinterlassen habe?«
    Â»Daß ich Fergus Plummet anrufen soll?«
    Â»Ja, ist das nicht dieser Prediger, der so einen Aufstand

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