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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Briefträger?«
    Â»Ã„h, ja.« Sie warf einen Blick auf den Umschlag. Das Geld hatte sicher etwas mit diesen heimlichen Anrufen zu tun, Fergus würde nicht darüber reden wollen. »Ich wollte dir gerade die Post bringen.«
    Sie ging in die Küche. Er saß an ihrem Resopaltisch, der zwischen den Mahlzeiten als Schreibtisch diente. Sie legte den Stapel Post vor ihn hin. Als sie zum Spülbecken zurückging, um fertig abzuwaschen, war der schicke Umschlag samt seinem Inhalt in ihrer Schürzentasche verschwunden.
    Sie würde ihn Fergus später geben, gelobte Wanda, als Überraschung. In der Zwischenzeit würde sie sich ausmalen, was sie damit alles für ihre drei Kinder kaufen könnte.
    Â 
    Alex hatte sechsunddreißig Stunden gehabt, um nachzudenken. Während sie ihre lähmenden Kopfschmerzen pflegte, hatte sie im Bett gelegen und sich alles, was sie wußte, noch einmal durch den Sinn gehen lassen und die Lücken mit realistischen Vermutungen gefüllt.

    Sie konnte nicht mehr endlos im Kreis herumrennen. Näher als jetzt würde sie der Wahrheit wahrscheinlich nie kommen, außer sie griff zu drastischen Maßnahmen. Es war Zeit, jemanden zu zwingen, Farbe zu bekennen, aggressiv zu werden, selbst wenn sie bluffen mußte.
    Vor Tagen war sie bereits zu dem herzzerreißenden Schluß gekommen, daß sie der Auslöser für den Mord an Celina gewesen war, aber sie hatte nicht vor, die Last dieser Schuld für den Rest ihres Lebens allein zu tragen. Wer immer die Tat begangen hatte, sollte ebenfalls leiden müssen.
    Als sie an diesem Morgen aufwachte, hatte sie zwar immer noch Kopfschmerzen, aber solche, mit denen man leben konnte. Sie verbrachte den Morgen damit, noch einmal ihre Notizen durchzuarbeiten und ein paar Recherchen zu machen; jetzt erwartete sie Richter Wallace in seinem Vorzimmer. Er schien nicht besonders erfreut, sie zu sehen.
    Â»Ich habe Miss Gaither gesagt, daß Sie heute einen vollen Terminkalender haben«, sagte Mrs. Lipscomb hastig, als er ihr einen vernichtenden Blick zuwarf. »Sie hat darauf bestanden, auf Sie zu warten.«
    Â»Das stimmt, Richter Wallace, das hab ich«, sagte Alex. »Können Sie mir ein paar Minuten widmen?«
    Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Sehr wenige.« Sie folgte ihm in sein Büro. Er zog seinen Mantel aus und hängte ihn an eine Messinggarderobe. Erst als er hinter seinem Schreibtisch in Positur gegangen war, fragte er: »Was steht denn diesmal zur Debatte?«
    Â»Womit hat Angus Minton Sie in Versuchung geführt?« Sein Gesicht war schlagartig von hektischen roten Flecken übersät. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    Â»Oh doch, das haben Sie. Sie haben einen unschuldigen Mann in eine staatliche Irrenanstalt eingewiesen, Richter Wallace. Sie wußten, daß er unschuldig war, oder haben es zumindest geahnt. Sie machten das auf Bitten von Angus, nicht wahr? Und im Gegenzug haben Sie verlangt, daß Junior Minton Ihre Tochter heiratet.«

    Â»Das ist unglaublich!« Er schlug mit der Faust auf den Schreibtisch.
    Â»Es ist sogar sehr glaubhaft. Am Morgen, nachdem Celina Graham ermordet im Stall der Minton Ranch aufgefunden wurde, erhielten Sie einen Besuch oder einen Anruf von Angus. Bud Hicks war in der Nähe des Tatorts verhaftet worden, voller Blut und im Besitz eines Skalpells, das vermutlich die Mordwaffe war. Das wurde nie einwandfrei festgestellt, weil niemand das Skalpell gründlich untersucht hatte. Im Autopsiebericht stand, Todesursache wären die zahlreichen Stichwunden, aber kein Gerichtsmediziner hatte Zugang zu der Leiche, bevor sie verbrannt wurde – also hätten die Wunden von allem möglichen stammen können.«
    Â»Gooney Bud hat sie mit Dr. Collins’ Skalpell ermordet«, begehrte er auf. »Er hat es im Stall gefunden und sie damit attackiert.«
    Â»Wo ist es jetzt?«
    Â»Das ist fünfundzwanzig Jahre her. Sie erwarten doch nicht, daß es immer noch in der Asservatenkammer herumliegt, oder?«
    Â»Aber ich erwarte, daß es Aufzeichnungen über seinen Verbleib gibt. Niemand hat je Dr. Collins oder seinen Sohn angerufen und gefragt, ob sie es vielleicht zurückhaben wollen, zumal es ein Geschenk seiner Frau war. Finden Sie das nicht ungewöhnlich?«
    Â»Gott weiß, was damit passiert ist, oder mit den betreffenden Aufzeichnungen.«
    Â»Ich glaube, daß Sie es

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