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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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glauben, ich habe ihre Leiche verbrennen lassen, um Beweismaterial zu vernichten, ist es das?«
    Â»Ich weiß es nicht!« rief sie. Sie stand auf, ging zum Fenster
und starrte hinaus auf die leeren Koppeln. Licht drang aus den Türen verschiedener Ställe, wo die Pferde gestriegelt, gefüttert und trainiert wurden. Sie hatte Minton Enterprises gründlich untersucht, in denen Angus’ Millionen steckten. War er so schweigsam, weil er so viel zu verlieren hatte, wenn es ihr gelang, Anklage zu erheben, oder weil er schuldig war - oder spielte beides eine Rolle?
    Schließlich wandte sie sich wieder den Männern zu. »Sie müssen doch rückblickend zugeben, daß es irgendwie seltsam anmutet, daß Sie das gemacht haben.«
    Â»Ich wollte nur Merle Graham diese Last abnehmen. Ich hatte das Bedürfnis, es zu tun, weil ihre Tochter auf meinem Besitz umgekommen ist. Merle war fast wahnsinnig vor Kummer und mußte sich auch noch um Sie kümmern. Wenn das, was ich getan habe, jetzt verdächtig aussieht, dann ist es einfach Pech, junge Frau. Ich würde es wieder tun, wenn ich heute noch einmal vor dieser Entscheidung stünde.«
    Â»Ich bin mir sicher, Großmama wußte Ihre Hilfe zu schätzen. Das war sehr uneigennützig.«
    Angus erforschte sie mit seinen blitzgescheiten Augen und sagte: »Aber Sie würden nur allzugern glauben, daß es nicht ganz uneigennützig war.«
    Sie stellte sich seinem Blick. »Ja, das stimmt.«
    Â»Alle Achtung vor Ihrer Ehrlichkeit.«
    Einen Augenblick lang war nur das freundliche Knistern von brennendem Holz im Kamin zu hören. Alex durchbrach die peinliche Stille: »Ich frage mich, warum Großmama die Asche nicht mitgenommen hat.«
    Â»Ich habe mich auch gewundert, nachdem ich sie ihr angeboten hatte. Ich glaube, der Grund war, daß sie Celinas Tod nicht wahrhaben wollte. Eine Urne war ein greifbarer Beweis für etwas, das nicht sein durfte.«
    Eine sehr einleuchtende Erklärung, wenn man wußte, wie besessen Großmutter von Celinas Leben gewesen war. Außerdem hatte sie keine andere Wahl, als das, was Angus ihr erzählte, als Wahrheit zu akzeptieren, es sei denn, Merle
erwachte aus dem Koma und Alex könnte sie danach fragen.
    Er massierte gedankenverloren seine große Zehe durch den Socken. »Ich wollte ihre Asche nicht in einem Mausoleum einlagern. Ich hab Grüfte und Grabmäler noch nie ausstehen können. Verflucht unheimliche Dinger. Wenn ich bloß dran denke, krieg ich schon eine Gänsehaut. Ich war mal in New Orleans. All diese zementierten Gräber, die auf der Erde versteinert sind... nä.« Er schüttelte angewidert den Kopf. »Ich habe keine Angst vor dem Sterben, aber wenn ich abtrete, möchte ich nicht wieder ein Teil von den Lebenden sein. Staub zu Staub. Das ist ein natürlicher Kreislauf.
    Also hielt ich es für angebracht, ein Grab zu kaufen und Celinas Asche in der Erde zu begraben, auf der sie aufgewachsen war. Sie halten mich wahrscheinlich für einen verrückten alten Mann, aber so hab ich damals empfunden, und so fühl ich jetzt auch noch. Ich hab es keinem erzählt, weil es mir peinlich war, einigermaßen sentimental, wissen Sie.«
    Â»Warum nicht einfach die Asche irgendwo verstreuen?«
    Er zupfte an seinem Ohrläppchen und überlegte. »Ich hab daran gedacht, aber ich nahm an, daß Sie vielleicht eines Tages hierherkommen und sehen wollten, wo Ihre Mama begraben ist.«
    Alex ließ betreten den Kopf hängen und studierte die Spitzen ihrer Wildlederstiefel, die immer noch feucht waren vom Schnee. »Sie halten mich wahrscheinlich für ein Monster, weil ich ihr Grab öffnen wollte. So wie Reede.«
    Angus machte eine abwehrende Handbewegung. »Reede ist immer von der ganz schnellen Truppe, wenn’s um Vorurteile geht. Manchmal irrt er sich.«
    Sie holte zitternd Luft. »Diesmal ja. Glauben Sie mir, es war nicht leicht, das auch nur zu überlegen und dann auch noch darum zu bitten. Ich war aber der Meinung, eine gründliche forensische Untersuchung könnte vielleicht etwas Licht...«
    Sie verstummte, besaß weder die Überzeugtheit noch den
Willen fortzufahren. Gestern hatte sie noch geglaubt, eine Exhumierung könnte die greifbaren Beweise, die sie benötigte, liefern. Aber wie sich herausstellte, war sie der Wahrheit kein Stück näher gekommen; sie hatte sich und alle anderen lediglich

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