Celinas Tochter
sich ins Fäustchen, weil er und der Gouverneur sich nicht ausstehen können. Der Gouverneur hätte seine Nase im Dreck und die gesamte Rennbahnkommission auch.
Wenn es aber Alex nicht gelingt, irgendeinen dunklen Punkt bei uns aufzustöbern, muà Harper zu Kreuze kriechen. Aber bevor er das macht, wird er Alex den Laufpaà geben. Und wir stehen mit offenen Armen da und fangen sie auf, wenn sie fällt«, schloà er seine Ansprache.
»Wie ich sehe, hast du alles durchdacht«, bemerkte Junior ironisch.
Angus grunzte. »Da hast du verdammt recht. Einer von uns sollte sich besser auf was anderes konzentrieren als auf das, was ihren Pullover füllt.«
»Ich hab gedacht, du willst, daà ich das tue.«
»Du muÃt mehr tun, als nur von weitem hecheln und gaffen. Eine Liebesaffäre wäre das Beste, was Alex passieren könnte.«
»Woher weiÃt du, daà es so eine nicht längst gibt?«
»Weil ich im Gegensatz zu dir nichts dem Zufall überlasse. Ich habâs mir zur Aufgabe gemacht, das rauszufinden, und hab sie überprüfen lassen.«
»Du hinterlistiger alter Bastard«, flüsterte Junior voller widerwilliger Bewunderung.
»Hmm. Man muà die Trümpfe kennen, die der andere in der Hand hält, sonst nützt das beste Blatt nichts.«
Junior lieà sich alles, was Angus gesagt hatte, durch den Kopf gehen, während das Feuer im Kamin fröhlich vor sich hin prasselte. Dann sah er seinen Vater mit zusammengekniffenen Augen an und fragte: »Wie stellst du dir vor, daà diese Affäre endet? Mit einer Hochzeit?«
Angus schlug Junior lachend auf die Knie. »Wäre das so schlimm?«
»Wärst du denn einverstanden?«
»Warum nicht?«
Junior lachte nicht. Er ging zum Feuer, auÃer Reichweite der Hände und des hinterlistigen Lächelns seines Vaters, und stocherte gedankenverloren in den Scheiten herum.
»Ich bin überrascht«, sagte er leise. »Celina war in deinen Augen keine passende Frau für mich. Ich erinnere mich noch
an den Stunk, den du gemacht hast, als ich dir gestand, daà ich sie heiraten wollte.«
»Du warst damals achtzehn, Junge!« schrie Angus. »Celina war eine Witwe mit einem Baby.«
»Mit Alex. Und schau, wie gut sie sich rausgemacht hat. Sie könnte heute meine Stieftochter sein.«
Angusâ Brauen senkten sich bedenklich, ein zuverlässiges Barometer für seinen Zorn, je tiefer, desto wütender war er. »Es gab da noch andere Ãberlegungen.«
Junior wirbelte herum. »Welche zum Beispiel?«
»Das war vor fünfundzwanzig Jahren, in einer anderen Zeit, mit einer anderen Person. Alex ist nicht ihre Mutter. Sie ist schöner, und sie hat wesentlich mehr Grips. Wenn du nur halb so viel Manns wärst, wie du allen vorgaukelst â wenn du nur dieses eine Mal mit dem Kopf und nicht mit dem Schwanz denken würdest â, dann würdest du sehen, wie wertvoll es wäre, sie auf deiner Seite zu haben.«
Juniors Gesicht wurde puterrot vor Wut. »Ich seh es ja. Ich wollte nur verdammt sichergehen, daà du diesmal einverstanden bist, wenn ich jemanden den Hof mache. Ob duâs glaubst oder nicht, ich hab Celina geliebt. Und wenn ich anfange, Alex zu umwerben, dann könnte ich mich vielleicht auch in sie verlieben. So richtig. Nicht für dich, nicht für die Firma, sondern für mich.«
Er polterte zur Tür. Angus rief seinen Namen. Junior blieb aus Gewohnheit stehen und drehte sich um. »Dir paÃt diese Lektion nicht, stimmtâs Junior?«
»Genau«, brüllte er. »Ich bin ein erwachsener Mann, kein Junge. Ich brauche deine Ratschläge nicht. Ich weiÃ, wie ich Alex anpacken muà oder jede andere Frau, die dir einfällt.«
»Ach, wirklich?« sagte Angus gefährlich ruhig.
»Ja.«
»Warum hat Alex dich dann heute stehengelassen und ist mit Reede gegangen?«
Oben im ersten Stock stand Sarah Jo und belauschte den Streit. Als Junior ins Wohnzimmer schlich und sie das Klirren
von Gläsern hörte, schloà sie lautlos die Tür zu ihrem Sanktuarium und lehnte sich dagegen. Ein verzweifeltes Seufzen entrang sich ihrer bebenden Brust.
Es passierte wieder.
Scheinbar gab es kein Entrinnen aus diesem Alptraum. Junior würde sich wieder das Herz brechen lassen, diesmal von Celinas Tochter, weil sie sich zwischen Junior und seinen Vater und seinen besten Freund stellen
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