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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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besuchen.«
    Â»Und da hat sie meinen Vater kennengelernt.« Soviel wußte Alex von ihrer Großmutter. »Er hat seine Grundausbildung in Fort Bliss gemacht. Kurz nach ihrer Hochzeit wurde er nach Vietnam verschifft.«
    Stacey verzog verächtlich das Gesicht. »Und nachdem er gestorben war, wollte sie wieder mit Reede anbandeln, aber er wollte sie nicht haben. Und da hat sie dann die Hoffnung bei Junior geschürt. Sie wußte, daß er schon immer scharf auf sie war, aber hätte ihn nie genommen, wegen Reede. Wirklich beschämend, wie sie sich an Junior rangemacht hat, ihn in ihre Schwangerschaft miteinbezogen! Vielleicht hat sie mit dem Gedanken gespielt, ihn zu heiraten, aber das wäre nie passiert, solange Reede Lambert noch lebte.
    Ihre Mutter hat Junior an der Nase rumgeführt und ihm das Leben schwergemacht. Und sie hätte es weiter so getrieben, wenn sie am Leben geblieben wäre.« Die ehemalige Mrs. Minton holte tief Luft. »Ich war froh, als Celina starb.«

    Alex überfiel plötzliches Mißtrauen. »Wo waren Sie an diesem Abend?«
    Â»Zu Hause, beim Auspacken. Ich war gerade von einer Woche Urlaub in Galveston zurückgekehrt.«
    Würde sie bei etwas lügen, was so leicht nachzuprüfen war? »Sie haben Junior sofort danach geheiratet.«
    Â»Das ist richtig. Er hat mich gebraucht. Ich wußte, daß ich nur ein Trostpflaster für ihn war, genau wie immer, wenn er mit mir geschlafen hat, obwohl er eigentlich Celina wollte. Aber es war mir egal, daß er mich benutzte. Ich wollte benutzt werden. Ich hab seine Mahlzeiten gekocht, seine Kleidung gepflegt, ihn im Bett versorgt und außerhalb.«
    Während dieser Schilderung wurde ihr Gesicht mit einem Mal verträumt. »Ich hab es ignoriert, als er mich das erste Mal betrog. Natürlich war ich am Boden zerstört, aber ich hab verstanden, wie leicht das passieren konnte. Wann immer er ausging, haben sich die Frauen um ihn geschart. Welcher Mann kann einer so heftigen Versuchung widerstehen? Die Affäre hat nicht lange gedauert, er hat bald das Interesse verloren.« Sie verschränkte die Hände, fixierte sie und sagte leise: »Dann kam die nächste. Und die nächste. Ich hätte alle seine Geliebten toleriert, wenn er nur mit mir verheiratet geblieben wäre.
    Aber er bat mich um die Scheidung. Zuerst hab ich mich geweigert. Er ließ nicht locker, sagte mir immer wieder, er hasse es, mich mit seinen Affären zu verletzen. Als mir keine andere Wahl blieb, habe ich in die Scheidung eingewilligt. Es hat mir das Herz gebrochen, aber ich habe ihm gegeben, was er wollte, obwohl ich gewußt habe, gewußt , daß keine andere Frau so gut wäre für ihn wie ich. Ich dachte, ich müßte daran sterben, daß ich ihn zu sehr liebte.«
    Sie schüttelte ihre rührselige Stimmung energisch ab und konzentrierte ihre Wut wieder auf Alex. »Und trotzdem muß ich mit ansehen, wie er von Frau zu Frau geht, immer auf der Suche nach dem, was ich geben kann und will. Ich muß mit ansehen, wie er heute abend mit Ihnen tanzt und
flirtet. Mit Ihnen! Mein Gott«, schluchzte sie, hob ihren Kopf zur Decke und preßte eine Faust gegen ihre Stirn. »Sie wollen ihn ruinieren, und er sieht nur Ihr hübsches Gesicht und Ihren Körper.«
    Sie ließ die Hand fallen und richtete ihre brennenden Augen auf Alex. »Sie sind Gift, Miss Gaither. Ich empfinde Ihnen gegenüber genauso, wie ich vor fünfundzwanzig Jahren empfunden habe.« Ihr schmales kantiges Gesicht näherte sich dem Alex’ bis auf wenige Zentimeter, dann zischte sie: »Ich wünschte, Sie wären nie geboren worden.«
    Â 
    Alex’ Versuche nach Staceys Abgang, ihr Gleichgewicht wiederzufinden, waren vergeblich. Mit aschfahlem Gesicht und zitternd verließ sie die Toilette.
    Â»Ich wollte gerade kommen und Sie holen.« Junior erwartete Alex im Gang. Zuerst merkte er gar nicht, wie durcheinander sie war, doch dann sah er ihre Blässe und fragte besorgt: »Alex? Was ist los?«
    Â»Ich möchte jetzt gehen.«
    Â»Ist Ihnen nicht gut? Was...«
    Â»Bitte. Wir reden unterwegs.«
    Junior fragte nicht weiter, nahm ihren Arm, führte sie zur Garderobe. »Warten Sie hier.« Alex sah, wie er den Club betrat, die Tanzfläche umrundete und zu dem Tisch ging, an dem sie zu Abend gegessen hatten. Er sprach kurz mit Angus und Sarah Jo und war rechtzeitig wieder da,

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