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Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Pollmann
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hohl klang. Jetzt hörten sie von hinten das Sausen von Speeren, dann über sich, und schon waren von vorn Schmerzensschreie zu hören. Die hinter der
testudo
postierten Legionäre hatten ihre Pila geschleudert.
    „Achtung, wir sind gleich da. Bereithalten, um
testudo
aufzulösen!“
    Lucius hörte ein dumpfes Hornsignal. „
Testudo
auflösen und Pila fertig!“, befahl er.
    Die Schilde wurden gesenkt und die Legionäre, die gerade noch eng zusammengerückt waren, nahmen die normalen Abstände zum Nebenmann ein.
    „Pila bereit!“, rief Lucius. „LOS!
Mittite!
Feuert!“
    Jetzt schleuderten seine Männer ihre Pila. Die Wirkung bekam Lucius nicht mit, da er auf die Hilfstruppen achten musste. Diese rannten zum Graben und warfen die Säcke und die Reisigbündel hinein.
    Von der Mauer des Oppdiums aus versuchten nun die Bogenschützen, die Hilfstruppen unter Beschuss zu nehmen, aber die römischen Katapultschützen und die syrischen Bogenschützen fügten den keltischen Verteidigern große Verluste zu. Die Hilfstruppen begannen nun, Erde in den Graben zu schaufeln. Lucius ließ den Cornicen ein Signal geben, woraufhin eine zweite Einheit der Hilfstruppen mit langen Planken herbeieilte, die sie über den Graben auf den Wall warfen. Über die so entstandenen Stege gelangten die Legionäre auf den Wall. Es kam zu heftigen Handgemengen. An einigen Stellen war der Graben von den Hilfstruppen bereits eingeebnet worden. Auch hier wurde nun verbissen gekämpft. Es wurde schnell deutlich, dass die leicht bewaffneten Licaten gegen die schwer gepanzerten Legionäre keine Chance hatten. Sie wurden niedergehauen und aus ihren Stellungen vertrieben. Die Verteidiger begannen zum Oppidum zu fliehen und die Legionäre formierten sich und rückten nach.
    Die Hilfstruppen rissen nun die Palisade auf dem Wall ein und füllten den Graben mit der Erde des Walls komplett auf. Außerdem sammelten sie die herumliegenden Pila ein, damit die Schmieden sie wieder einsatzfähig machen konnten.
    Als das Rückzugssignal ertönte, waren sie zum großen Teil fertig damit. Überall zogen sich die römischen Einheiten nun zurück, nachdem sie ihre Aufgabe, die erste Stellung des Feindes dem Erdboden gleichzumachen, erfüllt hatten.
    Lucius sah Varus durch die zurückweichenden Kohorten reiten. Er lobte die Männer für ihre Disziplin und ihren Kampfesmut: „Ihr kämpft so gut wie die Legionäre des Scipio Africanus oder des Gaius Marius. Ich glaube nicht, dass Caesars berühmte X Legion es heute hätte besser machen können!“
    Am nächsten Morgen marschierten die Legionen wieder in Schlachtordnung auf. Die Cattenaten setzten schnell über den Fluss, vereinigten sich mit den Licaten, und das Heer der Kelten stellte sich in Schlachtordnung vor dem Oppidum auf.
    Zuerst beschossen die römischen Legionen die Vindelicer mit Pfeilen, Kugeln und Steinen. Da das Heer der Kelten keine Deckung mehr hatte, forderte bereits dieser Beschuss reichlich Opfer.
    Die Vindelicer versuchten der Bedrängnis durch einen Angriff zu entkommen: Sie stürmten vor.
    Dunkel dröhnten die römischen Hörner und Trompeten, als sich die Legionäre in Bewegung setzten, um dem Aufprall zu begegnen. Die Schlacht vollzog sich wie am Tag zuvor, die Pilumsalven forderten ihre Opfer und dann stürmten die Legionäre mit blankem Schwert vor und drängten die Kelten zurück. Wieder fehlte den Verteidigern des Oppidums der Platz, ihre langen Schwerter zu schwingen, und so gerieten ihre Reihen erneut in Unordnung.
    Die 8. Kohorte stand als Reserve in der zweiten Reihe und wartete ab. Lucius sah den Kämpfen zu und bemerkte, wie die Legionäre überall planmäßig vorrückten.
    Da ertönte das Signal: „Halt!“, gefolgt von: „Rückzug!“
    Sofort hielten die Legionäre an und zogen sich ordnungsgemäß zurück.
    „Fertig machen!“, rief Lucius. „Wir sind dran!“
    Er nahm seinen Schild auf und reihte sich bei seinen Männern ein. Ein weiteres Signal ertönte und die Kohorten der ersten Reihe zogen sich noch weiter zurück, um den Kohorten der zweiten Reihe Raum zu geben. Die Kelten bemerkten die Rückzugsbewegung und stürmten mit lautem Geschrei vor.
    „Achtung!“, brüllte Lucius und die Legionäre richteten ihre Pila nach vorn und warteten auf den Aufprall. Zuerst ging ein Hagel Wurfspeere nieder, dann warfen sich die Kelten auf die Römer. Sie versuchten die Speere beiseite zu schlagen und die Legionäre direkt anzugreifen. Aber gegen den dichten Wald aus Pilumspitzen war

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