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Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Pollmann
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hatten nur ein Hemd übergeworfen, denn Kettenhemden konnten sich nur die Häuptlinge leisten. Als Schutz hatten sie also ausschließlich ihren Schild. Dies war zu wenig. Die schweren Wurfspeere der Römer brachten Tod und Verderben in die anstürmenden Licaten. Viele wurden verwundet oder getötet, andere verloren durch den Beschuss ihren Schild und damit ihren einzigen Schutz.
    Lucius sah mit Genugtuung, wie die Reihen der heranstürmenden Barbaren durcheinandergerieten, und wartete ungeduldig auf das Kommando „Vorrücken!“ Da ertönte schon das Signal und er zog sein Schwert: „VORWÄRTS! Die nächsten drei Reihen vorrücken!“
    Die drei Reihen rückten an der ersten Reihe vorbei vor, deren Männer sich erschöpft zurückzogen.
    „Zieht Schwert!“
    Das laute, schleifende Geräusch von Hunderten von Schwertern, die gezogen wurden, hallte über die Ebene.
    „Zum Vorrücken blasen!“
    Der Cornicen blies das Signal. Die Legionäre setzten sich in Bewegung, erst langsam, dann immer schneller. Dann schallte das nächste Hornsignal herüber.
    „Angriff!“, brüllte Lucius.
    Die Legionäre stürmten nun den taumelnden Kelten entgegen.
    „AUGUSTA!“ Unter lautem Gebrüll rammten sie die Feinde mit ihren Schilden und stachen mit den Schwertern auf sie ein. Besser ausgerüstet und geschützt, war es ein Leichtes für die angreifenden Römer, die bereits schwer angeschlagenen Licaten im Nahkampf zu überrennen. Lucius stemmte sich mit aller Kraft gegen seinen Schild. Er spürte, wie die Reihen links und rechts von ihm geschlossen wurden. Direkt vor sich sah er das wutverzerrte Gesicht eines Kelten, der mit seinem Speer einen Stoß anzubringen versuchte. Lucius stieß mit dem Gladius nach ihm und traf seinen Hals. Der Licate versuchte verzweifelt, den Stoß mit dem Speer abzufangen, aber eingekeilt in die Masse seiner Kameraden, hatte er kaum genug Bewegungsfreiheit.
    Die Legionäre stachen mit ihren Schwertern auf die kompakte Masse der Feinde vor ihnen ein. Von hinten rückten die nächsten Reihen nach und lösten die Kämpfer in der ersten Reihe ab. Die Kelten wurden mehr und mehr zurückgedrängt. Doch der Vormarsch geriet plötzlich ins Stocken, als die Kelten ihre eigene Reserve heranführten und die Römer erneut mit einem Speerhagel attackierten.
    Die Krieger in der ersten Reihe fassten neuen Mut und warfen sich mit verzweifelter Wut auf die Römer. An mehreren Stellen konnten sie die Schlachtreihe aufbrechen.
    Lucius stand jetzt schwer atmend zwischen den Reihen der Kämpfenden und den letzten vier Reihen der Centurie, die noch nicht in die Kämpfe eingegriffen hatten. Er rief ihnen seine Befehle zu.
    Die nächsten Legionäre rückten vor. Sie waren mit dem Pilum bewaffnet und drängten nun durch die Gassen in der Schlachtreihe nach vorne, um die Schwertkämpfer abzulösen. Lucius erkannte Ripanus, der mit stoischer Miene näher kam und dann sein Pilum fällte.
    Die Kelten sahen sich plötzlich einem Wald von Speeren gegenüber. Die Krieger in den ersten Reihen mussten zurückweichen, um nicht aufgespießt zu werden. Dabei wurden sie von den Männern der hinteren Reihen behindert, die weiter nach vorn drängten. Es war ein unbeschreibliches, dichtes Durcheinander, das Scheppern der Waffen, Hornsignale, das Röhren der Luren, Schmerzens- und Todesschreie.
    Mit schweren Verlusten schafften es die Licaten noch einmal, eine Linie zu bilden, nachdem sich die Männer der hinteren Reihen nach vorn gedrängt hatten und nun die Pilumstöße mit ihren Schilden abwehren konnten. Der römische Vorstoß erlahmte.
    Dann ertönte das Kommando: „Das Ganze Halt!“
    Wie von Geisterhand kam die Schlachtreihe der Römer zum Stehen und erlaubte so den Kelten, sich ein Stück zurückzuziehen.
    Gesatorix schäumte vor Wut. Seine Unterstützung hatte den Zusammenbruch der keltischen Schlachtreihe verhindert, aber sie waren weit zurückgedrängt worden, ängstlich und erschöpft.
    Er sah die Römer mit ihrem Häuptling an der Spitze näher kommen, der gut an seinem quergestellten Helmbusch zu erkennen war. Gesatorix feuerte seine Männer an, trat vor die Reihen, pries seine Ahnen, prahlte mit seinem Mut und forderte den Römer zum Zweikampf heraus. Dieser rief etwas und zeigte mit dem Schwert auf ihn – und im selben Moment schleuderten die Römer ihre Speere. Die Licaten rissen die Schilde hoch. Ein Brausen erfüllte die Luft, dann schlugen die Speere ein. Die meisten Krieger blieben unverletzt, aber viele büßten ihre

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