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Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Pollmann
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lernen.“
    Appius und Quintus waren entschieden anderer Meinung, wie ihre zweifelnden Blicke verrieten.
    Appius wechselte sicherheitshalber das Thema. „Ich habe Platzmarken für das Theater. Am nächsten Markttag spielen sie ein neues Stück von Isarchos. Es geht um die Ptolemäer von Ägypten und soll sehr lustig sein. Außerdem soll Kleopatra in dem Stück vorkommen. Ihr wisst, was das heißt?“, sagte er mit anzüglicher Stimme. „Ihr kommt doch alle?“
    Die anderen nickten heftig. „Klar, wir sind dabei!“
    „Dann zähle ich auf euch! Und vergesst nicht, Wein und Nüsse mitzubringen!“
    Dann erzählten Lucius’ Freunde, was sie seit ihrem letzten Treffen erlebt hatten: von den Geschäften ihrer Väter, von Reisen nach Lugdunum, nach Massilia oder Narbo, von aufregenden Geschäftsabschlüssen. Lucius ärgerte sich. Was konnte er schon groß erzählen? „Hört mal, ich kann euch die Rede gegen Verres aufsagen“? Pah. Egal, was sein Vater mit dem Schwertunterricht bezweckte – in einigen Jahren würde er, Lucius, von aufregenden Feldzügen berichten können. So oder so. Er würde es allen zeigen.
    Fortuna sei Dank kam in dem Moment Pertinax auf sie zu. Der Ex-Gladiator trug zwei hölzerne Übungsschwerter. „Salve, Lucius! Bereit für deine erste Trainingsstunde?“, rief er seinem frischgebackenen Schüler zu.
    „Klar!“, antwortete Lucius eifrig. Im Geiste sah er sich schon als berühmten Kämpfer.
    „Gut, dann folge mir zu diesem Baum“, sagte Pertinax und ging auf einen der Bäume zu, die den Zuschauern der Wettkämpfe Schatten spendeten.
    „Zum Baum?“, fragte Lucius erstaunt, folgte ihm aber gehorsam.
    „Ich habe mit dem Verwalter gesprochen. Er ist einverstanden, dass du einen der Bäume zu Übungszwecken verwenden darfst. Ich habe schon alles vorbereitet.“ Er zeigte auf ein eingeritztes Kreuz. „Das ist das Ziel“, erklärte Pertinax. Dann reichte er Lucius ein langes, schweres Holzschwert. Das Schwert war doppelt so lang wie ein Gladius und fast doppelt so breit.
    „Uhh, ist das schwer“, ächzte Lucius.
    Pertinax ignorierte ihn. Er zog eine Linie, die einen Doppelschritt vom Baum entfernt war.
    „Stell dich hier auf und jetzt: Stoß zu!“
    Lucius stieß zu und traf auf Anhieb das Kreuz. Beifall heischend sah er Pertinax an, aber dieser sagte nur: „Noch einmal!“ Wieder stieß Lucius zu und traf. „Noch einmal!“
    Seine Freunde brachen in gespielten Jubel aus. „Hoch Lucius, der Baumtöter!“
    Ihr könnt mich mal, dachte Lucius, und stieß wieder zu. Und wieder. Und wieder. Und wieder.
    Mit jedem Stoß wurde das Treffen schwieriger und der Arm schwerer. „Noch einmal!“ war alles, was Pertinax sagte. Der Arm stieß erneut vor und die Schwertspitze bewegte sich wie die Flugkurve einer Biene und verfehlte den Pfahl.
    „Noch einmal!“ Pertinax’ Stimme war schneidend.
    Lucius’ Arm war schwer wie Blei, der Schweiß lief ihm über das Gesicht und er ließ stöhnend das Schwert fallen. „Ich kann nicht mehr!“
    Pertinax zog verächtlich eine Augenbraue hoch. „Schluss für heute! Wir machen morgen weiter!“ Er hob das Schwert auf, grüßte und ging.
    Schwer atmend und ächzend stand Lucius da und sah sich um. Seinen Freunden war es zu langweilig geworden. Sie waren bereits verschwunden. Wahrscheinlich lagen sie schon im Wasserbecken. Der Ringtrainer kam auf ihn zu und fragte: „Bereit für deine Übungen?“
    Lucius stöhnte auf. Allein der Gedanke daran, seinen Arm zu heben, schmerzte.
    „Danke!“, ächzte er. „Mir reicht’s für heute!“
    „Was denn? Dieses bisschen Training hat dich schon fertiggemacht?“, rief der Trainer empört. „Zu meiner Zeit wäre das ein lockeres Aufwärmen gewesen!“
    Ja, ja, zu deiner Zeit, dachte sich Lucius. Warum müssen Erwachsene immer behaupten, dass früher alles schwerer und sie natürlich besser gewesen wären?
    „Die Jugend von heute!“, versuchte er matt zu scherzen, erntete aber einen so vernichtenden Blick, dass er sich beeilte, ins Badehaus zu kommen.
    Er ließ sich mit Öl und Sand einreiben und wartete geduldig, bis alles wieder heruntergekratzt war. Er tauchte kurz ins Kaltwasserbecken und steuerte dann sofort die Massagebänke an. Seinen rechten Arm ließ er besonders lange und gründlich massieren. Einigermaßen erfrischt und gut durchgeknetet machte er sich auf die Suche nach seinen Freunden und fand sie dort, wo er sie vermutet hatte, im Warmwasserbecken. Es gab ein großes Hallo und er musste einigen

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