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Chalions Fluch

Chalions Fluch

Titel: Chalions Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Gesellschaft inzwischen die Treppen hinaufgerannt? Er warf einen hektischen Blick zurück – ein Fehler, denn er kam aus dem Rhythmus. Begleitet vom Kreischen von Metall auf Metall schlängelte die Klinge des Hauptmanns an der seinen entlang und prellte Cazaril die Waffe aus den Fingern. Klirrend wirbelte das Schwert über die Steine. Brutal drängte der Baocier Cazaril rücklings durch den Torbogen und schlug ihn zu Boden. Ein halbes Dutzend Angreifer strömte hinter dem Hauptmann durch das Tor und verteilte sich auf dem Hof. Einige von ihnen, umsichtig und erfahren, traten im Vorübergehen nach Cazaril, um ihn unten zu halten. Er wusste immer noch nicht, wer sie waren, doch er hatte keine Zweifel, zu wem sie gehörten.
    Hustend rollte er auf die Seite, gerade rechtzeitig, um dy Jironal zu entdecken, der fluchend hinter einem weiteren halben Dutzend Männer durchs Tor schritt. Dy Cembuer lag immer noch auf dem Boden, verkrümmt, die Zähne vor Qual zusammengebissen.
    Waren Iselle und Bergon entkommen? Durch einen Dienstbotenzugang, über die Dächer? Mochten die Götter geben, dass sie nicht in Panik geraten waren und sich in ihren Gemächern verbarrikadiert hatten … Dy Jironal hielt auf die Treppen zur Galerie zu, wo eine kleine Gruppe seiner Männer wartete und für einen gemeinsamen Vorstoß bereit stand.
    »Martou!«, brüllte Cazaril.
    Dy Jironal wirbelte herum, als wäre das Ende eines Seiles um ihn gewickelt gewesen. »Ihr!« Auf seine Geste hin ergriffen der Hauptmann der baocischen Wache und ein weiterer Soldat Cazaril bei den Armen, bogen sie ihm auf den Rücken und zerrten ihn auf die Füße.
    »Ihr seid zu spät!«, rief Cazaril. »Sie ist verheiratet und hatte ihre Hochzeitsnacht! Ihr könnt es nicht rückgängig machen! Ibra gehört nun zu Chalion – und das zum günstigsten Preis, der je bezahlt wurde, und das Land feiert sein Glück. Sie ist das Kind des Frühlings und der Liebling der Götter. Ihr könnt sie nicht besiegen. Gebt auf! Rettet Euer Leben und das Eurer Männer.«
    »Verheiratet?«, knurrte dy Jironal. »Verwitwet, wenn es sein muss. Sie ist eine geisteskranke Verräterin. Die Hure von Ibra! Sie ist verflucht, und ich werde es nicht zulassen!« Er wirbelte erneut herum und wandte sich wieder den Treppen zu.
    »Ihr seid die Hure, Martou! Ihr habt Gotorget für das Geld der Roknari verkauft, das ich abgelehnt habe. Und Ihr habt mich auf die Galeeren verkauft, um mir den Mund zu stopfen!« Wild blickte Cazaril auf die zögernden Soldaten. Fünfundfünfzig, sechsundfünfzig, siebenundfünfzig … »Dieser Lügner verkauft seine eigenen Männer. Folgt ihm, und er wird euch verraten, sobald er einen Gewinn wittert!«
    Wieder drehte dy Jironal sich um, und diesmal zog er sein Schwert. »Ich werde Euch den Mund stopfen, Ihr erbärmlicher Dummkopf. Haltet ihn hoch!«
    Die beiden Männer, die Cazaril festhielten, zuckten ein wenig zur Seite, und ihre Augen weiteten sich, als dy Jironal heraneilte und zu einem gewaltigen, beidhändigen Schlag ausholte.
    »Herr, das … ist Mord«, stieß der Bursche hervor, der Cazarils linken Arm hielt. Doch dy Jironal brüllte nur zornig auf und führte einen wuchtigen Stoß, hinter dem das ganze Gewicht seiner Wut lag.
    Der Stahl durchbohrte Seidenbrokat, Haut und Muskeln und fuhr durch Cazarils Eingeweide. Das Schwert glitt so langsam durch seinen Leib, wie eine Perle in Honig versank, und ebenso schmerzlos. Dy Jironals rotes Gesicht war zu einer Maske des Zorns erstarrt. Auf beiden Seiten Cazarils krümmten seine Wächter sich beiseite; ihre Münder öffneten sich zu erschrockenen Schreien, die jedoch nie erklangen.
    Mit einem Triumphgeheul, das nur Cazaril vernehmen konnte, schoss der Todesdämon die Schwertklinge hinauf und ließ sie rot aufglühen. Dann fuhr er in dy Jironals Hand. Mit einem schmerzerfüllten Schrei strömte eine Substanz hinterdrein, die wie schwarzer Sirup war: Dondo. Knisternde, blauweiße Funken wanden sich rings um dy Jironals Arm wie Efeuranken und umfingen bald den ganzen Leib. Langsam neigte er den Kopf nach hinten, und weißes Feuer kam aus seinem Mund, als ihm seine Seele entrissen wurde. Grotesk standen ihm die Haare zu Berge, und seine Augen wurden groß und sprühten weiß. Noch im Fallen trieb dy Jironal sein Schwert weiter voran, und Cazarils Fleisch zischte, wo es mit der Klinge in Berührung kam. Weiß und Schwarz und Rot wirbelten ineinander, umschlangen sich und flossen ins Nichts davon. Cazarils Wahrnehmung wurde mit

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