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Chalions Fluch

Chalions Fluch

Titel: Chalions Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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dieser weiblichen Ausgelassenheit zu werfen.
    »Alles bereit«, vermeldete Bergon geheimnisvoll.
    Iselle lächelte und nahm Betriz’ Hand. Bergon griff nach der Cazarils. Iselle warf sich in Pose und verkündete mit einer Stimme, die in einem Thronsaal gepasst hätte: »Meine am höchsten geschätzte und treueste Lady Betriz dy Ferrej hat mich um eine Gunst gebeten, die ich mit der größten Freude gewähren möchte. Und da Ihr keinen Vater mehr habt, Lord Cazaril, werden Bergon und Ich als Eure Lehnsherren dessen Platz einnehmen. Lady Betriz hat um Eure Hand angehalten. Und es bereitet Uns große Freude, dass Unsere beiden am höchsten geschätzten Gefolgsleute einander in Liebe zugetan sind. So sollt ihr mit Unseren besten Wünschen verlobt sein!«
    Bergon drehte seine Hand, in der er Cazarils hielt, und Betriz’ Hand sank darauf herab, von Iselle geführt. Der Prinz und die Königin drückten beider Hände zusammen und traten grinsend zurück.
    »Aber … aber …«, stammelte Cazaril. »Aber das ist nicht richtig, Iselle … Bergon … was für ein Unding, diese Jungfrau einem Mann mit grauen Haaren als Lohn zu geben!« Doch er ließ Betriz’ Hand nicht los.
    »Eure grauen Haare sind wir gerade losgeworden«, stellte Iselle fest. Sie musterte ihn nachdenklich. »Eine erhebliche Verbesserung, wie ich feststellen muss.«
    »Und Betriz wirkt auch nicht besonders abgestoßen«, bemerkte Bergon.
    Betriz’ Grübchen waren so ausgeprägt, wie Cazaril sie noch nie gesehen hatte, und ihre fröhlichen Augen blickten zu ihm auf.
    »Aber …«
    »Kein Aber«, sagte Iselle energisch. »Ich gebe nicht sie an Euch als Lohn für Eure Treue. Ich gewähre sie Euch als Lohn für ihre Treue. Also.«
    »Oh. Nun, das hört sich schon besser an …« Cazaril blinzelte und versuchte, seine wirbelnden Gedanken zu ordnen. »Aber es gibt doch gewiss mächtigere Herren … reichere … jüngere und hübschere … würdigere …«
    »Nun ja, aber nach denen hat sie nicht gefragt. Sie wollte Euch! Das spricht nicht für ihren Geschmack, was?«, meinte Bergon mit einem Funkeln in den Augen.
    »Und zumindest einem Teil Eurer Einschätzung muss ich widersprechen, Cazaril«, verkündete Betriz atemlos. »Es gibt keinen würdigeren Herrn in Chalion als Euch!« Ihr Griff um seine Hand wurde fester.
    »Einen Augenblick noch«, wandte Cazaril ein. Er fühlte sich, als würde er haltlos einen verschneiten Steilhang hinunterrutschen. Durch weichen, warmen Schnee. »Ich habe kein Land, kein Vermögen. Wie könnte ich für eine Frau aufkommen?«
    »Ich habe die Absicht, für das Amt des Kanzlers eine Besoldung auszusetzen«, sagte Iselle.
    »Wie der Fuchs in Ibra es getan hat? Es ist sehr klug, Majestät, wenn Ihr die Ergebenheit Eurer wichtigsten Bediensteten an das Königtum bindet und sie nicht zwischen der Krone und der eigenen Sippe verteilt ist, wie es bei dy Jironal der Fall war. Wen wollt Ihr zu seinem Nachfolger ernennen? Ich hätte da einige Vorschläge …«
    »Cazaril!« Ihre übertriebene Verzweiflung ließ seinen Namen im vertrauten Rhythmus erklingen. »Natürlich werdet Ihr das sein. Was dachtet Ihr denn, wen ich ernenne? Das muss doch nicht eigens gesagt werden! Dieses Amt steht Euch zu!«
    Cazaril ließ sich schwer auf den Stuhl fallen, der soeben noch dem Barbier als Arbeitsplatz gedient hatte. Betriz’ Hand ließ er nicht los. »Jetzt sofort?«, fragte er schwach.
    Sie hob ihr Kinn. »Nein, natürlich nicht. Heute Abend werden wir erst einmal feiern. Morgen ist es früh genug.«
    »Wenn Ihr Euch dem gewachsen fühlt«, warf Bergon ein.
    »Es ist eine überwältigende Aufgabe.« Frag nach einem Brot, und du bekommst ein ganzes Festmahl … Cazaril konnte es nicht fassen. Kanzler dy Cazaril. Lord Kanzler. Seine Lippen bewegten sich, während er in Gedanken die Silben formulierte.
    »Wir werden die Ankündigung heute Abend nach dem Essen in aller Öffentlichkeit wiederholen«, verkündete Iselle. »Kleidet Euch also entsprechend, Cazaril. Bergon und ich werden Euch dann vor dem gesamten Hof die Amtskette überreichen.« Sie lächelte. »Betriz, komm gleich nach.« Sie hakte sich bei Bergon unter und zog den Prinzen mit sich hinaus. Die Tür schwang zu.
    Cazaril fasste Betriz um die Taille und zog sie zu sich hinunter auf den Schoß, alles andere als schüchtern. Überrascht quietschte sie auf, doch er erstickte das Geräusch, indem er die Lippen auf ihre drückte.
    Als sie einige Zeit später zum Luftholen innehielten, zog sie den

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