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Chalions Fluch

Chalions Fluch

Titel: Chalions Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Nein, warte, das macht keinen Sinn …«
    Cazarils Gesicht und seine Hand, die er mit der Fläche nach unten vor seine Brust drückte, erstickten Pallis Widerspruch im Ansatz. Doch sie löschten nicht den überraschten Ausdruck in seinen Augen. Palli hatte es stets verstanden, einen unauffälligen Hinweis zu bemerken, wenn man ihn nur mit dem Holzhammer vorbrachte! Na gut, aber das kriege ich später noch aus dir raus …! sagte der verkniffene Zug um seine Lippen. Er trug wieder sein heiteres Lächeln zur Schau, als er sich Ser dy Ferrej zuwandte, der hinzugekommen war und das Wiedersehen interessiert verfolgte.
    »Lord dy Palliar nimmt im Garten soeben ein Glas Wein mit der Herzogin«, erklärte der Majordomus. »Möchtet Ihr Euch uns anschließen, Cazaril?«
    »Vielen Dank.«
    Palli fasste ihn am Arm, und sie wandten sich um und folgten dy Ferrej hinaus aus dem Innenhof und halb um den Bergfried herum zu dem kleinen Beet, in dem der Gärtner der Herzogin Blumen zog. Dies war der bevorzugte Winkel für die alte Dame, um bei gutem Wetter draußen zu sitzen. Nach drei Schritten fiel Cazaril zurück. Palli passte seinen Schritt sofort Cazarils Stolpern an und musterte ihn aus den Augenwinkeln. Mit geduldigem Lächeln erwartete die Herzogin ihre Rückkehr. Sie thronte unter einem Rosenspalier, das noch nicht erblüht war. Mit einer Geste lenkte sie die Neuankömmlinge zu den Stühlen, die von den Dienern hergebracht worden waren. Cazaril ließ sich mit einem Zucken und einem peinlichen Ächzen auf ein Kissen sinken.
    »Bei den Dämonen des Bastards«, murmelte Palli. »Haben die Roknari dich zum Krüppel gemacht?«
    »Nur zur Hälfte. Lady Iselle – uff! – scheint diese Aufgabe vollenden zu wollen.« Vorsichtig ließ er sich zurücksinken. »Gemeinsam mit diesem dummen Gaul!«
    Die Herzogin warf einen finsteren Blick auf die beiden jungen Damen, die uneingeladen hinterhergelaufen waren. »Iselle, bist du im Galopp geritten?«, erkundigte sie sich drohend.
    Cazaril winkte ab. »Es war einzig die Schuld meines edlen Rosses, Herrin, das sich unversehens von einem pferdefressenden Reh angegriffen sah. Es sprang zur Seite. Ich kam nicht mit … vielen Dank.« Mit einem Nicken nahm er ein Glas Wein von dem Dienstboten entgegen. Rasch nippte er daran und versuchte, nichts zu verschütten. Das unangenehm flaue Gefühl in seinen Eingeweiden ließ allmählich nach.
    Iselle schenkte ihm einen dankbaren Blick, was ihrer Großmutter nicht entging. Mit leichtem Unglauben rümpfte die Herzogin die Nase und forderte als eine Art Strafe: »Iselle, Betriz, geht euch umziehen und tauscht diese Reitkleidung gegen eine passende Garderobe fürs Abendessen. Wir leben hier vielleicht auf dem Land, aber wir müssen uns nicht wie die Bauern benehmen.« Die beiden jungen Damen zogen davon und warfen noch einige Blicke zurück auf den faszinierenden Besucher.
    »Aber was führt dich hierher, Palli?«, fragte Cazaril, nachdem die doppelte Ablenkung um die Ecke des Bergfrieds verschwunden war. Auch Palli starrte den Mädchen hinterher und musste erst wieder zur Besinnung kommen. Mach den Mund zu, dachte Cazaril amüsiert. Ich schaffe es ja auch.
    »Ich … äh, bin unterwegs nach Cardegoss, um ein wenig bei Hofe herumzuscharwenzeln. Mein Vater pflegte seine Reisen stets hier zu unterbrechen, weil er mit dem alten Herzog eng befreundet war. Als wir in die Nähe von Valenda kamen, wollte ich diese Tradition fortsetzen und habe einen Boten geschickt. Und Ihre Hoheit«, er nickte der Herzogin zu, »war so freundlich, mich vorbeizubitten.«
    »Ich hätte Euch geohrfeigt, wenn Ihr es versäumt hättet, mir Eure Aufwartung zu machen«, erklärte die Herzogin liebenswürdig und mit bewundernswerter Widersprüchlichkeit. »Seit viel zu vielen Jahren habe ich weder Euch noch Euren Vater gesehen. Ich war tief betroffen von seinem Tod.«
    Palli nickte. An Cazaril gewandt fuhr er fort: »Wir werden den Pferden über Nacht eine Rast gönnen und morgen unsere Reise in aller Ruhe fortsetzen. Es wäre eine Schande, bei diesem schönen Wetter zu eilig zu reisen. Zu jedem Schrein, jedem Tempel sind Pilger auf den Straßen unterwegs – und leider auch diejenigen, die es auf die Pilger abgesehen haben. Auf den Pässen über die Hügel wurden Räuber gemeldet, aber wir konnten sie nicht aufstöbern.«
    »Ihr habt nach ihnen gesucht?«, fragte Cazaril verwirrt. Sein größtes Anliegen während der Reise war es gewesen, ferne Banditen zu sehen.
    »He, ich bin

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