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Chamäleon-Zauber

Titel: Chamäleon-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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einmischen, denn ich kann mich nicht aufsetzen. Einverstanden.«
    Das bedrückte Bink. Er und Fanchon hörten sich genauso an wie Trent, wenn sie einem gefangenen Feind bessere
    Haftbedingungen zusagten, sofern er sich zur Zusammenarbeit bereiterklärte. Waren sie denn wirklich anders als der Böse Magier? Fanchon untersuchte die Schultern des Matrosen. »Aua!« rief er.
    »Ich bin keine Ärztin«, meinte sie, »aber ich glaube, es wird schon wieder werden. Ihr Knochen ist gebrochen. Gibt es an Bord irgendwelche Kissen?«
    »Hören Sie«, sagte er, als sie ihn bearbeitete. Es war offensichtlich, daß er versuchte, sich von dem Schmerz abzulenken. »Trent ist kein Ungeheuer. Sie haben ihn zwar so genannt, aber da irren Sie sich. Er ist ein guter Anführer.«
    »Er hat Ihnen die ganze Beute Xanths versprochen?« fragte Fanchon mit drohendem Unterton.
    »Nein, nur Gehöfte oder Arbeitsplätze für jeden von uns«, erwiderte er.
    »Kein Gemetzel, keine Vergewaltigungen, keine Plünderungen?« Es war offensichtlich, daß sie ihm nicht glaubte.
    »Nichts davon. Ist doch nicht mehr wie in alten Zeiten, wissen Sie das denn nicht? Wir sollen ihn lediglich schützen und im besetzten Gebiet die Ordnung aufrechterhalten, dann wird er uns kleine Landparzellen geben, wo sich noch niemand niedergelassen hat. Er sagt, Xanth wäre unterbevölkert. Und er wird… er wird die Mädchen dort dazu bewegen, uns zu heiraten, so daß wir auch Familien gründen können. Wenn es nicht genügend geben sollte, dann will er noch welche aus der wirklichen Welt holen. Und in der Zwischenzeit will er ein paar kluge Tiere in Mädchen verwandeln. Erst dachte ich, das wäre ein Witz, aber nachdem ich von diesen Hühnerdrachen… äh«, er zog eine Grimasse, »… ich meine, nachdem ich von diesen Basilisken…« Wieder verzog er das Gesicht und schüttelte mit schmerzverzerrtem Ausdruck den Kopf.
    »Halten Sie den Kopf still!« sagte Fanchon zu spät. »Das mit dem Hühnerdrachen und dem Basilisken stimmt. Wir waren wirklich welche. Aber Tierbräute…«
    »Och, das wär’ gar nicht so übel, Miss. Nur für ’ne Zeit, bis die richtigen Mädchen eingetroffen sind. Wenn sie sich anfühlt wie ’n Mädchen und auch so aussieht, dann würde ich ’ner Hündin doch nicht verübeln, was sie vorher einmal gewesen ist. Ich meine, manche Mädchen sind ja auch die reinsten Hündinnen…«
    »Genug!« murrte Fanchon.
    »Na ja, jedenfalls sollen wir alle Heime bekommen und uns niederlassen. Und unsere Kinder werden magische Fähigkeiten haben. Ich will Ihnen was sagen: Deswegen habe ich mich schließlich dazu entschlossen. Ich glaube nicht an Magie, müssen Sie wissen, aber ich kann mich noch an die ganzen Märchen erinnern, die ich als kleiner Steppke gehört habe; von der Prinzessin und dem Frosch, vom Berg aus Glas und den drei Wünschen… na ja, ich war Metallarbeiter in so ’nem miesen Betrieb, wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich wollte mal raus aus der alten Tretmühle.«
    Bink schüttelte schweigend den Kopf. Er verstand nur zum Teil, was der Matrose meinte, aber für Mundania war es jedenfalls nicht gerade schmeichelhaft. Miese Betriebe? Waren die schlecht, oder was? Tretmühlen, in denen man herumtrampeln mußte? Seltsam. Vor dieser Kultur würde Bink wohl auch lieber fliehen.
    »Die Möglichkeit, ein vernünftiges Leben auf dem Land zu führen«, fuhr der Matrose fort, und es war offensichtlich, daß es ihm mit diesem Wunschtraum ernst war. »Eigenes Land besitzen und gute Sachen anbauen, verstehen Sie? Und meine Kinder können dann richtige Magie… na ja, ich schätze, daß ich das immer noch nicht so richtig glaube, aber selbst wenn es eine Lüge wäre, so wär’s doch immer noch schön, davon zu träumen.«
    »Aber in ein fremdes Land einzufallen und sich zu nehmen, was einem gar nicht gehört…« sagte Fanchon. Doch sie unterbrach sich wieder. Offensichtlich war sie der Meinung, daß es keinen Sinn hatte, mit dem Seemann darüber zu streiten. »Er wird euch fallenlassen, sobald er euch nicht mehr braucht. Er ist ein Böser Magier, der aus Xanth verbannt wurde.«
    »Meinen Sie damit, daß er wirklich zaubern kann?« fragte der Mann mit beneidenswerter Ungläubigkeit. »Ich dachte eigentlich, das wären alles nur Taschenspielertricks, wissen Sie. Ich meine, manchmal hab’ ich ja richtig dran geglaubt, aber wenn ich dann so darüber nachgedacht habe…«
    »Der kann zaubern wie der Teufel!« entgegnete Bink, der sich langsam an den Jargon des

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