Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Chamäleon-Zauber

Titel: Chamäleon-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
doch!
    »Am besten, wir suchen erst mal das Elixier.«
    »Ja.« Er hatte es schon ganz vergessen. Ohne das Elixier hätten sie an Land bleiben und in Mundania verschwinden können. Doch hätte er dann damit leben können: seine eigene Freiheit zu haben, während Xanth von dem Bösen Magier belagert wurde? »Wir werden es über Bord kippen, und…«
    »Nein!«
    »Aber ich dachte…«
    »Wir werden es als Pfand behalten. Solange wir es haben, werden sie sich uns nicht nähern. Wir können abwechselnd an Deck stehen und die Flasche über das Wasser halten, damit sie uns sehen. Wenn uns irgend etwas zustoßen…«
    »Wunderbar!« rief er. »Daran hätte ich nie gedacht!«
    »Zuerst müssen wir unser Pfand erst einmal haben. Wenn wir uns mit diesem Schiff geirrt haben sollten, wenn sie das Katapult auf diesem Schiff und das Elixier auf dem anderen verstaut haben
    sollten, dann…«
    »Dann würden sie uns nicht verfolgen!« erwiderte er.
    »Würden sie doch! Sie brauchen schließlich auch das Katapult.
    Und vor allem brauchen sie uns.«
    Sie durchsuchten das Schiff. In der Kabine befand sich ein angekettetes Ungeheuer, wie Bink noch nie eines gesehen hatte. Es war zwar nicht groß, wirkte dafür aber um so schrecklicher. Es war am ganzen Körper mit Haaren bedeckt, weiß und schwarz gescheckt, besaß einen dünnen Schwanz, Schlappohren, eine kleine
    schwarze Nase und glitzernde weiße Zähne. An seinen vier Füßen waren kurze Krallen zu sehen. Es bleckte die Zähne und grollte wütend, als Bink sich ihm näherte, doch es war mit einem Halsband an der Wand festgekettet, die seine wilden Sprünge zügelte.
    »Was ist das?« fragte Bink entsetzt.
    Fanchon dachte eine Weile nach. »Ich schätze, es ist ein Werwolf.«
    Jetzt sah das Tier für ihn halbwegs bekannt aus. Es glich
    tatsächlich einem Werwolf, der an seine Tiergestalt gefesselt war.
    »Hier draußen in Mundania?«
    »Na ja, es muß ihm jedenfalls verwandt sein. Wenn es mehrere
    Köpfe hätte, dann würde es mehr einem Zerberus gleichen. Aber da es nur einen Kopf hat, würde ich sagen, es ist ein Hund.«
    Bink japste. »Ein Hund! Ich glaube, du hast recht. Ich habe noch nie einen Hund gesehen. Nicht wirklich, nur Bilder.«
    »Ich glaube, in Xanth gibt es heute keine mehr. Es hat wohl mal welche gegeben, aber die sind alle ausgewandert.«
    »Durch den Schild?« wollte Bink wissen.
    »Natürlich bevor der Schild errichtet wurde. Obwohl ich meine, daß im letzten Jahrhundert auch noch Hunde und Katzen erwähnt wurden. Vielleicht habe ich die Daten ja durcheinandergebracht.«
    »Na ja, das hier scheint jedenfalls einer zu sein. Er sieht heimtückisch aus. Wahrscheinlich bewacht er das Elixier.«
    »Vermutlich ist er auch darauf abgerichtet, Fremde anzugreifen«, stimmte sie ihm zu. »Ich nehme an, wir müssen ihn töten.«
    »Aber das ist doch eine seltene Tierart. Vielleicht ist es der letzte Überlebende seiner Art.«
    »Das wissen wir nicht. Vielleicht kommen Hunde in Mundania ja auch häufig vor. Aber wenn man sich erst einmal an ihn gewöhnt hat, ist er eigentlich ganz hübsch.«
    Der Hund hatte sich inzwischen beruhigt, musterte sie jedoch immer noch argwöhnisch. So würde ein kleiner Drache einen wohl anblicken, wenn man gerade außer Reichweite war, dachte Bink. Vielleicht kam man ja doch noch nahe genug heran…
    »Vielleicht könnten wir ja den Matrosen wecken und ihn dazu bringen, ihn zu bezähmen«, meinte Bink. »Er muß doch auf die Besatzungsmitglieder reagieren, sonst würden sie nie an das Elixier herankommen.«
    »Eine gute Idee«, sagte sie.
    Der Matrose hatte inzwischen sein Bewußtsein wiedererlangt, aber er war nicht dazu in der Lage, den Kampf aufs neue aufzunehmen. »Wir werden Sie freilassen, wenn Sie uns sagen, wie man den Hund bezähmt«, sagte Fanchon zu ihm. »Wir wollen ihn nicht umbringen müssen, verstehen Sie?«
    »Wen, Jennifer?« fragte der Mann verwirrt. »Reden Sie einfach mit ihr, tätscheln Sie ihr den Kopf, und geben Sie ihr etwas zu essen.« Er streckte sich wieder auf dem Deck aus. »Ich glaube, mein Schlüsselbein ist gebrochen.«
    Fanchon blickte Bink an. »Dann können wir ihn auch nicht dazu zwingen, zu schwimmen. Trent mag ja ein Ungeheuer sein, aber wir sind es nicht.« Sie wandte sich wieder dem Matrosen zu. »Wenn Sie uns Ihr Wort geben, uns nicht zu behindern und einzugreifen, dann werden wir so gut es geht dabei behilflich sein Sie zu kurieren. Ist das ein Angebot?«
    Der Matrose zögerte nicht. »Ich kann mich nicht

Weitere Kostenlose Bücher