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Chamäleon-Zauber

Titel: Chamäleon-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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sah sich um. »Bink?«
    Was sollte er tun? Bink war zwar nicht gerade erpicht darauf, ein Salamander zu werden, aber das war immer noch besser, als Xanth den Zapplern auszuliefern. Also lief er auf Trent zu.
    Plötzlich war er ein kleines, helles Tier von fünf Zoll Länge. Wieder mußte er an das Omen denken, an die Chamäleonechse, die ebenfalls zu einem Salamander geworden war, bevor sie von dem Mottenfalken verschlungen worden war. Hatte auch für ihn nun das letzte Stündchen geschlagen?
    Der Boden, auf dem er stand, fing plötzlich Feuer. Der Sand war zwar unbrennbar, nicht jedoch das Unterholz. »Hier hinein«, sagte Herman und hielt ihm eine Tasche entgegen, die er geschickt aus Krautsträngen geflochten hatte. »Ich werde dich in einem linkswendigen Kreis herumtragen. Paß auf, daß du dein Feuer nach innen lenkst, nach links also!«
    Und um ganz sicherzugehen, daß Bink ihn auch verstand, zeigte er mit seiner Linken die Richtung an.
    Na ja, eine solche Begrenzung machte zwar nicht so viel Spaß, aber…
    Bink stieg in die Netztasche. Der Zentaur hob sie auf und hielt Bink mit ausgestrecktem Arm so weit von seinem Körper ab wie möglich, denn nun war er schon wirklich sehr heiß. Nur das
    hinderliche Salamanderkraut sorgte dafür, daß Bink sich nicht losriß.
    Herman galoppierte los. »Den Weg freimachen! Aus dem Kreis raus!« brüllte er mit erstaunlicher Lautstärke den verwundeten, kämpfenden Wesen zu, die immer noch versuchten, die Zappler zu vernichten. »Wir verbrennen sie. Salamander!« Und zu Bink: »Nach links! Nach links!«
    Bink hatte gehofft, daß er das vergessen hätte. Na ja, ein halber Brenner war immer noch besser als gar nichts. Ein Flammenteppich brach von ihm los und verbrannte alles, was imWeg lag – Äste, Blattwerk, ganze grüne Bäume, sogar die Kadaver gestürzter Ungeheuer. Das war eben das Wesen des Salamanderfeuers: es brannte magisch, unabhängig von allen äußeren Einflüssen. Nicht einmal ein Regensturm konnte es löschen, denn selbst Wasser fing nach der Berührung damit zu brennen an. Alles verbrannte, außer Felsen und Erde – und Salamanderkraut. Verdammtes Zeug!
    Jetzt begann eine hastige Flucht. Drachen, Greife, Harpyien, Kobolde und Menschen flohen vor den schrecklichen Flammen. Alle Lebewesen suchten das Weite – bis auf die Zappler, die genauso stur und dumm wie immer ihrem Zappeln nachgingen.
    Gierig züngelten die Flammen die Bäume empor und vertilgten sie mit schauriger Geschwindigkeit. Ein Gewirrbaum krümmte sich vor Pein, als er verkohlte, und der Geruch von brennendem Bier und Gelee breitete sich aus. Bereits jetzt hatten sie eine Spur verbrannter, kohlender Erde hinter sich gelassen. Herrlich!
    Zzapp! Bink stürzte zu Boden. Ein Zappler hatte, glückhaft, wie die Dummen ja so häufig waren, Hermans Hand durchbohrt. Gut. Nun konnte Bink aus dem Netz krabbeln und endlich an die Arbeit gehen, um das wunderbarste Großfeuer in der Geschichte der Salamanderheit zu entfachen.
    Aber der Zentaur wirbelte stampfend herum und packte das Netz mit der Linken. Die Flammen berührten kurz seine Fingerspitzen, die sofort zu Asche verglühten, doch er hielt das Netz noch immer mit den Stummeln fest. Verdammt, dieser dämliche Mut von Herman! »Weiter!« schrie Herman und trabte wieder los. »Nach links!«
    Bink mußte gehorchen. Wütend spie er wieder eine besonders heiße Stichflamme aus, in der Hoffnung, daß Herman ihn fallen lassen würde, doch das funktionierte nicht. Der Zentaur galoppierte weiter, zog einen breiteren Kreis, da die Zappler offenbar vorgestoßen waren. Man mußte sie direkt erwischen, was ziemlich schwierig war, aber es war auch ihre letzte Chance.
    Der Kreis war fast fertig. Der Zentaur war wirklich schnell. Sie galoppierten auf ihren Ausgangspunkt zu und blieben kurz stehen, um einigen Ungeheuern den Weg freizuhalten, die noch nicht geflohen waren. Als letztes schlüpfte eine riesige, hundert Meter lange Landschlange aus dem Kreis.
    Trent stand dort und organisierte die übriggebliebenen Tiere, um den letzten Zapplern außerhalb des Kreises den Garaus zu machen. Jetzt, da die meisten Zappler vernichtet waren, war es durchaus sinnvoll, Jagd auf einzelne Exemplare dieser Gattung zu machen. Man mußte sie mit Stumpf und Stiel ausrotten.
    Das Feuer erreichte den ursprünglichen Platz des Zapplerschwarms. Plötzlich hörten sie einen ohrenbetäubenden Schrei: »AAOOGAAH!« Irgend etwas Unsichtbares bewegte sich dort im Kreis.
    »Großfuß!« rief

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