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Chamäleon-Zauber

Titel: Chamäleon-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Obszönität verbannt worden war. Kaum zu glauben, daß er mitten in dieser Wildnis überlebt haben sollte, aber Zentauren waren ja ziemlich hart im Nehmen.
    Trent wußte nichts davon, da es erst nach seiner Verbannung gewesen war. Aber er wußte sehr genau, was für eine schreckliche Gefahr die Zappler darstellten. Er nahm zwei schwere Steine aus Hermans Vorrat und schritt auf den Nordquadranten zu.
    Bink folgte ihm. Er mußte auch helfen. Wenn auch nur ein einziger Zappler entkommen sollte, dann würde es irgendwann wieder einen Schwarm von ihnen geben, den man dann vielleicht nicht mehr rechtzeitig würde aufhalten können. Er lief neben dem Magier her. »Wuff! Wuff!« bellte er eindringlich.
    Trent blickte unentwegt geradeaus. »Bink, wenn ich Sie hier und jetzt verwandele, dann wissen die anderen sofort, wer ich bin. Es könnte sein, daß sie sich dann auf mich stürzen, und dann werden die Zappler nicht ausgerottet. Ich glaube, daß wir den Schwarm mit unseren vereinten Kräften vernichten können. Der Zentaur
    hat alles gut organisiert. Ihre natürliche Gestalt ist auch nicht besser gerüstet für einen Krieg gegen die Zappler, also können Sie auch in ihrer jetzigen Gestalt handeln. Warten Sie also, bis alles vorüber ist.«
    Bink überzeugten diese Argumente zwar nicht ausnahmslos, aber er hatte wohl keine andere Wahl, also beschloß er, sich so nützlich zu machen, wie er nur konnte. Vielleicht konnte er die Zappler ja aufstöbern.
    Als sie in ihren Teil des Kreises traten, gab ein Greif ein lautes Quäken von sich und kippte um. Er glich dem Greif, den sie hierhergeschickt hatten; offenbar hatte der wohl sein Irrlicht aus dem Blick verloren. Aber alle Greife rochen so ziemlich gleich für Bink. Nicht, daß es einen objektiven Unterschied gemacht hätte, denn sie hatten nun alle ein gemeinsames Ziel. Aber trotzdem meinte er, ihn zu erkennen, und er lief zu ihm hin in der Hoffnung, daß er nicht schwer verwundet war.
    Doch das Wesen blutete aus einer tödlichen Wunde. Ein Zappler hatte sein Löwenherz durchbohrt.
    Die Zappler stürzten sich blitzschnell durch die zapplergroßen magischen Gräben und Tunnels, die sie geschaffen hatten. Dann hielten sie inne, wahrscheinlich um neue Kräfte zu schöpfen, vielleicht aber auch nur, um sich philosophischen Dingen zu widmen. Niemand wußte wirklich, was in einem Zappler vorging. Der Killerzappler, der den Greif erwischt hatte, mußte also noch in der Nähe sein. Bink schnüffelte und witterte seinen leicht stechenden Geruch. Dann verfolgte er diese Witterung – und sah zum erstenmal in seinem Leben einen lebendigen Zappler.
    Es war ein zwei Zoll langer Spiralwurm, der mitten in der Luft völlig regungslos schwebte. Man sah ihm kaum an, wie gefährlich er war. Bink verbellte ihn, und Trent kam mit seinen beiden Steinen angelaufen. »Gut gemacht, Bink!« rief er. Er schlug die beiden Steine zusammen und zerquetschte den Zappler. Als er sie wieder voneinander löste, fiel das winzige tote Ungeheuer zu Boden. Eins zu null!
    Zzapp! »Da ist noch einer!« rief Trent. »Sie machen ihre Kanäle durch alles, auch durch die Luft, deshalb hören wir auch, wie hinter ihnen das Vakuum wieder zusammenbricht. Der da müßte ungefähr… hier sein!« Er schlug seine Steine wieder zusammen und zerquetschte den Zappler.
    Danach wurde es hektisch. Die Zappler zappelten voller Entschlossenheit hinaus, jeder nach einem eigenen Bewegungsmuster. Man konnte nie genau vorhersagen, wie lange sie in der Luft schweben bleiben würden – es konnte sich um Minuten, aber auch nur um Sekunden handeln, oder auch wie weit entfernt es sein würde, ob wenige Zoll oder mehrere Fuß. Doch jeder Zappler bewegte sich stets in genau dieselbe Richtung, in die er gestartet war, ohne die geringste Abweichung, deshalb konnte man sie einigermaßen genau und schnell verfolgen. Wenn jemand in ihrer Flugbahn stand, dann wurde er bezappelt, und wenn das Loch ein lebenswichtiges Organ traf, dann starb er. Andererseits war es auch nicht ratsam, sich hinter einen Zappler zu stellen, denn je mehr man sich dem Schwarm näherte, um so größer wurde die Gefahr, selbst überfallen zu werden. Es gab derart viele von den Ungeheuern, daß es vorkommen konnte, daß man gerade einen Zappler erschlug und im selben Augenblick von einem weiteren durchbohrt wurde. Deshalb mußte man am Rand des Kreises stehenbleiben und die ersten Zappler zuerst töten.
    Den Zapplern waren äußere Dinge entweder gleichgültig, oder sie nahmen

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