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Chamäleon-Zauber

Titel: Chamäleon-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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hängen.
    Der Spiegel bewölkte sich und wurde wieder klar. Nun erschien ein Bild des Cherubs, was Ja bedeutete.
    »Warum haben wir solche Schwierigkeiten dabei, mein Talent zu bestimmen?«
    Diesmal erschien ein Fuß im Spiegel, eine Pfote – ja, eine Affenpfote.
    Bink starrte sie eine Weile an und versuchte herauszubekommen, was sie bedeutete, doch das wollte ihm nicht gelingen. Der Spiegel war wahrscheinlich verwirrt und gab ein Bild wider, das nichts mit
    der Frage zu tun hatte.
    »Was habe ich für ein Talent?« fragte er schließlich.
    Der Spiegel zerbrach.
    »Was machst du da?« fragte Humfrey hinter ihm.
    Bink zuckte schuldbewußt zusammen. »Ich… ich hab’ wohl
    Ihren Spiegel zerbrochen«, sagte er. »Ich hab’ nur…«
    »Du hast nur dumme, direkte Fragen an ein Instrument gerichtet, für das Feinfühligkeit erforderlich ist«, sagte Humfrey zornig. »Hast du wirklich geglaubt, daß der Spiegel dir offenbaren könnte, wovor Beauregard sich gedrückt hat?«
    »Es tut mir leid«, sagte er lahm.
    »Du machst mehr Ärger, als du jemals wert sein wirst. Aber eine Herausforderung bist du auch. Also machen wir weiter.« Wieder machte er seine Gesten und summte seine Formeln, um den Wahrheitszauber erneut aufzubauen. »Was ist dein…«
    Ein Klirren. Das Glas war aus dem Rahmen gefallen. »Dich habe ich nicht gefragt!« schrie Humfrey den Spiegel an. Er drehte sich wieder zu Bink um. »Was…«
    Ein Zittern. Das Schloß wankte. »Ein Erdbeben!« rief der Magier. »Es kommt alles auf einmal!«
    Er schritt durch den Raum und lugte durch eine Scharte. »Nein, das war nur der unsichtbare Riese, der vorbeigezogen ist.«
    Wieder wandte Humfrey sich an Bink. Diesmal blickte er ihn durchdringend an.
    »Das ist kein Zufall. Irgend etwas hindert dich – und auch sonst alles und jeden – daran, diese Antwort zu geben. Irgendeine sehr mächtige, nicht identifizierte Magie. Ich habe gedacht, daß es nur drei lebende Leute dieses Ranges gäbe, aber offenbar ist da noch ein vierter.«
    »Drei?«
    »Humfrey, Iris, Trent. Aber keiner von denen besitzt eine Magie
    diesen Typs.«
    »Trent! Der Böse Magier?«
    »Du wirst ihn vielleicht böse nennen. Ich habe ihn nie so erlebt.
    In gewisser Weise waren wir sogar Freunde. Auf unserem Niveau gibt es eine Art Kameradschaft…«
    »Aber er ist doch vor zwanzig Jahren ins Exil geschickt worden!«
    Humfrey blickte Bink schief an. »Für dich sind Exil und Tod wohl das gleiche, wie? Er lebt in Mundania. Meine Informationen erstrecken sich nicht bis über den Schild hinaus, aber ich bin
    sicher, daß er noch lebt. Er ist ein außergewöhnlicher Mann. Aber jetzt besitzt er natürlich keine Magie mehr.«
    »Oh.« Gefühlsmäßig waren Exil und Tod für Bink tatsächlich das gleiche gewesen. Das hier war eine gute Erinnerung: Hinter dem Schild gab es auch Leben. Er wollte zwar immer noch nicht dorthin, aber es machte die Aussicht darauf etwas weniger schlimm.
    »Auch wenn es mich mächtig wurmt, aber ich wage es nicht, noch weiter nachzuhaken. Ich bin nicht ausreichend gegen Einmischungsmagie geschützt.«
    »Aber warum sollte jemand versuchen, mich daran zu hindern zu erfahren, was ich für ein Talent habe?« fragte Bink verwirrt.
    »Nein, du weißt ja, welches Talent du hast. Du kannst es nur nicht sagen – nicht einmal dir selbst. Das Wissen liegt tief in dir begraben. Und da wird es wohl auch bleiben, wie es so aussieht. Ich bin einfach nicht bereit, das Risiko auf mich zu nehmen, nicht für einen bloßen Jahresvertrag. Da würde ich garantiert zusetzen.«
    »Aber warum sollte ein Magier… ich meine, ich bin doch ein Niemand! Was für einen Nutzen sollte irgend jemand daraus ziehen, mich daran zu hindern…«
    »Vielleicht ist es gar kein Jemand, sondern ein Ding, das einen Zauber über dich verhängt hat. Einen Unwissenheitszauber.«
    »Aber warum?«
    Humfrey zog eine Grimasse. »Junge, du fängst an, dich zu wiederholen. Es könnte sein, daß dein Talent eine Bedrohung für irgend etwas Mächtiges darstellt. So, wie ein silbernes Schwert eine Bedrohung für einen Drachen ist, auch wenn es nicht in seiner Nähe ist. Also schützt sich dieses Wesen, indem es dein Wissen um dein Talent blockiert.«
    »Aber…«
    »Wenn wir das wüßten, dann wüßten wir auch, was du für ein Talent hast«, schnauzte Humfrey und beantwortete damit Binks unausgesprochene Frage.
    Doch Bink blieb stur. »Wie kann ich dann mein Talent unter Beweis stellen, um in Xanth bleiben zu dürfen?«
    »Du hast

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