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Chamäleon-Zauber

Titel: Chamäleon-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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keine Wahl zu haben. Außer, auf Fluchtmöglichkeiten zu achten und dann sein Leben zu riskieren. Es war besser, einen sauberen Tod zu sterben, als zu einer Kröte zu werden.
    Ein Soldat, der Bink entfernt an Crombie erinnerte, was wohl eher an seiner Haltung als an seinem Aussehen lag, trat ein und salutierte. »Was ist los, Hastings?« fragte Trent milde.
    »Sir, es ist noch jemand durch den Schild gekommen.«
    Trent ließ sich sein Entzücken kaum anmerken. »Wirklich? Dann haben wir ja noch eine weitere Informationsquelle.«
    Bink merkte, wie ein neues Gefühl in ihm aufwallte, und es war kein sonderlich angenehmes. Wenn es einen weiteren Exilanten aus Xanth gab, dann konnte der Magier seine Informationen auch ohne Binks Hilfe bekommen. Würde er Bink dann laufenlassen, oder würde er ihn trotzdem in eine Kröte verwandeln? Wenn er an den Ruf dachte, den Trent von früher her genoß, mochte er an eine Freilassung nicht glauben. Jeder, der sich dem Magier in den Weg stellte, und mochte es noch so geringfügig sein, war verloren.
    Es sei denn, Bink gab ihm die Information, um seine Haut zu retten. Sollte er das tun? Da es für die Zukunft Xanths ohnehin keinen Unterschied mehr machte…
    Er sah, wie Trent eine Pause machte und ihn erwartungsvoll anblickte. Plötzlich begriff Bink, daß das alles nur eine Komödie war, die man ihm vorspielte, damit er redete. Und fast wäre er darauf hereingefallen.
    »Na, dann brauchen Sie mich ja wohl nicht mehr«, meinte Bink. Einen Vorteil würde es schon haben, in eine Kröte verwandelt zu werden: Auf diese Weise könnte er dem Magier überhaupt nichts verraten. Er stellte sich ein mögliches Gespräch zwischen Trent und der Kröte vor:
    MAGIER: Wo befindet sich der Schildstein?
    KRÖTE: Quaaak!
    Beinahe mußte er lächeln. Trent würde ihn nur verwandeln, wenn ihm nichts anderes mehr übrigblieb.
    Jetzt wandte Trent sich an den Melder. »Bringen Sie den anderen herein, ich werde ihn sofort verhören.«
    »Sir… es ist eine Frau.«
    Eine Frau! Trent wirkte milde überrascht, Bink hingegen war sehr erstaunt. Einen solchen Bluff hatte er nicht erwartet. Es gab mit Sicherheit keine Frau, die ins Exil geschickt werden sollte – und einen Mann auch nicht. Was hatte Trent nur vor?
    Es sei denn… nein!… es sei denn, daß Sabrina ihm doch gefolgt wäre!

    Die Verzweiflung packte ihn. Wenn der Böse Magier sie in seiner Gewalt haben sollte, dann…
    Nein! Das konnte nicht sein. Sabrina liebte ihn nicht wirklich, das hatte ihre Reaktion bewiesen. Sie würde niemals alles aufgeben, um ihm ins Exil zu folgen. Das entsprach einfach nicht ihrem Wesen. Und er liebte sie auch nicht wirklich, das war ihm schon längst klargeworden. Also mußte es sich hier um eine äußerst komplizierte List des Magiers handeln…
    »Na gut«, sagte Trent. »Dann führen Sie sie vor!«
    Es konnte also doch kein Bluff sein. Nicht, wenn er sie vorführen ließ. Und wenn es Sabrina sein sollte – aber das konnte nicht sein, dessen war er sich völlig sicher –, oder projizierte er nur das, was er selbst empfand, in sie hinein? Woher sollte er wissen,
    was sie wirklich tief im Innern ihres Herzens empfand? Wenn sie ihm gefolgt sein sollte, dann durfte er es nicht zulassen, daß sie in eine Kröte verwandelt wurde. Aber wenn ganz Xanth davon abhing…
    Im Geiste warf Bink die Arme hoch. Er würde eben auf das reagieren müssen, was da kam. Wenn sie Sabrina hatten, dann war er verloren; wenn es nur ein raffinierter Bluff war, dann hatte er gewonnen. Nur, daß er dann zu einer Kröte werden würde…
    Vielleicht war es ja auch gar nicht so schlimm, eine Kröte zu sein. Fliegen würden dann vermutlich sehr gut schmecken, und die Krötendamen würden genauso schön anzusehen sein wie die Menschenmädchen jetzt. Vielleicht wartete ja die Liebe seines Lebens schon im Gras auf ihn, komplett mit Warzen…
    Der Überfalltrupp kam an und schleppte eine zappelnde Frau herbei. Bink merkte erleichtert, daß es nicht Sabrina war, sondern eine geradezu erstaunlich häßliche Frau, die er noch nie gesehen hatte. Ihr Haar war struppig und ungekämmt, ihre Zähne voller Lücken, und ihr Körper wirkte regelrecht geschlechtslos.
    »Stehen«, sagte Trent mild, und sie blieb stehen, als sie seinen Befehl hörte. »Ihr Name?«
    »Fanchon«, sagte sie in rebellischem Ton. »Und Ihrer?«
    »Der Magier Trent.«
    »Nie gehört.«
    Bink mußte husten, um nicht zu lachen, so erstaunt war er. Doch Trent blieb ungerührt. »Damit stehen

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