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Chamäleon-Zauber

Titel: Chamäleon-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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müssen nicht erst häßlich werden, wenn sie heiraten«, sagte Fanchon. Die Geräusche aus ihrer Ecke klangen nun anders.
    Sie war dabei, alles zu verstecken. »Manche fangen schon vorher damit an.«
    Die war aber wirklich mit ihrem eigenen Zustand beschäftigt! Wieder fragte er sich, weshalb sie dann Trents Angebot, schön zu werden, ausgeschlagen hatte. »Als ich auf dem Weg zum Magier Humfrey war, da habe ich eine Zentaurin kennengelernt«, sagte Bink und hatte Schwierigkeiten, sich angesichts ihrer merkwürdigen Situation selbst auf ein solch ausgefallenes Thema zu konzentrieren. In einer Grube mit einem häßlichen Mädchen gefangen zu sein, das unbedingt Ziegel herstellen wollte! »Sie war schön, auf eine statueske Weise. Natürlich war sie im Grunde ein Pferd…« Schlechte Wortwahl. »Ich meine, hinten war sie… Na ja, jedenfalls bin ich auf ihrem Rücken geritten…« Während er das nahende Licht beäugte, fragte er sich, was wohl die Wächter denken würden, wenn sie ihn so hören sollten. Nicht, daß ihn das auch nur einen Funken interessierte… Das Licht war
    hauptsächlich zu sehen, weil es sich im Metall der Gitterstäbe widerspiegelte. »Weißt du, sie war zur Hälfte ein Pferd. Sie hat mich durch das Zentaurenland gebracht.«
    Das Licht erlosch. Es mußte ein Wächter auf einer Routinepatrouille gewesen sein. »Falscher Alarm«, flüsterte er. Dann, wieder im Plauderton: »Aber auf der Reise zum Magier habe ich ein wirklich sehr hübsches Mädchen kennengelernt. Sie war… sie hieß…« Er machte eine Konzentrationspause. »Wynne. Aber sie war entsetzlich dumm. Ich hoffe, der Spaltendrache hat sie nicht erwischt.«
    »Ihr wart in der Spalte?«
    »Eine Weile. Bis mich der Drache verjagt hat. Ich mußte außen herumgehen. Ich bin erstaunt, daß du davon weißt. Ich habe geglaubt, daß es da einen Vergessenszauber gibt, denn sie war nicht auf meiner Karte eingezeichnet, und ich hatte auch nie davon gehört, bis ich dort war. Obwohl, wieso ich mich dann jetzt daran erinnere…«
    »Ich habe in der Nähe der Spalte gewohnt«, sagte sie.
    »Du hast dort gewohnt? Wann ist sie denn entstanden? Was ist ihr Geheimnis?«
    »Sie war schon immer da. Es gibt da einen Vergessenszauber. Ich glaube, der Magier Humfrey hat ihn dort eingesetzt. Aber wenn man starke Assoziationen dazu hat, dann kann man sich doch daran erinnern. Jedenfalls eine Weile lang. Auch Magie hat ja ihre Grenzen.«
    »Vielleicht ist es das. Ich werde mein Erlebnis mit dem Drachen und dem Schatten nie vergessen.«
    Fanchon war wieder dabei, Ziegel zu machen. »Und weitere Mädchen?«
    Bink hatte den Eindruck, daß sie sich mehr als nur oberflächlich dafür interessierte. Lag das daran, daß sie die Menschen aus dem Spaltengebiet kannte? »Laß mal überlegen. Da war noch eins. Ein ganz normales Mädchen, Dee hieß sie. Sie hat sich mit dem
    Soldaten gestritten, mit dem ich zusammen war, Crombie. Er war ein Frauenhasser, jedenfalls gab er das vor, und da ist sie einfach weggegangen. Eigentlich schade, ich mochte sie ganz gern.«
    »Ach ja? Ich dachte, du ziehst hübsche Mädchen vor?«
    »Hör mal, jetzt sei mal nicht so verdammt empfindlich!« sagte er barsch. »Du hast schließlich das Thema aufgebracht. Ich mochte Dee mehr als… ach, ist ja auch egal. Ich hätte mich lieber über Fluchtpläne unterhalten.«
    »Tut mir leid«, sagte sie. »Ich… ich wußte von deiner Reise um die Spalte. Wynne und Dee sind… Freundinnen von mir. Also war ich natürlich interessiert.«
    »Freundinnen von dir? Alle beide?« Langsam begannen die Mosaiksteinchen zusammen ein Muster zu ergeben. »Was hast du für ein Verhältnis zur Magierin Iris?«
    Fanchon lachte. »Gar keins. Meinst du, ich würde so aussehen, wenn ich die Magierin wäre?«
    »Ja«, sagte Bink. »Wenn du es mit Schönheit versucht hättest und es nicht geklappt hätte und wenn du immer noch machthungrig wärst und glaubtest, du könntest es irgendwie mit Hilfe eines unschuldigen, nichtsahnenden Reisenden schaffen – das würde dann auch erklären, wieso Trent dich nicht mit seinem Angebot locken konnte, dich schön zu machen. Das würde deine Tarnung nur auffliegen lassen. Vor allem, weil du ja sowieso so schön sein könntest, wie du wolltest. Also wäre es möglich, daß du mir in einer Verkleidung gefolgt bist, die keiner durchschaut. Und natürlich würdest du nicht gerade einem anderen Magier dabei helfen, in Xanth die Macht zu übernehmen…«
    »Also würde ich dann hierher nach

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