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Champagner-Fonds

Champagner-Fonds

Titel: Champagner-Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Grote
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soll. Empfanden Sie das nicht selbst als etwas unpassend?«
    Es war nicht leicht, auf diese Frage eine Antwort zu geben, die Langer befriedigen würde und gleichzeitig Philipps Verdacht verschleierte, dass Goodhouse längst informiert war und aus irgendeinem Grund darüber hatte Stillschweigen bewahren wollen.
    »Wir dürfen uns vom Ergebnis Ihrer Nachforschungen nicht irre machen lassen«, fuhr Langer fort. »Es könnte genau das damit bezweckt sein. Wenn Kriminelle wie dieser Touraine unser Handeln bestimmen, sind wir wirklich am Ende. Dabei stehen wir erst am Anfang. Ich glaube, dass Mister Goodhouse das Richtige tun wird. Außerdem handelt es sich um ein Verbrechen, das in Frankreich begangen wurde. Sie haben allerdings recht, wir sollten uns mit dem Verkauf des Champagners Zeit lassen, bis alles geklärt ist. Aber was Sie von diesen beiden Personen erzählt haben, der eine sei verschwunden, der andere ermordet – haben Sie sich mal gedacht, wie das bei anderen ankommt? Ich kenne Sie lange genug, Sie haben manchmal recht merkwürdige Ideen. Ich habe mich daran gewöhnt, aber auf Mister Goodhouse hat es keinen guten Eindruck gemacht. Sie machen nicht nur sich selbst lächerlich, sondern auch France-Import.«
    »Das hat mit unserem Geschäft nichts zu tun, Herr Langer. Sie handeln nicht gegen Ihre Überzeugung, und ich werde es auch nicht tun. France-Import wird da selbstverständlich nicht mit belastet oder hineingezogen.«
    »Was erlauben Sie sich?« Langer wurde wütend. »WeilIhnen der nötige Weitblick fehlt, um Dimensionen, um die es hier geht, zu erfassen, spielen Sie den Detektiv? Grotesk kann ich das nur nennen, Herr Achenbach. Da fallen ein paar Namen, da ist nicht gleich alles sonnenklar, da gibt es Ereignisse, die Sie nicht verstehen – und Sie vermuten gleich schwerste Verbrechen wie Entführung und Mord!« Jetzt wurde er wieder ruhiger und lächelte sogar. »Vergessen Sie den Unsinn, machen Sie Ihre Arbeit. Die machen Sie sehr gut, und nur deshalb kann ich über Ihre spekulativen Entgleisungen hinwegsehen. Von jetzt an besprechen wir alle Ihre Schritte gemeinsam. Handeln Sie nicht mehr eigenmächtig. Und jetzt möchte ich dieses Thema beenden. Bevor wir zu den wirklich wichtigen Fragen kommen, noch eins. Sie verstehen sich, wie es aussieht, recht gut mit meiner neuen Sekretärin?«
    Also hatte Langer was spitzbekommen. »Durchaus, sie ist eine sehr kompetente und interessierte Mitarbeiterin. Sie wird sich schnell einarbeiten.«
    »Das meine ich nicht. Ich meine die persönliche Ebene. Es freut mich, dass Frau Schilling sich in der Zeit Ihrer Abwesenheit bereits um Ihr Haus und Ihren Schrebergarten kümmert, und ich weiß nicht, um was noch. Aber denken Sie nicht, dass diese allzu rasche Verbrüderung ein bisschen weit geht? So, das lag mir auf dem Herzen. Wenden wir uns nun angenehmeren Fragen zu.« Langer reichte Philipp eine Liste mit Weingütern aus Italien und Spanien und dazu ein Paket mit Prospekten. »Bei diesen Winzern hat Frau Schilling Proben angefordert, die in den nächsten Tagen eintreffen werden. Sie sehen sich die Namen an und sagen mir, was Sie davon halten, und ergänzen sie gegebenenfalls. Dann beginnen wir mit den systematischen Proben. Sie werden die Verhandlungen über Preise und Lieferbedingungen übernehmen. Aber vermeiden Sie bitte in Zukunft Alleingänge wie die Bestellung in Bandol.«
    Langer hatte es noch immer nicht verstanden. »Das hatnichts mit Bandol zu tun, sondern mit dem Diebstahl. Es hätte jede andere Region treffen   ...«
    »Ich weiß, ich weiß. Was ist übrigens daraus geworden?«
    »Eine Bande hat den Lkw ausgeraubt und stehen lassen, die Bande agiert international, wie die Polizei meint. Mehr und mehr Restaurants, weniger die Weinhändler, fragen nicht nach der Herkunft ihrer Weine.«
    »Da wissen Sie ja, worauf Sie in Zukunft achten müssen   ...«
     
    »Hast du denn wenigstens heute Abend mal Zeit?«
    Philipp befürchtete das Schlimmste. »Was hast du vor, Helena?«
    »Ich möchte dir heute gern einen New Yorker Künstler vorstellen, Nigel Nigels, N.   N. nennen ihn alle. Ein toller Mann, er präsentiert seine Bilder und Plastiken in Voglers Galerie. Rio, London, Paris, da hat er überall gearbeitet. Seine Bilder waren auf der Art Cologne sofort verkauft. Es kommen einige meiner Bekannten, mit denen wir später noch ein Glas Wein trinken würden. Bitte, es wäre schön für mich, wenn du mitkämest. Es wird Zeit, dass du mal meine Freunde

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