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Champagner-Fonds

Champagner-Fonds

Titel: Champagner-Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Grote
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langsam die Auffahrt herauf, er hatte ein deutsches Nummernschild und hielt vor dem Rasthaus. Zwei Männer mittleren Alters stiegen aus. Philipp bemerkte Thomas’ ängstlichen Blick.
    »Nein, die sehen für Schläger zu intelligent aus. Außerdem sind sie gut angezogen, die Anzüge sind teuer. So was zahlt man Schlägern nicht.« Er war selbst erleichtert, dass sich die beiden Geschäftsleute in eine Ecke verzogen.
    Wieder hinter dem Lenkrad löste sich ein wenig von Philipps Anspannung. »Allem Anschein nach haben sie mich bereits während der Recherche beobachten lassen«, sagte er zu Thomas. »Das wirft die Frage auf, was sie damit bezweckt haben, weshalb sie mich dahin geschickt haben.«
    »Das Einzige, was mir dazu einfällt, ist, dass sie wissen wollten, wo ihr System Schwachstellen hat.«
    »Möglich, und wenn ich es herausfinden würde, was dann? Das ist doch gefährlich für sie.«
    »Wozu hat Langer dir die Angebote gemacht, das mit dem CEO, Chief Executive Officer, meine Güte, wie lächerlich das klingt. Dann doppeltes Gehalt, eine Beteiligung an France-Import – ganz klar, er wollte dich kaufen.«
    »Der Schwachkopf kennt mich seit zehn Jahren, der muss doch gewusst haben, dass er mich mit Geld nicht kriegt.«
    »Ich glaube, Philipp, dass Leute, die nur hinter Geld her sind, glauben, dass alle anderen genauso käuflich sind wie sie. Es heißt doch, alles sei eine Frage des Preises.«
    Es wurde Abend, dann senkte sich die Nacht über die Ardennen, und bei Châlons-en-Champagne wechselten sie von der Autobahn auf die Landstraße.
    »Weißt du, wo wir heute Nacht bleiben werden?« Thomas war aus einem unruhigen Schlaf hochgeschreckt.
    »Auf keinen Fall da, wo man uns vermuten könnte. Ich habe darüber nachgedacht. Langer kennt anhand meinerReisekostenabrechnungen alle Hotels und alle Châteaux, wo man hier übernachten kann, außerdem die guten Restaurants. Es wäre das Dümmste, dort aufzukreuzen, obwohl es unwahrscheinlich ist, dass er überall seine Aufpasser hat, aber man hat schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen.«
    »Woher kommt dieser dämliche Spruch? Ich weiß nicht einmal, was er eigentlich bedeutet.«
    »Es geht darum, etwas auszudrücken, was unmöglich ist. Pferde können sich gar nicht erbrechen, das lässt ihr Schluckapparat nicht zu. Ich habe von einem schönen Hotel in Aÿ gehört, dem ›Castel Jeanson‹, es wird von Winzern betrieben, einer Familie Goutorbe, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Champagner?«
    »Was sonst?«
    Sie erreichten das Städtchen Aÿ erst gegen dreiundzwanzig Uhr und hatten Glück, dass um diese Zeit jemand auf der Straße war, der ihnen in dem nachtschlafenden Nest den Weg zum Hotel zeigte. Eine große Halle an der Straßenecke gegenüber diente als Garage. Somit war das nächste Problem gelöst und der Wagen allen neugierigen Blicken entzogen. Dort konnte er die nächsten Tage über stehen bleiben, Philipp würde ein anderes Fahrzeug mieten, eines mit französischem Nummernschild. An der Rezeption bekamen sie noch eine Flasche Champagner. Es war der angemessene Ausklang für einen der schwärzesten Tage in ihrer beider Leben, er war so schwarz, dass es schon wieder komisch wirkte.
    Da waren die fristlose Kündigung und diverse Vorwürfe, zwar unhaltbar, aber schmerzlich, dann hatte eine Hausdurchsuchung stattgefunden, hinzu kam die Enttäuschung über Helena und zuletzt die gescheiterte Entführung.
    »Wenn nicht alles so besch... wäre, würde ich mich darüber totlachen«, meinte Thomas, als er die Wirkung des Champagners, den sie kurz nach ihrer Ankunft gemeinsamim Aufenthaltsraum tranken, bereits nach einem Glas in seinem Kopf spürte. »Ich muss immer wieder an das Gekreische von dieser Frau Müller denken. Wie eine Sirene   ... Der Sohn muss mit so einer Mutter ja geschlagen sein. Dann lieber keine. Es wundert mich nicht, dass er den Kontakt mied. Vielleicht ist er ja deshalb abgehauen.« Aber im Grunde glaubte er nicht daran.
    Auch Philipp hatte das erste Glas wie ein Bier hinuntergestürzt, ohne auf den Geschmack zu achten. Das konnte er morgen immer noch tun, wenn er sich mit den Winzern unterhalten würde. Auch ihm war der Alkohol zu Kopf gestiegen. Aber er war noch so klar, dass er die Anspielung auf die Mutter wohl verstand.
    In dem mit Stilmöbeln gediegen eingerichteten Aufenthaltsraum saß eine Gruppe Deutscher. Ob sie zur Vorhut der Anleger gehörten, die sich hier in der nächsten Woche mit Goodhouse treffen wollten? Denen würde es

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