Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Champagner-Fonds

Champagner-Fonds

Titel: Champagner-Fonds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Grote
Vom Netzwerk:
Millionen in den anderen Ländern zusammenkommen, weiß ich nicht   ...«
    »Das wissen
wir
nicht«, korrigierte Thomas.
    Philipp ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. »Goodhouse hat das gemacht. Das heißt, er hat an die fünfzig Millionen gesammelt, in Deutschland mehr, in anderen Ländern entsprechend weniger. Und diese fünfzig Millionen geraten durch mich, äh, durch uns in Gefahr. Wen wundert es, dass er heftig reagiert? Es wurden Leute für bedeutend kleinere Summen umgebracht. Der Tod des Generals juckt ihn gar nicht, das Verschwinden von Michael Müller genauso wenig – ich weiß nicht einmal, wie der aussieht.«
    »Vielleicht genauso wie seine Eltern? Dann muss er ein elend langweiliger Typ sein.« Thomas sprach aus, was Philipp gedacht hatte.
    »Dann kommen die Schläge von Langer. Erst bietet er mir den CEO an, die Leitung der erweiterten Firma, und gleichzeitig kommandiert er mich herum wie einen Schuljungen, ich soll die neuen Weine probieren. Er kriecht Goodhouse in den Hintern. Helena hatte die Schlüssel vom Haus, sie hat sie mir gestern nicht wiedergegeben, sie sagte, sie hätte den Bund zu Hause gelassen.«
    »Sie steckt mit Langer unter einer Decke!«
    Das mochte für Thomas so aussehen, bei Philipp hingegen blitzte für einen Moment die Erinnerung auf, wie er morgens davon wach geworden war, dass sie ihm die Decke über die Schulter gezogen hatte und er wieder eingeschlafen war. »Ich kann es nicht glauben, sie ist doch keine   ... keine Frau, die das aus Berechnung tut.« Das hämische Lachen seines Sohns verletzte Philipp, und er starrte ihn unschlüssig an. Woher stammte dessen Misstrauen Frauen gegenüber?
    »Diese Irene, die Freundin von dem Müller, die ist nur auf ihn abgefahren, weil er einen Alfa Romeo fuhr, das habeich nebenbei mitgekriegt. Geld macht sexy – oder erotisch, wie ihr sagt.«
    »Hast du ›hatte‹ gesagt, er hatte einen Alfa Romeo?«
    Es war Thomas nicht bewusst, aber er war davon ausgegangen, dass auch Michael Müller nicht mehr lebte. »Die haben den aus irgendeinem Grund verschwinden lassen.«
    »Wenn das so ist, wenn dafür sogar Menschen sterben müssen, dann steckt ein riesiges Betrugssystem hinter dem Fonds! Das wollte ich dir in kurzen Worten eben sagen.«
    »Mehr nicht? Das nennst du eine großartige Erkenntnis? Ich bin die ganze Zeit über von nichts anderem ausgegangen. Die untergeschobenen Weinkisten von Langer sind der letzte Beweis. Weshalb sonst sollte er dich und das, was du zu sagen hast, sozusagen neutralisieren? Einem Dieb und Betrüger glaubt kein Mensch. Wer weiß, was er sich sonst noch ausdenkt. Er nimmt dich auseinander, vernichtet deinen Ruf, pass auf, er wird es in der Branche rumposaunen.«
    »Demnach gibt es nur eine Lösung«, sagte Philipp nachdenklich, und er begriff das Ganze von dieser Sekunde an nicht mehr als spannendes Spiel, sondern als todernste Angelegenheit. »Ich muss das selbst aufklären.«
    »Wir, Papa, wir müssen das   ...«
     
    Nach langer Debatte kam Thomas mit zum Rechtsanwalt in die Kölner Innenstadt. »Das Ding ist für dich alleine zu groß. Du brauchst meine Hilfe, du kannst das nicht allein wuppen«, war sein stichhaltigstes Argument. Der Junge hatte recht, er brauchte ihn, aber das konnte Philipp sich nur schwer eingestehen. In einer derart verfahrenen Lage war er noch niemals gewesen.
    Er hielt es für das Beste, den Anwalt das Schreiben an die Staatsanwaltschaft aufsetzen zu lassen, um seinem Verdacht ein offizielles Erscheinungsbild zu geben. Es war Thomas’ Idee, den Anwalt zu bitten, die Mitglieder des deutschen Beirats festzustellen, die den Champagner-Fonds kontrollierten.Es sollten ein Steuerberater sein, ein Wirtschaftsprüfer und ein Anwalt, spezialisiert auf Wirtschaftsrecht. Der Rechtsanwalt hielt es darüber hinaus für sinnvoll, auch die Beiräte der ausländischen Fondsgesellschaften festzustellen und diese Namen mit dem Stiftungsbeirat in Liechtenstein abzugleichen. Der Anwalt versicherte, über einen Kollegen an die entsprechenden Personen herankommen zu können.
    »Du gehst zu sehr von deinem Feindbild aus«, sagte Thomas, als sie nachdenklich die Treppe des Bürohauses herabstiegen. »Touraine ist eine kleine Nummer, Goodhouse ist der Zampano, wie du selbst gesagt hast. Sollten sich bei den Namen Überschneidungen ergeben, dann wissen wir, dass weit mehr faul ist. Glaubst du, dass Langer sich derart aus dem Fenster lehnen würde, wenn es nicht um seinen eigenen Arsch ginge?«
    »Deine

Weitere Kostenlose Bücher