Champagner, Kuesse und ein Traumprinz
Kind zu bekommen. Ohne Mann. Ich ging zu einer Samenbank.“
Sydney zitterten plötzlich die Hände. Hastig verschränkte sie sie im Schoß, damit Rule ihr ihre Nervosität nicht anmerkte. „Ich ließ mich künstlich befruchten und wurde schwanger“, fuhr sie fort. „Und jetzt habe ich einen wundervollen und gesunden zweijährigen Sohn.“
„Sie haben also ein Kind“, sagte Rule tonlos. „Einen Sohn.“
Sydney unterdrückte eine Welle der Übelkeit. Ob es jetzt zwischen ihr und Rule vorbei war – bevor es überhaupt begonnen hatte? Er schien perfekt zu ihr zu passen. Er war die Erfüllung all ihrer Träume. Seit sie ihn kannte, glaubte sie fast selbst an Liebe auf den ersten Blick.
Aber wenn er Trevor nicht akzeptierte, wollte sie nichts mehr mit ihm zu tun haben. Dann würde sie sofort aufstehen, ihm eine gute Nacht wünschen und nie wieder zurückblicken.
Entschlossen straffte sie die Schultern. Ihre Hände hatten plötzlich aufgehört zu zittern. „Ja, Rule, ich habe einen Sohn. Und er bedeutet mir mehr als alles andere auf der Welt.“
Zu ihrer Überraschung lächelte Rule jedoch. „Das sind ja gute Neuigkeiten. Ich liebe Kinder. Wann kann ich ihn kennenlernen? Morgen?“
Sydney blinzelte überrascht. „Ich … wie bitte?“
Er lachte. „Dachten Sie etwa, ich will Ihren Sohn nicht kennenlernen? Sie kennen mich anscheinend noch nicht.“
„Ich … Sie haben recht, ich kenne Sie nicht.“ Sydney zwang sich, ruhig und tief weiterzuatmen, um ihren nervösen Magen zu beruhigen. Plötzlich verspürte sie ein intensives Glücksgefühl. Dann war es also doch noch nicht vorbei. Sie konnte hier sitzen bleiben, in diesem schönen Restaurant, und die Gegenwart dieses tollen Mannes genießen. „Ich vergesse andauernd, dass wir uns erst heute Mittag begegnet sind.“
„Geht mir genauso“, antwortete er. „Irgendwie kommt es mir vor, als würde ich Sie schon ewig kennen.“
„Stimmt. Das habe ich sofort gedacht, als ich Sie bei Macy’s sah.“
„Wirklich?“ Er sah plötzlich so jungenhaft aus, dass sie unwillkürlich wieder an Trevor denen musste.
„Ja. Ich hatte mich gewundert, dass Sie mich so interessiert ansehen, und dachte sofort, dass wir uns vermutlich kennen.“
„Warum sollte ich Sie nicht interessiert ansehen?“, fragte Rule fast entrüstet. „Leider hatten Sie beschlossen, mit dem Thema Männer durch zu sein.“
„Stimmt. Ganz schön blöd von mir, oder?“
„Kein Problem. Jetzt, nachdem ich die Gründe kenne, verstehe ich Sie vollkommen. Aber ich will mich nicht beklagen. Ohne Ihre Erfahrungen hätten Sie bestimmt längst jemand anders gefunden, und ich hätte keine Chance mehr bei Ihnen.“
„Was für eine Tragödie“, zog sie ihn auf.
„Das wäre wirklich eine Katastrophe. Jetzt muss ich Sie nur noch davon überzeugen, mir eine Chance zu geben.“ Er hob wieder sein Glas. „Sind Sie bereit für den ersten Gang?“
Erst jetzt merkte Sydney, wie hungrig sie war. „Ja, das bin ich.“
3. KAPITEL
Zwei Stunden später ließ Rule Sydneys Wagen vorfahren, nahm dann jedoch ihre Hand und führte Sydney ein Stück abseits unter eine der schönen alten Eichen um das Herrenhaus herum.
Seine Augen glühten in der Dunkelheit. Sanft ließ er die Hände über ihre nackten Oberarme gleiten und streichelte ihr Gesicht. „Sydney O’Shea“, sagte er leise. „Ich hatte schon Angst.“
Ein Schauer der Erregung lief ihr über den Rücken. „Warum?“
„Ich hatte schon befürchtet, dich nie zu finden … dir nie zu begegnen.“
„Ach so. Das.“ Sie lächelte.
„Ja. Genau das.“
Sie spürte seinen warmen Atem an der Schläfe, als er den Kopf senkte. Anscheinend wollte er sie jetzt küssen. Ihr erster Kuss … Sydney legte den Kopf in den Nacken und bot ihm ihren Mund.
Rules Kuss war fast andächtig. Sanft. Zärtlich. Und seine Lippen waren so warm … Zitternd schloss Sydney die Augen. Es war genauso schön wie in ihrer Fantasie …
„Sydney …“, flüsterte er an ihren Lippen.
Sie hörte sich aufstöhnen. Sie wollte mehr, wollte ihm näher sein. Musste ihm näher sein. Sie presste sich an ihn.
Rule verstand ihr Signal und vertiefte seinen Kuss, wobei er sie an sich zog, bis sie seinen harten Körper von Kopf bis Fuß spürte. Sein Kuss schmeckte nach Kaffee und nach der himmlischen Pistazien-Mascarpone-Torte, die sie sich zum Nachtisch geteilt hatten. Er war so zärtlich und gleichzeitig so leidenschaftlich … und mit absolut nichts und niemandem zu vergleichen,
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