Champagner, Kuesse und ein Traumprinz
„Soll ich das als Wink auffassen, jetzt zu gehen?“
Sie lachte. „Unsinn. Ich gebe dir nur die Chance, dich zurückzuziehen, falls du für heute die Nase voll hast.“
„Ich würde lieber bei euch bleiben, falls es dir nichts ausmacht.“
„Natürlich macht mir das nichts aus.“ Ihr Herz klopfte schon wieder wie verrückt. „Im Gegenteil.“
Hoffentlich wirkte sie nicht zu begierig. Vielleicht wäre es klüger, sich etwas zurückzuhalten, aber wozu? Sie fühlte sich rundum wohl mit Rule, und warum sollte sie ihn wegschicken, wenn er doch gar nicht gehen wollte? Von ihr aus konnte er ruhig zum Mittagessen oder sogar zum Abendessen bleiben … oder gleich für immer, kein Problem. Jeder Augenblick, den sie mit ihm verbrachte, weckte in ihr nur den Wunsch, auch den nächsten mit ihm zu verbringen. Und den nächsten.
Und wenn es irgendwann doch wieder ein böses Erwachen gab? Irgendwie konnte Sydney sich das nicht vorstellen. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass Rule wirklich ein Volltreffer war. Er war ein toller Mann, und er stand auf sie – sehr sogar. Noch dazu mochte er Kinder und verbrachte gern Zeit mit ihnen. Solange er ihr also keinen Anlass gab, an ihm zu zweifeln, würde sie einfach nicht an ihm zweifeln. Und damit basta!
Sie und Rule plünderten den Kühlschrank und trugen ihr Mittagessen hinaus in den Garten. Unter einer Eiche in der Nähe des Pools erzählte er ihr mehr von seiner Familie, unter anderem auch von seinem älteren Bruder Max, der seit einem tragischen Wasserskiunfall seiner Frau Witwer war. „Es muss schrecklich für ihn sein, ohne sie weiterzuleben“, sagte er düster. „Sie waren fast seit ihrer Kindheit zusammen. Ihre Ehe war sehr glücklich.“
„Ich habe Menschen immer beneidet, die schon früh die wahre Liebe finden“, antwortete Sydney sehnsüchtig. „Es ist wirklich unfair, dass dein Bruder und seine Frau nicht ihr ganzes Leben miteinander glücklich sein dürfen.“
Rule hielt ihr eine Hand hin. Ohne zu zögern ließ sie sich von ihm auf seinen Liegestuhl ziehen. Er schlang einen Arm um sie und hob mit der anderen Hand ihr Kinn. Sie küssten einander lange und zärtlich. „Ich liebe es, deine Lippen und deinen Körper zu spüren“, flüsterte er.
Sanft strich sie ihm übers Haar. Sie empfand es als Geschenk, ihn berühren zu können – und diejenige zu sein, die er berühren wollte. „Oh, Rule“, sagte sie leise. „Was geschieht nur mit uns?“
Er küsste sie erneut – wilder und leidenschaftlicher diesmal. „Weißt du das denn nicht?“
„Ich … ich glaube schon. Aber ich habe schon so lange auf jemanden wie dich gewartet, dass mir das hier fast zu schön vorkommt, um wahr zu sein.“
„Du zitterst ja.“ Er zog sie noch fester an sich.
Sie lachte verunsichert. „Jetzt bin ich nicht mehr kratzbürstig, oder?“
„Komm, entspann dich …“ Er streckte sich mit ihr zusammen auf dem Liegestuhl aus und drückte sie an sich. „Keine Angst“, sagte er, „ich werde dir nie wehtun. Ich bin nur so dankbar, dass ich dich endlich gefunden habe.“
„Dann hast du gestern also gelogen, als du gesagt hast, dass du mich nicht gesucht hast?“, neckte sie ihn.
„Kannst du mir die kleine Lüge verzeihen?“
Sie tat so, als müsse sie erst darüber nachdenken. „Ich werde es versuchen“, flüsterte sie schließlich.
„Gut. Ich habe nämlich schon mein ganzes Leben lang nach dir gesucht. Und jetzt, wo ich dich endlich in den Armen halte, werde ich dich nie wieder loslassen.“
„Ich will auch mit dir zusammen sein.“ Sie legte eine Hand auf seine Brust und spürte seinen kräftigen und gleichmäßigen Herzschlag. „Außerdem habe ich keine Angst … Okay, das stimmt nicht. Ich habe Angst – zumindest ein bisschen“, gestand sie seufzend.
„Wegen dieser beiden Idioten, Ryan und Peter?“
Sie nickte. „Ich habe einfach nicht viel Glück mit Männern.“
Er küsste ihr Haar. „Vielleicht nicht.“
„ Eindeutig nicht.“
„Bis jetzt“, korrigierte er sie.
Sie neigte den Kopf in den Nacken, sah Rule in die Augen und … glaubte ihm einfach. „Stimmt, bis jetzt“, wiederholte sie leise.
„Gehst du heute Abend mit mir aus? Ich hole dich ab. Wir gehen etwas essen und anschließend tanzen.“
Nachdem Trevor wieder aufgewacht war, spielte Rule mit ihm, bis es Zeit zum Abendessen wurde. Der Mann war Sydney ein Rätsel. Es schien ihm überhaupt nichts auszumachen, stundenlang mit einem Kleinkind zu spielen, im Gegenteil sogar. Ganz
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