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Champagner, Kuesse und ein Traumprinz

Champagner, Kuesse und ein Traumprinz

Titel: Champagner, Kuesse und ein Traumprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rimmer
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finden sie schon längst aufgegeben hatte.
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie ihren Sohn und Rule beobachtete. Das Leben nahm doch manchmal seltsame Wendungen. Sie hatte mit dem Samenspender ihren persönlichen Traummann gewählt, ohne sich dessen bewusst zu sein, dass er irgendwann in Fleisch und Blut vor ihr stehen und sie heiraten würde, ganz zu schweigen davon, dass er ihrem Sohn ein hingebungsvoller Vater werden würde.
    Montag war wieder ein Arbeitstag. Rule erschien kurz nach elf in der Kanzlei. Nachdem Sydney ihn herumgeführt hatte, ging sie mit ihm und zwei Partnern im Herrenhaus zu Mittag essen – ein Treffen, das sich als sehr produktiv erwies. Rule arrangierte nämlich noch drei weitere Meetings mit potenziellen Mandanten.
    Rasch stellte sich ein fester Rhythmus ein: Wochentags ging Sydney arbeiten, war jedoch die Abende und den Großteil der Wochenenden bei ihrem Mann und ihrem Sohn.
    Rule verbrachte viel Zeit mit Trevor, wodurch die Bindung zwischen den beiden immer stärker wurde. Er spielte stundenlang mit dem Kleinen und las ihm fast jeden Abend eine Gutenachtgeschichte vor.
    Als Sydney am letzten Freitag im April nach Hause kam, hatten Rule und Lani mit dem Abendessen auf sie gewartet und sogar den stillen Joseph dazu eingeladen. Lani hatte sich selbst mit einem Lammbraten übertroffen, und Rule hatte eine gute Flasche Syrah geöffnet. Der Anlass war Lanis Entschluss, mit nach Montedoro zu ziehen.
    Sydney sprang auf und umarmte ihre Freundin stürmisch. „Wow! Ich habe mich zurückgehalten, um dich nicht zu bedrängen, aber ich hatte es mir ja so gewünscht, dass du mitkommst.“
    Lani lachte. „Machst du Witze? Ich kann mir doch unmöglich die Chance entgehen lassen, in einem königlichen Palast am Mittelmeer zu wohnen!“
    Sogar der sonst immer so ernste Joseph lächelte. „Das sind ja gute Neuigkeiten“, sagte er und hob sein kaum angerührtes Weinglas.
    Mitten in der Nacht wurde Sydney plötzlich aus tiefem Schlaf gerissen. „Mommy … Mommy …“, hörte sie Trevor weinen.
    Rule setzte sich ebenfalls auf. „Ich gehe zu ihm.“
    Sydney küsste ihn auf die Wange. „Nein, das übernehme ich.“ Nachdem sie sich ihren Morgenmantel übergestreift hatte, ging sie nachsehen, was los war.
    Trevor fühlte sich heiß an, und sein dunkles Haar war schweißnass. Schluchzend presste er die Hände an die Wangen. „Aua, Mommy. Aua …“
    Schlaftrunken kam Lani ins Zimmer und band sich ihren Bademantel zu. „Kann ich etwas tun?“
    „Nein, ist schon in Ordnung. Ich nehme an, dass Trevor zahnt. Geh ruhig wieder ins Bett, ich bin ja jetzt hier.“
    „Hol mich, falls du mich brauchst.“
    „Mach ich.“
    Gähnend kehrte Lani in ihr Zimmer zurück.
    Sydney maß Trevors Temperatur, die etwas erhöht war, und ging mit ihm nach unten, um einen der Beißringe zu holen, die sie im Tiefkühlfach aufbewahrte. Wieder in seinem Zimmer, setzte sie sich mit ihm in den Schaukelstuhl, um ihn zu beruhigen.
    Plötzlich stand Rule in der Tür.
    „Ihm geht’s nicht gut“, erklärte sie. „Ich glaube, es sind die Zähne.“
    Der Kleine hob den Kopf. „Ru! Aua. Aua!“, rief er und streckte seinem Stiefvater die Arme entgegen.
    Ohne zu zögern ging Rule zu ihm und hob ihn hoch. Sofort schlang Trevor die Arme um Rules Hals, steckte sich zufrieden den Beißring in den Mund und lehnte den Kopf an Rules Brust.
    Als Sydney beobachtete, wie Rule mit dem Jungen auf- und abging, spürte sie ein seltsames Gefühl in sich aufsteigen.
    War sie etwa eifersüchtig?
    Ein bisschen vielleicht. Rule kümmerte sich so selbstverständlich um Trevor, als sei er dessen Vater – und der Kleine benahm sich umgekehrt genauso. Er forderte Rules Aufmerksamkeit tagsüber, als sei es das Natürlichste der Welt.
    Was eigentlich etwas Positives war, oder? Rule war schließlich der ideale Vater. Warum irritierte sein Verhalten sie dann so?
    Vielleicht, weil sie wollte, dass er sich zuerst an sie wandte, wenn es um Trevor ging? War es das? Fühlte sie sich irgendwie in ihrer Rolle als Mutter bedroht, wenn er ihr so wie eben ihren Sohn wegnahm, ohne auch nur zu fragen, ob das in Ordnung für sie war? Lani und Trevor hatten auch eine sehr enge Beziehung, aber Lani respektierte, dass Sydney Trevors Mutter war und ihr Anspruch an erster Stelle stand.
    Rule hingegen …
    Aber war das nicht genau das, was sie sich immer gewünscht hatte?
    Hm. Vielleicht hatte sie ja Schuldgefühle, weil sie nie genug Zeit für Trevor hatte. Sie

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