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Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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der Nacht vorgefallen?«
    »Rook, das hab ich dir doch schon gesagt: Es war ein blöder, einmaliger Fehler, und ich hatte absolut keinen Sex mit ihr. Oder mit sonst irgendwem«, fügte er rasch noch hinzu.
    »Also was war dann los?«
    »Ich weiß auch nicht … Erst waren wir ein Riesenhaufen beim Abendessen, und dann sind die ersten weg, und dann noch ein paar, und schließlich saßen wohl nur noch sie und ich am Tisch.«
    »Sie und ich« – aus Julians Mund, über eine fremde Frau. Brooke wurde flau im Magen.
    »Ich weiß noch nicht mal, wer sie ist oder wo sie herkommt –«
    »Da mach dir mal kein Kopfzerbrechen«, sagte sie sarkastisch. »Was das betrifft, kann ganz Amerika dir auf die Sprünge helfen. Janelle Moser, vierundzwanzig, aus einer Kleinstadt in Michigan. Sie war zur Junggesellinnen-Party einer Freundin in L.A. eingeladen. Wie die Mädels dann allerdings im Chateau gelandet sind, das wissen die Götter.«
    »Ich hab nicht –«
    »Und falls es dich interessiert – obwohl du dich zu dem Punkt vermutlich verlässlicher äußern könntest als die Last Night  –, es gibt sie wirklich.«
    Julian seufzte tief. »Ich hab viel zu viel getrunken, und sie hat mir angeboten, mich zu meinem Zimmer zu begleiten.« Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar.
    »Und dann?«
    »Haben wir rumgeknutscht, und sie hat sich ausgezogen. Stand auf einmal splitternackt da, einfach so. Das hat mich mit einem Schlag stocknüchtern gemacht. Ich hab ihr gesagt, sie soll sich wieder anziehen, was sie auch getan hat, aber dann fing sie an zu weinen und meinte, es wäre ihr so peinlich. Da hab ich versucht, sie zu beruhigen, und wir haben was aus der Minibar getrunken, was genau, weiß ich beim besten Willen nicht mehr, und das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass ich vollbekleidet aufgewacht bin und sie weg war.«
    »Sie war weg? Und du bist einfach eingepennt?«
    »Weg. Kein Zettel, kein gar nichts. Und ihren Namen weiß ich erst wieder, seit du ihn mir gesagt hast.«
    »Und das soll ich dir glauben?«
    »Sie hat sich ausgezogen – ich nicht. Ich weiß nicht, was ich noch sagen kann oder wie ich dich sonst überzeugen soll. Ich schwöre bei deinem und meinem Leben und dem Leben aller, die wir lieben: Genau so und nicht anders ist es abgelaufen.«
    »Warum hast du das gemacht? Warum hast du sie mit auf dein Zimmer genommen und sie geküsst?« Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. »Warum sie?«
    »Ich weiß es nicht, Brooke. Wie gesagt, zu viel getrunken, Lage falsch eingeschätzt, mich einsam gefühlt.« Er rieb sich die Schläfen. »Das letzte Jahr war ganz schön hart. Ständig was los, ich dauernd unterwegs, und wir zwei bleiben dabei auf der Strecke. Das ist keine Entschuldigung, Brooke, und ich weiß, dass ich Scheiße gebaut habe, glaub mir, ich weiß es – aber bitte nimm es mir ab, wenn ich dir sage, dass ich nichts so bitter bereue wie diese Nacht.«
    Sie schob die Hände unter die Oberschenkel, damit er nicht sah, dass sie zitterten. »Wie soll es mit uns weitergehen, Julian? Nicht nur wegen dieser Geschichte, sondern insgesamt. Dass wir uns praktisch nie sehen? Dass wir völlig getrennte Leben führen? Wie lässt sich das lösen?«
    Er rutschte auf der Couch näher zu ihr hin und wollte sie in den Arm nehmen, doch Brooke machte sich steif. »Es tut mir leid, dass es so schwer für dich ist. Ich dachte, wir wollten diesen Erfolg doch beide«, sagte er.
    »Kann sein. Und ich freue mich wirklich aufrichtig für dich. Aber es ist nicht mein Erfolg und nicht mein Leben. Es ist nicht mal unser Leben. Es betrifft einzig und allein dich .«
    Er wollte etwas sagen, aber sie hob die Hand.
    »Ich hatte doch keine Ahnung, was daraus werden würde, als du damals Tag für Tag im Studio dein Album aufgenommen hast. Die Chancen standen ungefähr eins zu einer Billion, ganz egal wie begabt und vom Glück begünstigt du auch sein magst, aber es hat geklappt! Für dich !«
    »In meinen verrücktesten Fantasien und wüstesten Alpträumen hätte ich es mir niemals so ausgemalt«, sagte er.
    Sie holte erneut tief Luft und zwang sich auszusprechen, was ihr nun schon seit drei Tagen im Kopf herumging. »Ich weiß nicht, ob ich das kann.«
    Langes Schweigen.
    »Was sagst du da?«, fragte Julian nach einer gefühlten Ewigkeit. »Ich bitte dich, was redest du da ?«
    Sie begann zu weinen. Nicht laut schluchzend, sondern still vor sich hin. »Ich weiß nicht, ob ich so leben kann. Wie ich da reinpassen soll und ob ich das

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