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Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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Liebesmüh. Schon rannen ihr dicke, heiße Tropfen über die Wangen; es war zwar kein ausgewachsener Heulkrampf, fühlte sich aber trotzdem an, als würde es nie wieder aufhören. »Entschuldige«, sagte sie gepresst und wischte die salzige Flut so unauffällig wie möglich mit der Serviette weg.
    Nola schob Brookes Bloody Mary näher zu ihr hin. »Trink noch ein Schlückchen. So ist’s gut. Das war zu erwarten, Süße. Lass es raus.«
    »Entschuldige, ich führe mich so dämlich auf«, wisperte Brooke und schaute sich um. Zum Glück sah offenbar niemand zu ihr her.
    »Du bist völlig durch den Wind. Das ist doch nur natürlich.« Brooke konnte sich nicht erinnern, je von Nola so zartfühlende Töne gehört zu haben. »Hast du in letzter Zeit mal mit ihm gesprochen?«
    Brooke putzte sich so unauffällig wie möglich die Nase und bekam sofort ein schlechtes Gewissen, weil sie dazu die gute Stoffserviette des Restaurants hernahm. »Vorgestern Abend. Da war er in Orlando und hat irgendwas für Disney World gemacht, glaube ich, und als Nächstes ist er eine Woche in England. Zu einem bezahlten Auftritt und so was wie einem Riesenmusikfestival. Ich weiß es nicht so genau.«
    Nolas Mund wurde zum Strich.
    »Ich bin diejenige, die ihm gesagt hat, dass wir Zeit brauchen, Nol. Ich hab ihn an dem Abend gebeten zu gehen und gesagt, wir bräuchten ein bisschen Freiraum, um uns über alles klar zu werden. Er ist nur gegangen, weil ich darauf bestanden habe.« Wieso verteidige ich ihn eigentlich immer noch? , fragte Brooke sich.
    »Und wann seht ihr euch dann als Nächstes wieder? Gedenkt er nach der Woche in England sein trautes Heim aufzusuchen?«
    Brooke ignorierte den ironischen Unterton. »Er kommt dann zurück nach New York, das ja, aber nicht nach Hause. Ich hab ihn gebeten, woanders zu wohnen, bis wir wissen, wie es mit uns weitergeht.«
    Der Kellner kam, um ihre Bestellung aufzunehmen, und schob zum Glück sofort wieder ab. Nola fragte: »Und worüber habt ihr so geredet? Seid ihr schon ein Stück weitergekommen?«
    Brooke ließ sich genießerisch ein Zuckerstück auf der Zunge zergehen. »Weitergekommen? Nö, würde ich so nicht sagen. Wir haben uns wegen Trents Hochzeit gestritten.«
    »Was ist damit?«
    »Julian meint, wir sollten im letzten Moment absagen, aus Respekt vor Trent und Fern. Wir würden ihren großen Tag mit unserem Drama bloß ›überschatten‹, hat er gesagt. Dabei will er sich nur davor drücken, seine gesamte Familie und alle, mit denen er aufgewachsen ist, am Hals zu haben. Was ich theoretisch verstehen kann, aber da muss er durch. Es ist schließlich sein Cousin, der da heiratet.«
    »Und was ist jetzt dabei rausgekommen?«
    Brooke seufzte. »Keine Ahnung, ich weiß nur, dass er Trent angerufen und mit ihm darüber geredet hat. Schätze mal, er geht nicht hin.«
    »Na, das ist doch zumindest was Erfreuliches für dich. So eine Veranstaltung hätte dir gerade noch gefehlt, stimmt’s?«
    »Oh, also ich geh auf jeden Fall hin. Notfalls auch alleine.«
    »Jetzt komm, Brooke. Das ist doch albern. Warum willst du dir das antun?«
    »Weil es das Richtige ist und ich nicht der Meinung bin, dass man eine Hochzeit in der eigenen Familie eine Woche vorher ohne guten Grund absagen kann. Ohne Trent hätten Julian und ich uns nie kennengelernt, also werde ich wohl in den sauren Apfel beißen.«
    Nola rührte Milch in ihren frisch eingeschenkten Kaffee. »Ist das jetzt tapfer oder bewundernswert oder schlicht schafsdämlich? Alles zusammen, denke ich mal.«
    Die Tränendrüsen meldeten sich wieder mit Macht – diesmal angesichts der Vorstellung, allein bei Trents Hochzeit aufzukreuzen –, doch sie kämpfte den Gedanken nieder. »Können wir vielleicht über was anderes reden? Über dich zum Beispiel? Ich könnte ein bisschen Ablenkung gebrauchen.«
    »Hmmm, wollen wir doch mal sehen.« Nola grinste. Auf so einen Aufhänger hatte sie offenbar schon länger gewartet.
    »Was?«, sagte Brooke. »Oder vielmehr ›wer‹?«
    »Ich fliege nächste Woche für ein verlängertes Wochenende auf die Turks- und Caicosinseln.«
    »Das ist irgendwo bei den Bahamas, oder? Wie kommt das denn? Sag nicht, du musst da dienstlich hin. O Mann, ich bin so dermaßen in der falschen Branche.«
    »Nix dienstlich. Zum Spaß. Zum Sex . Ich fliege mit Andrew.«
    »Oh, jetzt heißt er auf einmal Andrew ? Wie erwachsen. Heißt das, es ist was Ernstes?«
    »Nein, mit Drew bin ich fertig. Andrew ist der Typ aus dem Taxi.«
    »Schluss

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