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Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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jetzt.«
    »Was denn? Ist mein voller Ernst.«
    »Du lässt dich auf einen Typen ein, mit dem du nach zehn Minuten Taxifahrt gevögelt hast?«
    »Was ist da so komisch dran?«
    »Gar nichts, es ist einfach unglaublich! Du bist die einzige Frau auf diesem Planeten, die so was zustande bringt. Solche Typen rufen doch nicht am nächsten Tag brav an …«
    Nola lächelte verschlagen. »Ich hab ihm allen Grund gegeben, am nächsten Tag anzurufen. Und am übernächsten. Und am überübernächsten ebenfalls.«
    »Du magst ihn, stimmt’s? Ach Gottchen, wahrhaftig. Du wirst ja ganz rot. Nicht zu fassen, meine Freundin wird rot wegen einem Kerl. Immer mit der Ruhe, meine Liebe.«
    »Okay, okay, ich mag ihn. Und? Ich steh auf ihn. Im Augenblick. Und ich steh voll auf die Turks und Caicos.«
    Der Kellner kam mit ihrem chinesischen Hähnchensalat. Nola stürzte sich auf ihre Portion, Brooke schob ihre nur auf dem Teller herum.
    »Okay, jetzt erzähl. Wie kam es dazu? Habt ihr eines Nachts im Bett gelegen, und er hat gesagt: ›Komm, wir fahren zusammen in Urlaub‹?«
    »So ähnlich. Er hat da was gekauft. Eine Ferienvilla in den Aman-Resorts. Und fliegt mit seinem Sohn ziemlich regelmäßig hin.«
    »Nola! Du fieses Weib! Wieso weiß ich von alldem nichts?«
    Nola spielte den Unschuldsengel. »Wovon?«
    »Davon, dass du einen festen Freund hast und er eine Villa hat und einen Sohn ?«
    »Also als festen Freund würde ich ihn jetzt nicht unbedingt bezeichnen …«
    »Nola!«
    »Es ist einfach nett mit ihm. Sehr entspannt. Ich versuch nicht zu viel darüber nachzudenken, und bei dir war in letzter Zeit so viel los …«
    »Jetzt red schon!«
    »Okay, er heißt Andrew, das weißt du ja bereits. Er hat braune Haare, spielt hervorragend Tennis und isst am liebsten Guacamole.«
    »Ich gebe dir noch zehn Sekunden.«
    Nola klatschte in die Hände und hopste auf ihrem Stuhl herum. »Es macht viel zu viel Spaß, dich auf die Folter zu spannen.«
    »Neun, acht, sie–«
    »Ist ja gut! Er ist ungefähr eins fünfundsiebzig, an guten Tagen vielleicht auch eins siebenundsiebzigeinhalb, und er hat ’nen Six-Pack, was ich eher einschüchternd als attraktiv finde. Ich vermute, seine Hemden und Anzüge sind allesamt maßgeschneidert, aber dafür liegt mir noch keine offizielle Bestätigung vor. Er war auf dem College in der Golfmannschaft und hat sich ein paar Jahre in Mexiko als Golflehrer herumgetrieben, hat dann ein Internetunternehmen gegründet, mit dem er an die Börse gegangen ist, und sich mit neunundzwanzig zur Ruhe gesetzt, allerdings macht er noch viel in Consulting, was immer das heißen mag. Er wohnt in einem Townhouse auf der Upper West Side, um nahe bei seinem Sohn zu sein, der sechs ist und bei seiner Ex-Frau lebt. Er hat eine Wohnung in London und die Ferienvilla auf den Turks und Caicos. Und er hat ein absolut unglaubliches Stehvermögen im Bett.«
    Brooke griff sich ans Herz und markierte einen Ohnmachtsanfall. »Du lügst doch«, ächzte sie.
    »In welchem Punkt?«
    »In allen.«
    »Nö«, sagte Nola mit einem sonnigen Lächeln. »Alles wahr.«
    »Ich möchte mich so gerne für dich freuen, aber irgendwie ist meine Verbitterung stärker als ich.«
    »Nun mach mal halblang. Er ist immer noch einundvierzig, geschieden und Vater. Nicht so direkt der Märchenprinz. Aber insgesamt schwer in Ordnung, würde ich sagen.«
    »Also bitte. Was kann er groß falsch machen, außer dich oder den Kleinen zu vermöbeln? Hast du’s schon deiner Mutter erzählt? Die fällt auf der Stelle tot um.«
    »Machst du Witze? Ich hör sie direkt schon: ›Was hab ich dir gesagt, Nola? Man kann sich genauso leicht in einen reichen Mann verlieben wie in einen armen …‹ Bah, die Vorstellung, wie sie das zum Strahlen bringt, verdirbt mir die ganze Freude an der Sache.«
    »Also wenn du mich fragst, du würdest eine prima Stiefmutter abgeben. Das klassische Naturtalent«, sinnierte Brooke laut.
    »Dazu ist mir jedes Wort zu schade«, gab Nola zurück und verdrehte die Augen.
    Bis sie fertig gegessen hatten, wurde es schon dunkel, doch als Nola ein Taxi herbeiwinken wollte, umarmte Brooke sie und sagte: »Ich geh zu Fuß nach Hause.«
    »Echt? Aber es ist doch so was von ekelhaft auf den Straßen. Willst du nicht wenigstens in die U-Bahn springen?«
    »Nee, mir ist nach Laufen.« Sie griff nach Nolas Hand. »Danke für die Aktion, Nol. Ich hab echt einen Tritt in den Hintern gebraucht, und ich bin froh, dass du ihn mir verpasst hast und niemand anders.

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